1782 - 1840
Mehr noch als auf den Pianisten Franz Liszt trifft auf den Geiger Paganini das Diktum zu: Er war der größte Virtuose, den die Welt je erlebt hat.Jedenfalls darf Paganini als das Urbild des weltreisenden Violin-Stars gelten, der das Geigenspiel zu einer Attraktion gemacht hat.
Zeitgenössische Karikatur
Seinen ersten Unterricht hatte er von seinem Vater erhalten, dem Sproß einer ligurischen Bauernfamilie.Über Vermittlung seines ersten professionellen Lehrers musizierte er als Wunderkind in Kirchen der Region. Die Zähigkeit seines Willens, auf dem Instrument alles zu erreichen, faszinierte bald auch Alessandro Rolla, einen Geiger aus Parma, der lange Zeit an der Wiener Oper tätig gewesen war und den Knaben Paganini nun unter seine Fittiche nahm, obwohl er der Ansicht war, daß Ni...
1774 - 1850
Tomaschek stammte aus dem böhmischen Skutsch und wurde in hohem Alter zu einer derherausragenden Gestalten des Prager Musiklebens. Aus seiner Musikschule, die er 1824 gründete, gingen unter anderem Komponisten wie Jan Hugo Voříšek oder der Musikkritiker Eduard Hanslick hervor.
MUSIKALISCHER AUTODIDAKT
Also jugendliches Talent erhielt er bereits früh Geigen- und Gesangunterricht und studierte dann im Minoritenkloster Iglau. Mit 16 Jahren übersiedelte Tomaschek nach Prag, wo er ein Universitätsstudium (Rechte, Medizin, Philosophie) begann, sich aber dann unter dem Eindruck einer Aufführung von Mozarts Don Giovanni ganu auf die Musik zu verlegen. Zu komponieren begann er als Autodidakt. Sein Geld verdiente er als Pianist in adeligen und...
1773 - 1812
Konkurrenz erwächst Ludwig van Beethoven in seinen frühen Wiener Jahren von einem Salzburger Pianisten, den viele als Nachfolger Mozarts preisen: In halb Europa liegt man auf den Knien vor den Klavierkünsten des zwei Jahre jüngeren Joseph Johann Baptist Woelffl. Ein sagenhafter Ruf eilt dem Salzburger Musiker voraus, der vermutlich bei Leopold Mozart studiert hat und schon als Siebenjähriger mit einem selbstkomponierten Violinkonzert Furore gemacht hat. Mittlerweile hat Woelffl sich, wie er selbst sagt, sein Clavierspielen sehr vervollkommnet. Als Komponist tritt er geradewegs in die Fußstapfen Mozarts, zumindest, was die Aufführungsorte seiner Werke anlangt. In Prag feiert man ihn. In Wien ist es Zauberflöten-Impresario Schikaneder, der Wölffl engagiert: Im November...
Johann Wilhelm Wilms, 1772 in Witzhelden geboren, war ein Beethoven-Zeitgenosse, zu Zeiten hoch geschätzter Symphoniker. Er lebte seit 1791 in Amsterdam, galt als glänzender Pianist, Flötist und begehrter Lehrer. Zeitgenossen würdigten ihn mit hohen Worten:
„einer der geistreichsten, lebhaftesten und ausgebildetsten Künstler“
Wilms ist Komponist der Niederländischen Nationalhymne (»Wien Neerlandsch bloed«) hat überdies sieben Symphonien komponiert. Erhalten haben sich auch fünf Klavierkonzerte, einzelne Konzerte für verschiedene Soloinstrumente und viele kleinere Orchesterwerken. An Kammermusik hinterließ er je zwei Klaviertrios, Klavier- und Streichquartette, Sonaten für Violine und Flöte, außerdem Klaviermusik zu zwei und zu vier Händen. Anlaßbezogen hat ...
1765 - 1846
In Schwechat bei Wien geboren, stieg Eybler vom Regens chori am Schottenhof zum Vize-Hofkapellmeister unter Antonio Salieri auf. Nach Salieris Tod übernahm Eybler die Positon des Wiener Hofkapellmeisters - und ging in die Musikgeschichte ein, weil er als Vizekapelmeister nicht Franz Schubert engagierte, der sich beworben hatte, sondern den vor allem als Singspielkomponisten erfolgreichen Joseph Weigl.
Schubert kannte Eybler seit seinem Eintritt ins Stadtkonvikt: Er saß neben Salieri in der Jury, die über die Aufnahme von Sängerknaben zu entscheiden hatte.
Schubert hatte Eybler als dem zuständigen Mann seine As-Dur-Messe überreicht, mit der Bitte, sie wegen einer möglichen Widmung an Kaiser Franz und einer Aufführung durch die Hofmusikkapelle zu überprüfen. Eybler lehnte ab - ...
1763-1850
Gyrowetz war der Sohn des Domkapellmeisters im böhmischen Budweis, musikalisch und schon früh als Geiger und Organist tätig. Studiert hat er in Prag, um neben musikalischen auch juristische Studien zu betreiben. Eine längere Krankheit verhindete Gyrowetz’ universitären Abschluß. Er wurde Sekretär von Franz von Fünfkirchen in Brünn. Der Adelige unterhieit auch ein Orchester und engagierte vorrangig Beidenstete, die imstande waren als Musiker mitzuwirken.
Die ersten Orchester-Kompositionen, zwölf Symphonien und Werke für Bläser-Ensemble, nehmen an den Vorbildern von Joseph Haydn Maß und bescheren Gyrowetz Erfolge, die sich bis in die kaiserliche Hauptstadt herumsprechen. Einem Verleger bot er seine Komposition an mit dem Vermerk, sie entsprächen genau dem herrschenden...
(1760 - 1842)
Luigi Cherubini war zu Lebzeiten einer der meistgeachteten Komponisten. Kollege Étienne-Nicolas Mehul bezeichnete ihn als den »bedeutendsten Komponisten Frankreichs«. Tatsächlich hatte sich der geborene Italiener 1786 - noch zu Zeiten des Ancien régime - in Paris angesiedelt, dann alle Unbilden der Zeit erlebt. Er wurde 1894 französischer Staatsbürger und war als Komponist, Kapellmeister, Lehrer (zeitweiliger Direktor des Conservatoire) und Musikverleger das Zentralgestirn im Pariser Musikleben.
Seine Hauptbeschäftigung als Komponist galt dem Musiktheater. Einige seiner an die 30 Opernpartituren galten Kollegen von Beethoven bis Schumann und Brahms als vorbildliche Meisterwerke.
Cherubinis→ Medea überdauerte die Zeiten, weil hin und wieder große Singschauspielerinnen sie als ...
Boccherini stammte aus Lucca und wurde zu einem der frühesten Vorkämpfer für sein Instrument: Das Violoncello. Es war erst im Spätbarock aus seinem Schattendasein hervorgetreten und löste Mitte des XVIII. Jahrhunderts die Gambe als Soloinstrument ab. Boccherini komponierte mehr als drei Dutzend Sonaten und zwölf Concerti für das Cello, außerdem schuf er die Gattung des Streichquintetts mit zwei Violinen, einer Bratsche und zwei Celli - später auch von Schubert für seinen Quintett-Solitär genutzt; anders als Mozart, der die Quintettbesetzung mit zwei Bratschen vorzog.
In jungen Jahren war Boccherini viel auf Reisen. Dreimal führte ihn sein Weg nach Wien, wo er 1758 unter Leitung Christoph W. Glucks musizierte und eine Zeitlang als Cellist im Orchester des Kärntnertor-Theaters...
Geboren im ostböhmischen Nechanitz, erfuhr der offenkundig musikalisch begabte Bauernsohn von den besten verfügbaren Lehrern in benachbarten Orten eine gründliche Ausbildung. Die Zeitgenossen schildern ihn als klugen, zufriedenen, ehrlichen jungen Mann, von bescheidenem, aber sicherem Auftreten. Als er um 1760 auf Vermittlung seines Grundherrn, des Grafen Schaffgotsch nach Wien ging, sprach er nicht nur perfekt Deutsch, sondern spielte ebenso perfekt Geige und Orgel.
Die Zeit in Wien
Der junge Wanhal wurde, eingeführt durch die Gräfin Schaffgotsch, vom Wiener Adel als Musiker gut aufgenommen. Dank seines Könnens wurde er zum ersten prominenten Musiker, der vom Komponieren und Konzertieren leben konnte. Musikern dieses Kalibers ist es zu danken, daß M...
Diplomat, Komponist und Mäzen - als solcher eine der großen Förderer-Persönlichkeiten der Wiener Klassik.
(29. Oktober 1733, Leiden - 29. März 1803, Wien)
Gottfried van Swieten war der Sohn des Leibarztes der Kaiserin Maria Theeresia und lange Zeit als österreichischer Diplomat an verschiedenen europäischen Höfen aktiv. Vor allem war er habsburgischer Gesandter bei Friedrich II. in Potsdam.
Van Swieten komponierte auch und kopierte an allen Orten, an denen er tätig war, die neuesten musikalischen Werke, die ihn interessierten. Nach seiner Rückkehr nach Wien wurde er Leiter der Kaiserlichen Bibliothek. Er entwickelte unter anderem das in jener Zeit revolutionäre, später allseits verbindliche System der Karteikarten zur Katalogisierung der kaiserlichen Be...