1893 - 1966
Die ungarische Geigerin wurde zunächst als Pianistin ausgebildet, wechselte aber nach Studien an der Budapester Akademie bei Jenö Hubay ihr Hauptinstrument und wurde zu einer weltweit angesehenen Violinvirtuosin.
Ihr Leben an der Seite ihres Klavierpartners, des Australiers Frederick Kelly endete abrupt mit dessen Soldaten-Tod im Ersten Weltkrieg: Kelly fiel 1916 bei Gallipoli. Eine nach der umkämpften Hafenstadt benannte Violinsonate aus seiner Feder war Jelly d'Aranyi gewidmet.Ab 1923 lebte die Geigerin, die nie wieder geheiratet hat, in London.Für sie komponierte ihr Landsmann Béla Bartók seine beiden Violinsonaten. Maurice Ravel widmete ihr 1924 seine Rhapsodie Tzigane, die in einer Version für Violine und Klavier und in einer für Violine und Orchester vorliegt und jewei...
Arthur Honegger
1892 - 1955
Der Sohn eines schweizerischen Kaufmanns, in Le Havre zur Welt gekommen, kam früh mit Musik in Berührung. Die Mutter hatte eine schöne Alt-Stimme, im elterlichen Haus wurde musiziert. Für diese Gelegenheiten komponierte der Teenager als Autodidakt seine ersten Klaviertrios. Skizzen machte er auch für Opern und Oratorien, er träumte davon, Opernkomponist zu werden, wie er in seinen Memoiren (Ich bin Komponist) erzählt.
Ab 1909 war Honegger Zögling des Zürcher Konservatoriums. Dort machte er so rasch Fortschritte, daß die Lehrer den Eltern nahelegten, ihren Sohn Musiker werden zu lassen.
Ab 1913 ließ sich Honegger in Paris nieder, studierte Violine, Dirigieren (bei d'Indy) und Komposition (unter anderem bei Widor).
Für befreundete Musiker entstanden erste Werke. ...
Artur Rodzinski war ein Altösterreicher, der in Split als Sohn eines polnischen Offiziers der k. k. Armee zur Welt kam. In Wien wurde Rodzinski ausgebildet. Er studierte Musik an der kaiserlichen Akademie und die Juristerei an der Universität. Zum Doktor promoviert, diente er während des Ersten Weltkriegs in der österreichischen Armee und kämpfte an der russischen Front. Verwundet, kehrte er nach Wien zurück, um bei → Franz Schalk das Kapellmeisterhandwerk zu studieren. Parallel dazu perfektionierte er sich als Pianist (bei Emil von Sauer) und absolvierte die Kompositionsklasse von Franz Schreker. Sein erstes Engagement hatte er als Kapellmeister in Lemberg, von wo aus er nach dem Krieg nach Warschau ans Opernhaus ging. Dort entschied sich sein Schicksal, als Leopo...
Mischa Elman war eines der typischen Wunderkinder, die quasi mit der Geige in der Hand geboren wurden. Er war vier, als sein Vater, ein Dorfschullehrer, ihm konsequent Unterricht erteilte. Eine adelige Großgrundbesitzerin erfuhr von dem auffälligen Talent des kleinen Burschen. Der Vater war zwar dagegen, daß die Gräfin den kleinen Mischa adoptierte. Aber er willigte ein, ihn auf die Akademie nach Odessa zu schicken. Dort wurde Elman von Leopold Auer entdeckt, der darauf bestand, den jungen Mann in seine Klasse am St. Petersburger Konservatorium zu übernehmen.
Charles Munch (oder: Münch) stammte aus dem Elsaß und studiert zunächst einmal Geige, um eine Karriere als Orchestermusiker zu machen. Er hatte seine Ausbildung bei Carl Flesch in Berlin vervollkommnet und fungierte ab 1926 als Konzertmeister des Leipziger Gewandhausorchesters. Dort erlebte er die Ära des Chefdirigenten Bruno Walter, ehe 1932 seine eigene Dirigierkarriere begann. Ermöglicht hatte ihm das Debüt am Pult des Orchesters des Konzertveranstalters Straram die Hochzeit mit der Enkelin eines der wohlhabenden Gründer des Nestlé-Lebensmittlelkonzerns.
Während seiner folgenden Kappellmeisterstudien in Paris freundete sich Munch unter anderem mit Alfred Cortot an, der ihn zum Chedirigenten des von ihm gegründeten Orchestre de la Socieété Philharmonique machte.
Munch bli...
Der bedeutendste Tenor im lyrischen und »Spinto«-Fach nach der Legende Enrico Caruso. Aus einer Zeit, in der ein Tenor für Verdi & Co noch unbedingt aus italien stammen mußte… Fürsten und Könige haben ihn verehrt, Diktatoren wie Hitler und Mussolini, vor allem aber: Das Publikum in Europa und in den USA, wo er der »Tenorissimo« war. Als Filmstar, aber auch im Plattenstudio machte sich Gigli die modernsten Technik-Errungenschaften zunutze, um seinen Ruhm zu mehren – und zu erhalten.
Zeittafel
1890 – geboren in Recanati in eine musikliebende Familie.
1895 singt Benjamino erstmals in der Kirche solistisch.
1906 Beginn eines regelmäßigen Gesangssstudiums, ab 1911 bei Enrico Rosati an der Accademia di Santa Cecilia, Rom.
1914 – Debüt nach Sieg beim internationalen Gesangswettbewerb in Parma als Enzo Grimaldo in »La Gioconda« in Rovigo.
1916 Debüt in Rom (»Mefistofele«) und an der Mailänder Scala
1890 - 1959
Martinů kam als Sohn eines Glöckners im ostböhmischen Polička zur Welt und erwarb sich seine ersten Musikkenntnisse im Selbststudium. Der örtliche Schneidermeister erteilte den ersten Violinunterricht. Als man Bohuslavs Talent erkannte, warb die lokale Presse um Spenden: Martinů erhielt ein Stipendium, um die Violin- und Orgelklassen des Prager Konservatoriums besuchen zu können.
DER NACHLÄSSIGE STUDENT
Das Prager Musikleben entpuppte sich jedoch als weitaus spannender als das Studium. Martinů war öfter auf den billigen Plätzen der Opern- und Konzerthäuser anzutreffen als beim Violine-Üben. Immerhin reichten die Kenntnisse nach seinem Abgang, den die Lehrer 1910 »wegen unverbesserlicher Nachlässigkeit« beschleunigten, für einen Posten als Geiger der Tschechischen Philharmoni...
1890 - 1973
Der Heldentenor des XX. Jahrhunderts, 25 Jahre dominierend an der »Met«
Ein Vierteljahrhundert war der hünenhafte dänische Tenor an der New Yorker Metropolitan Opera unter Vertrag. Eine ganze Generation amerikanischer Opernfreunde kannte gar keinen anderen Interpreten der großen Heldenpartien Richard Wagners. Von 515 Aufführungen seines Repertoires, die in New York in jenen 25 Spielzeiten von 1926 bis 1950 auf dem Programm standen, hat er 512 Mal die Tenor-Partie gesungen - allein 48 Mal gab er den Tristan an der Seite von Kirsten Flagstads Isolde!
Melchiors Stimme schien unverwüstlich. Doch verfügte der Künstler auch über eine bemerkenswerte Gesangstechnik. Sein Tenor schaffte es mühelos über die tosendsten Orchesterwogen hinweg machtvoll ins Auditorium zu d...
kam am 12. Oktober 1886 in Berlin zur Welt
In Berlin ausgebildet, debütierte die Sopranistin 1910an der Berliner Sommer-Oper als Elsa in Wagners »Lohengrin«. Engagements in Würzburg und Köln führten sie 1923 an die Wiener Staatsoper, deren Ensemblemitglied sie bis 1939 war.
Schon in Köln hatte sie sich für Novitäten und Raritäten engageiert, sang in den Ur- und Erstaufführungen von Humperdincks »Königskinder« und Liszts »Die heilige Elisabeth«, aber auch dem »Der Rosenkavalier« von Richard Strauss.
In Wien war sie die Titelheldin in Franz Schmidts zweiter Oper, »Fredegundis«, die viel beachtet 1923 zur Uraufführung kam, aber auf Grund des dramaturgisch und sprachlich unzulänglichen Librettos trotz bedeutender Musik wieder von der Bühne verschwand. Bei denFestspielen von Salzburg war A...
Der »Kna«
1888 - 1965
Er war der deklarierte Liebling der Orchestermusiker - und des Publikums. Probiert hat er selten. Seine Maxime lautete: Sie kennen das Stück, ich kenn' den Saal.In der Regel genügte das, um inspirierte Aufführungen, oft auch Sternstunden zu generieren. Bei »Kna«, wie er liebevoll genannt wurde, reagierten die Musiker auf jeden kleinsten Wink, auf jeden kurzen Blick. Und wenn er sich von seinem Hocker erhob, dann ereigneten sich bei Bruckner-Symphonien oder Wagner-Opern Steigerungen, wie sie - nach übereinstimmender Aussage von Zeitzeugen - kein anderer Dirigent hervorzurufen imstande war.
Man muß zu Livemitschnitten greifen, um ahnen zu können, welche Energien eine solche Knappertsbusch-Aufführung freisetzen konnte. Im Schallplattenstudio war er auf Grund der genannt...