* 1948
Zukerman ist Sproß einer Familie, die dem Warschauer Ghetto und dem Konzentrationslager Auschwitz entkommen konnte. Er war acht Jahre alt, als er ins Konservatorium seiner Heimatstadt Tel Aviv eintrat. Ein Stipendium der amerikanisch-israelische Stiftung ermöglichte ihm in der Folge, das Studien an der Musikakademie bei Ilona Fehér fortzusetzen.
Übersiedlung nach NY
Während des ersten Israel-Festivals, 1961, erregt das jugendliche Talent die Aufmerksamkeit von Größen wie Pablo Casals und Isaac Stern, deren Rat Zukerman folgt und an die New Yorker Juilliard School wechselt.
Weltkarriere
Isaac Stern ist in New York auch unter seinen Lehrern und vermittelt das Debüt des jungen Geigers beim Festival of Two Worlds in Spoleto (South Carolina). Das war 1966. Ein Jahr danach erspielt sich ...
gegründet 1947
Das Amadeus Quartett war zu Zeiten das führende Quartett-Ensemble der Welt. Es firmiert in den Lexika als "britisches Streichquartett", obwohl drei der Mitglieder Wiener Provenienz waren. Vor dem nationalsozialistischen Terror geflüchtet, fanden sich die drei Geiger und Studenten Max Rostals, Norbert Brainin, (* 1923), Siegmund Nissel (* 1922) und Peter Schidloff (* 1922 Wien) in einem Anhaltelager für »feindliche Ausländer« in England.
Schidlof wechselte zur Bratsche. Man tat sich mit dem aus London gebürtigen Cellisten Martin Lovett (* 1927) zusammen und gab 1948 - noch nicht unter dem dann so berühmten Namen - in der Londoner Wigmore Hall ein folgenreiches Debüt-Konzert.Als Amadeus-Quartett eroberten sich die vier, die bis zum Tod Nissels in der selben Besetzung musizier...
1946 gebründet, entwickelte sich das Borodin Quartett nach einigen anfänglichen Experimenten in wechselnder Besetzung zu einem der bedeutendsten Streichquartette der Welt - und zum führenden Kammermusik-Ensemble der damaligen Sowjetunion.
Die Besetzung der Glanzzeit des Quartetts lautete:
Rostislav DubinskyJaroslav Alexandrov Dmitri Schebalin Valenti Berlinski
In dieser Konstellation wurde die Musikergemeinschaft zu einer bedeutenden Konstante im Leben des Komponisten Dmitri Schostakowitsch, in dessen Spätwerk die Gattung des Streichquartetts einen außerordentlichen Platz einnimmt - das Borodin Quartett hat die Werke international bekannt gemacht - wenn Schostakowitsch auch die Uraufführungen in der Regel mit einem anderen Ensemble, dem Moskauer Beethoven Quartett einstudierte, das welt...
* 1942
Jenny Abel ist eine der bekanntesten Geigerinnen des XX. Jahrhunderts - nicht zuletzt, weil sie in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Oskar Kokoschka zeichnete einen ganze Zylus von Portraits der Künstlerin, während sie Musik von Bach und Béla Bartók spielte. Dieser Zyklus ist heute im Besitz der Wiener »Albertina«
Abel, geboren im Geburtshaus von Theodor Storm in Husum, galt im Nachkriegs-Deutschland als Wunderkind, wurde vom Besuch der Regelschule befreit, um ab ihrem 13. Lebensjahr in Freiburg studieren zu können. Schon im Jahr darauf war sie regelmäßig zu Gast in der Meisterklasse Max Rostals in London. Auch Henryk Szeryng und Yehudi Menuhin nahmen sich ihrer an. Über ihre erste Schallplatte hieß es in der Zeitschrift Stereoplay:
* 1941
Accardo war 13 Jahre alt, als er erstmals öffentlich konzertierte. Auf dem Programm standen die Capricci jenes Meisters, mit dessen Namen man den seinen gern verbindet: Nicolo Paganini.
In der Folge gewann Accardo die Wettbewerbe von Vercelli (1955), Genf (1956) und Siena (1957), 1958 dann den Paganini-Wettbewerb in Genua.
Accardo war noch nicht 20, als seine Aufnahme des Tschaikowsky-Konzerts weltweit Furore machte. Die 1963 erschienene Einspielung von Lalos Symphonie espagnole versetzte die Rezensenten dann in Euphorie.
In er Folge hat sich Accardo ein breites Repertoire vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik erarbeitet. Komponisten wie Salvatore Sciarrino schrieben neue Werke für ihn.
Größte Aufmerksamkeit errang Accardo freilich mit seiner Gesamtaufnahme der Violinkonzerte P...
Einer der Lieblings-Tenöre des Wiener Opernpublikums
In den siebziger Jahren war Giacomo Aragall beinahe so etwas wie ein » Haustenor« der Wiener Staatsoper. Seine Auftritte in Rigoletto, Traviata, La Boheme, Manon und Tosca sind unvergessen.Seiner Nervosität zum Trotz hat dieser Sänger doch so gut wie immer überragende Leistungen geboten. Vielleicht war sein sensibles Nervenkostüm sogar notwendig, um dermaßen vollendete Rollencharakterisierungen zu bieten, wie sie ihm offenbar selbstverständlich waren. Einer Weltkarriere, die seinem Können entsprochen hätte, stand es jedoch im Wege.Wie auch immer: Die Wiener Opernfreunde sind dankbar, daß Aragall ihnen über Jahre hin gezeigt hat, in welche Höhen psychologisierender Intensität ein großer Gestalter seine Stimme führen kann.
Aragalls Come...
1937 - 2009
Sie war Herbert von Karajans "Salome" und die Brünnhilde einer ganzen Generation
Die Sängerin im Gespräch im Jahre 1995
THOMAS BERNHARD HÄTTE GEWISS FÜR SIE KOMPONIERT
"Ritter, Dene, Voss – intelligente Schauspieler", lautet eine Notiz Thomas Bernhards aus der Zeit der Arbeit an einem der subtilsten seiner Theaterstücke. Wäre Bernhard Komponist gewesen, hätte er vielleicht eine Oper für Hildegard Behrens geschrieben, die "intelligente Sängerin". Wie mit kaum einem ihrer Kollegen läßt sich mit der Behrens nicht nur über allgemein musikalische Aspekte einer Oper reden, sondern auch über Hintergründe, Tiefenschichten, über das geistige Umfeld.
Wenn sie gerade "Wozzeck" probt, wie diese Woche (Dezember 1995) in Wien, wird im Gespräch bald deutlich, wie sehr sich diese Interpret...
Abgesehen vom berühmten Budapester Streichquartett, das bald nach seiner Gründung ausschließlich aus russischen Musikern bestand, kamen etliche bedeutende Quartett-Formationen aus Ungarn. Die Namen Léner-, Végh- oder Tatrai-Quartett haben unter Musikfreunden nach wie vor einen guten Klang. Auch das von Sandor Végh 1935 gegründete »Ungarische Streichquartett« konnte sich in die vorderste Liga der internationalen Kammermusik-Ensembles spielen. Végh wechselte kurz nach der Gründung hinter Zoltán Székely ans zweite Geigenpult - und verließ sein Ensemble 1940, um sein eigenes Quartett zu gründen.
Das Ungarische Streichquartett begann seine Laufbahn mit einem Paukenschlag: In der ersten Spielzeit vertraute Béla Bartók den Musikern die ersten europäischen Aufführungen seines Fünften Streichquart...
Von Dmitri Bashkirov wissen interessierte Musikfreunde, daß er eine der großen Lehrerpersönlichkeiten der zweiten Hälfte des XX. Jahrhunderts war und Pianisten wie Arkadi Volodos oder Alexander Demidenko ausgebildet hat. Daß er selbst ein herausragender Gestalter war, haben die wenigsten Musikfreunde live erfahren können. Zu Zeiten der Sowjetunion waren die Reisemöglichkeiten für diesen Künstler äußerst eingeschränkt. Und auch danach hat er sich rar gemacht.
Viel mehr als 20, vielleicht 30 Konzerte hat kaum pro Jahr gegeben. Wenn er kam, reagierte das Publikum stets enthusiasmiert - wie bei seinen Wiener Live-Auftritten Anfang der Neunzigerjahre.
Konzert 1993 Konzert 1994
Goldenweisers Nachfolger
Immerhin hatte der 24-Jährige den Marguérite-Long-Wettbewerb in Genf g...