Alle Beiträge von sinkothekar

Zum Tod von Krzysztof Penderecki

Klangtsunami gegen Mailüfterl
Zum Tod des polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki, der vom führenden Meister der Avantgarde zum Ideengeber der musikalischen Postmoderne wurde.
Pole mit Leib und Seele war er. Er blieb in seiner Heimat und wusste sich mit den kommunistischen Machthabern zu arrangieren - und hatte dennoch nicht darauf verzichtet, vorwiegend geistliche Texte zu vertonen, biblische Psalmen, die Geschichte von Jakobs Traum oder eine Passionsmusik nach Lukas.
Er war ein musikalischer Avantgardist, dessen Klangexperimente vielen Kollegen im Westen als Inspirationsquelle dienten. Andererseits wandte er sich Ende der Sechzigerjahre...

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Zemlinsky-Jubiläum

Nicht nur "Ludwig van", auch "Alexander von"feiert Geburtstag
Saison 2020/21. Intendant Thomas Angyan hat nach 32 Jahren seine letzte Spielzeit für die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien geplant. Er sorgte für das gewohnte internationale Star-Aufgebot, aber auch für einen eigenen Zyklus zum Geburtstag des großen Fin-de-Siecle-Meisters Zemlinsky....

 

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Zwischentöne

Die Staatsoper zeigt den "Ring" trotz allem; dazugibt's Lektüre
Jetzt ist der Moment gekommen, wo die Segnungen der modernsten Video-Technik uns über eine unfreiwillige Pause im Kulturleben helfen.
Wagnerianer sind unter den Opernfreunden die durchschlagskräftigsten. Das weiß man. Kein Mailänder Loggionista kann mithalten, wenn Bayreuth-Jünger, der...

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Opernliebe in Zeiten des Virus

Klassik-Streaming. Freie Gruppen tun es längst, die großen Musen-Tempel ziehen nun mit kostenlosen Angeboten nach.
Geschlossen, heißt es auf den Programmen der großen Hochkultur-Tempel; und das beinahe weltweit. Die meisten der wichtigen internationalen Konzert- und Opernhäuser mussten wegen der Corona-Krise ihre Pforten schließen. Das heißt aber n...

 

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Oper in Zeiten der Pandemie

Geschlossen, heißt es auf den Programmen der großen Hochkultur-Tempel; und das beinahe weltweit. Die meisten der wichtigen internationalen Konzert- und Opernhäuser mussten wegen der Corona-Krise ihre Pforten schließen. Das heißt aber nicht, dass sie untätig sind. Jene, die den Spielbetrieb wirklich komplett einstellen mussten, kramen in ihren Archi...

 

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Über die kleine Form

Zwischentöne

Von der Kunst, aus dem Kleinsten das Größte zu machen

Wie Beethovens Erben ihre Auswege aus dem schwer überschaubaren Terrain fanden, das er mit seinem Schaffen erobert hat.

9. März 2020

Auch kleine Dinge können uns entzücken“, heißt es in Hugo Wolfs „Italienischem Liederbuch“. Das klingt wie das Motto der deutschen Romantik, die der Musikgeschichte unter anderem die Formenwelten des Charakterstücks bescherte. In bewusstem Gegensatz zu Beethoven, der mit enormen architektonischen Entwürfen – etwa in der Neunten oder der „Hammerklavier-Sonate“ – die klassische Formbeherrschung auf die Spitze getrieben hat.

Vollendet, in den Augen der Nachwelt. Und schwer zu übertreffen. Ein Mann wie Brahms brauchte denn auch vier Jahrzehnte, bis er sich an seine Erste Symphonie wagte. Mit Bruckner war es nicht anders.

Robert Schumann schrieb Symphonien, die eher aus dem Geiste seiner pianistischen Charakterstücke gebildet scheinen – auch durch kunstvoll gefügte Mosaike ließen sich ja größere, zusammenhängende Formen bilden: Der Szenen aus Jean Pauls „Flegeljahre“ verarbeitende „Carnaval“, den Leif Ove Andsnes am Donnerstag im Konzerthaus auf dem Programm hat, beweist das.

Andererseits versucht sich Schumann in der Vierten, die chronologisch gesehen seine Zweite Symphonie ist, an einer zyklischen, aus einem einzigen Grundmotiv entwickelten Struktur, deren Sätze pausenlos auseinander herauswachsen. Franz Liszt übernahm diesen Gedanken für seine große h-Moll-Sonate, die er nicht von ungefähr Schumann zueignete – und die bis in die musikalische Moderne hinein Modell für manch späteren Versuch bleiben sollte. (Schönbergs Erstes Quartett und die Kammersymphonie sind prominente Beispiele.)

Für Schubert, der die pianistische Kleinform als einer der Ersten veredelt hat, war die große Symphonie mit vier voneinander getrennten Sätzen das erklärte Ziel der künstlerischen Wünsche. Über die Kammermusik suchte er es zu erreichen und er experimentierte noch mit ausufernden Formen, als er seine „Große C-Dur-Symphonie“ längst in Partitur gesetzt hatte.

Dem verdanken wir das allerletzte der Schubert’schen Quartette, in G-Dur und schon mit dem atemberaubenden einleitenden Wechsel von Dur und Moll in die harmonische Zukunft weisend. Alfred Brendel, der große Schubertianer, erläutert uns das dramatische Werk im Rahmen des Jeunesse-Auftritts des jungen Simply Quartet: Am 15. März darf man sich im Brahmssaal des Musikvereins eineinhalb Stunden lang in ein Meisterwerk versenken: Die Aufführung folgt pausenlos auf Brendels Vortrag.

Dass Schubert hier seine Antwort auf Beethovens riesenhafte Vorbilder gefunden hat, steht fest – wie weit sich der Jahresregent in Sachen Weitung des Horizonts nicht vielleicht manchmal selbst ausgetrickst hat, davon demnächst mehr . . .

Interview Rudolf Buchbinder

"Wir leben in einer Zeit der Schubladen"
Im Gespräch. Rudolf Buchbinder über seine Projekte zum Beethoven-Jahr und die aufregende Beschäftigung mit neuen "Diabelli-Variationen", die er bei zeitgenössischen Komponisten in Auftrag gegeben hat. Am 3. März stellt er sie in Wien vor.
10. Februar 2020
Dass Rudolf Buchbinder im Beethoven-Jahr besonders häufig auf den Wiener Konzertpodien erscheinen würde, war klar. Aber der Pianist hat sich besondere Projekte ausgedacht, um seine Leidenschaft für diesen Komponisten aufs Neue zu dokumentieren. Eine der buchbinderschen Konzertserien beginnt kommenden Samstag und ist zwei Tage später auch schon wieder zu Ende. Im Verein mit Nikolaj Szeps-Znaider spielt Buchbinder sämtliche Violinsonaten des Meisters an drei aufeinanderfolgenden Abenden im großen Mus...

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Zum Tod von Mirella Freni

Sie sang. Und das genügte.
Am Sonntag starb die Sopranistin Mirella Freni kurz vor ihrem 85. Geburtstag in ihrer Heimatstadt Modena. Unter Karajans Fittichen war sie zum Weltstar geworden.
11. Februar 2020
La Boheme" ist gewiss das Erste, was Opernfreunde mit dem Namen Mirella Freni assoziieren. Die Sopranistin mit der Engelsstimme aus Modena war für Generationen der Inbegriff der Mimi, deren Schicksal sie erlebbar zu machen wusste wie keine Zweite. Mit der legendären Doppelpremiere der bis heute geliebten Zeffirelli-Inszenierung des Werks - Herbert von Karajan dirigierte an der Mailänder Scala und an der Wiener Staatsoper - war die Weltkarri...

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Kammermusik

Freunde der Kammermusik haben mehr von der Musik
Dieser Tage erklingen in Wiens Konzertsälen die jeweils Dritten Streichquartette von Bartok und Britten. Ein kleines Vorgeplänkel dazu . . .
Hans Weigel hat einmal sinngemäß gesagt, nach der "Eroica" musste jede neue Symphonie "eine ganz bestimmte" Symphonie sein. Eine Nummer soundso war nicht mehr m...

 

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