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Staatsopern-Stopp

Die Wiener Staatsoper muß wegen mehrerer Omikron-Fälle ihre Vorstellungen bis einschließlich 5. Jänner 2022 absagen. Betroffen von der Absage ist auch die für 1. Jänner geplante "Fledermaus"-Aufführung. Die Absage konnte lediglich drei Stunden vor dem geplanten Vorstellungs-Beginn kommhniziert werden.
Das Foyer der Staatsoper mit den Bundestheater...

 

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Neujahr 2022

NEUJAHRSKONZERT

MASSENET IM KINO

Jahresauftakt

Die Wiener Philharmoniker musizieren heute vormittag unter Daniel Barenboim für ihr TV-Millionenpublikum. Sie haben sich wieder ein Programm ausgesucht, das einige der bekanntesten Melodien der Wiener Strauß-Dynastie mit kaum je gespielten Werken mischt. Auch Kenner können also jedenfalls wieder allerhand entdecken.

Das Programm

  • Josef Strauß Phönix-Marsch, op. 105
  • Johann Strauß II. Phönix-Schwingen. Walzer, op. 125
  • Josef Strauß Die Sirene. Polka mazur, op. 248
  • Josef Hellmesberger (Sohn) Kleiner Anzeiger. Galopp, op. 4
  • Johann Strauß II. Morgenblätter. Walzer, op. 279
  • Eduard Strauß Kleine Chronik. Polka schnell, op. 128

  • Johann Strauß II. Ouvertüre zur Operette „Die Fledermaus“
  • Johann Strauß II. Champagner-Polka. Musikalischer Scherz, op. 211
  • Carl Michael Ziehrer Nachtschwärmer. Walzer, op. 466
  • Johann Strauß II. Persischer Marsch, op. 289
  • Johann Strauß II. Tausend und eine Nacht. Walzer, op. 346
  • Eduard Strauß Gruß an Prag. Polka française, op. 144
  • Josef Hellmesberger (Sohn) Heinzelmännchen
  • Josef Strauß Nymphen-Polka, op. 50
  • Josef Strauß Sphärenklänge. Walzer, op. 235

DETAILS zum Programm im SINKOTHEK-ARCHIV

Massenet aus New York

Die Metropolitan Opera streamt heute Abend Laurent Pellys Inszenierung von Jules Massenets zauberhafter Aschenputtel-Oper Cendrillon in die internationalen Kinosäle. Zu erleben sind Isabel Leonard, Jessica Pratt, Stephanie Blythe, Emily D’Angelo und Laurent Naouri unter der Leitung von Emmanuel Villaume.

zum Kinoprogramm

Silvester 21

»Die Fledermaus«

Schon frühmorgens umflattert uns die Silvester-»Fledermaus«, allerdings nicht ganz von Johann Strauß; oder beinah gar nicht. Denn ORF III sendet (9.05 Uhr) den legendären »Fledermaus«-Film Géza von Cziffras, bei dem schon die ersten Sekunden des Vorspanns keine Zweifel aufkommen lassen, daß hier keine Operette von anno 1874 zu erleben sein wird, sondern Unterhaltungs-Theater der Fünfzigerjahre, im entsprechend saxophongeschwängerten Tanzorchester-Sound. Freilich: Das ist Unterhaltungskultur eigenen Rechts. Wer vorurteilslos zuschaut und zuhört, wird zugeben müssen, daß die Schauspielerriege ihre Kunst versteht, von Peter Alexander (als Gabriel von Eisenstein) bis Boy Gobert (als Prinz Orlofsky). Ganz zu schweigen vom Frosch des Hans Moser, der alte wienerische Spielkultur zu spätem Film-Leben erweckt. So wurde sie wenigstens filetweise konserviert . . .

ORF III

Wien in Berlin

Wienerische Tanzmusik zum Jahreswechsel, das pflegt man in halb Europa. Für den Silvester-Nachmittag in Berlin hat sich Kirill Petrenko etwas Besonderes einfallen lassen, ist aber krank geworden. Nun leitet Lahav Shani das etwas abgeänderte Programm, in dem wienerische Dreivierteltakt-Freuden einmal anders serviert werden sollten. Einiges ist geblieben von den Walzerklängen, an die man nicht zuallererst denkt, wenn es um die wienerische Musiziertradition geht, die aber doch eng mit dieser Tradition verflochten sind: Musik von Erich W. Korngold, Fritz Kreisler und Maurice Ravel, dessen Tondichtung »La Valse« tatsächlich die Apotheose eines Wiener Walzers als Tanz auf dem Vulkan darstellt, ursprünglich »Wien« heißen sollte, dann aber wegen des Ersten Weltkriegs nicht nach einer »feindlichen« Stadt benannt werden konnte…

Ausgefallen sind leider die Fragmente aus Richard Srauss‘ Wiener Ballett »Schlagobers«. Wie wir Petrenko kennen, wird er die seltene Begegnung bei Gelegenheit nachholen.

Zwischendrin spielt Janine Jansen jedenfalls Bruchs G-Moll-Konzert. Via Digital Concert Hall kann alle Welt live dabei sein.

Zum Livestream (ab 17.30 Uhr)

Peter Simonischek als Frosch

Die traditionelle »Fledermaus«

Musikfreunde, die dann schon in Feier- und Streaminglaune sind können nach dem Konzert virtuell nach Wien wechseln, wo wie alle Jahre die echte Operetten-»Fledermaus« durch die Staatsoper schwirrt. Heuer feiert Langzeit-Frosch Peter Simonischek ein persönliches Jubiläum. Er spielt die Partie seit zehn Jahren. Bertrand de Billy steht nach längerer Abwesenheit wieder am Dirigentenpult.

Die Staatsoper zeigt die Aufführung der legendären Otto-Schenk-Produktion auf ihrer Streaming-Plattform. So kann man heute live dabei sein. Andreas Schager gibt den Eisenstein an der Seite von Rachel Willis-Sørensen sowie altbekannten und neuen Wiener Ensemble-Mitgliedern, Wolfgang Bankl, Clemens Unterreiner und Vera-Lotte Boecker.

Zum Livestream

Zeitversetzt sind ab 20.15 Uhr auch die Abonnenten der Streamingplattform myfidelio dabei.

Herbert Vogg

Hintergründiger Humor für die Neue Musik
Zum Tod des legendären Wiener Musikwissenschaftlers, Verlegers und Opern-Librettisten Herbert Vogg.
Sein spitzbübisches Lächeln fehlte im Wiener Musikleben seit längerer Zeit. Herbert Vogg, nie um eine hintergründige Bemerkung verlegen und stets auf der Lauer, ob sein Gegenüber den Hintersinn bemerken würde, war in seinem letzten Lebensjahr krank und mehr und mehr daran gehindert, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Den Posten des Regisseurs der hinter den Kulissen waltet, hatte er zuvor meisterlich ausgefüllt. Als Leiter des Wiener Musikverlags Doblinger war Herbert Vogg entscheidend am Ausbau der Rei...

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30. XII. 21

Belcea live

Freunde des Belcea Quartetts könnten heute via BBC-Stream einen Livemitschnitt vom Mozart-Festival in Bath hören, wo die Belceas heuer unter anderem das c-Moll-Streichquartett von Johannes Brahms aufgeführt haben. Der Livemitschnitt wird heute auf BBC um 13 Uhr (englischer Zeit) gesendet. Via Stream ist man auch diesseits des Ärmelkanals dabei (um 14 Uhr MEZ).

Vorab steht Musik von Schostakowitsch und Debussy auf dem Programm. Das Brahms-Quartett kommt also gegen 14.25 an die Reihe.

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Oistrach in Berlin

Einen Livemitschnitt für Connaisseurs bietet der Deutschlandfunk heute ab 20.30 Uhr: David Oistrach war 1955 Solist in einem Konzert der Staatskapelle Berlin unter Franz Konwitschny: auf dem Programm unter anderem Beethovens F-Dur-Romanze und Johannes Brahms‘ Violinkonzert.

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29. XII. 21

Ein junger Bariton

James Newby heißt einer der jungen Sänger, die in den vergangenen Monaten aufhorchen ließen. 2016 gewann er den Kathleen Ferrier Preis Hugh Canning lobte in der Times seine Interpretation des Grafen Almaviva in Mozarts Figaro. Die Zeitschrift Gramophone pries die erste CD des englischen Baritons sehr, mit der sich der junge Mann auf heikles Lied-Terrain wagte. Immerhin neben Benjamin Brittten auch Beethoven, Schubert und Mahler!

Newby bewältigt die Aufgabe mit Geschmack, Präzision und einem guten Gespür für dramatische dynamische Nuancierung.

Die BBC widmet der neuen Stimme heute ihr Nachmittagsprogramm auf dem Sender BBC 3 (17 Uhr britische Zeit). Zu hören: Newbys Interpretationen von Robert Schumanns Dichterliebe. (Danach Aufnahmen des jungen Mithras-Trios.)

zur Sendung (18 Uhr MEZ)

Der 26-jährige Künstler ist derzeit noch ganz auf Großbritannien fokussiert, absolviert am 25. Jänner ein Konzert in der renommierten Wigmore Hall in London, deren Jugendpreis er 2015 errungen hat – diesmal singt er nichts Geringerem als Schuberts Schöne Müllerin.

Am 21. Mai 2022 feiert dann Barbora Horakovas Neuproduktion von Tschaikowskys Eugen Onegin in Hannover Premiere – mit Newby in der Titelpartie! Die erste große Aufgabe in jenem Haus, dessen Ensemblemitglied der Bariton seit der vorigen Saison ist.

Staatstheater Hannover

Schumann-Fantasie

Yudina-Rarität
Stöbern im Netz zahlt sich aus. Jüngst stellte das russische Labal Moscow Conservatory Records einen Livemitschnitt mit der großen Maria Yudina online, eine Live-Wiedergabe von Robert Schumanns Fanstasie in C-Dur aus dem Jahr 1951 von außerordentlichem Zuschnitt. Nicht, wie zu erwarten war, in den virtuosen Passagen am Ende des Mitte...

 

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28. XII. 21

Erlesene Kammermusik

Einen so vielfältigen Überblick über die Schätze, die die kammermusikalische Literatur der Romantik und frühen Moderne bereithält, bekommt man selten in dieser Konzentration: Ö1 sendet heute (19.30 Uhr) den Mitschnitt eines Konzertes des Simply Quartet aus der Berliner Philharmonie, das von Franz Schuberts hoch expressivem Quartettsatz in c-Moll (D 703) über Dmitri Schostakowitschs Streichquartett Nr. 9 in Es-Dur (op. 117) zu Robert Schumanns Streichquartett in A-Dur (op. 41/3). Als Zugabe gibt es dann noch mit der Klarinettistin Vera Karner Johannes Brahms‘ spätes Klarinettenquintett in h-Moll (op. 115). Wer an diesem Abend gespannt lauscht, erfährt in knapp zwei Stunden viel über den Reichtum der subjektiven Aussagekraft der Musik.

zur Sendung

27. XII. 21

Korngolds Violinkonzert

Das klingt wie Filmmusik – so lautet der häufigste Vorwurf gegenüber Musik, die zwar im XX. Jahrhundert entstanden ist, aber ohne publikumsfeindliche Dissonanzballungen auskommt. Im Falle des Komponisten Erich Wolfgang Korngold ist es sogar tatsächlich Filmmusik, die da erklingt, wenn das späte Violinkonzert auf dem Programm steht. Nur, daß Korngold nach dem Zweiten Weltkrieg den Spieß umgedreht hat – und zwar schon zum zweiten Mal! Erst einmal war er es – im Verein mit dem ebenfalls aus Wien emigrierten Max Steiner -, der das erfunden hat, was wir heute den Hollywood Sound nennen.

Korngold mußte sich dafür nicht künstlerisch verbiegen, sondern komponierte für den Film wie er zuvor für Konzertsaal und Opernbühne komponiert hatte. Es klingt also nicht Korngolds Musik wie Filmmusik, sondern Filmmusik klingt wie Korngold! Für Jascha Heifetz schrieb der Exil-Österreicher dann nach 1945 sein Violinkonzert und nun – zweite Umdrehung – baute er ein Konzertwerk aus dem Material, das er zuvor tatsächlich für Filme verwendet hatte!

Dennoch wurde das eines der besten Violinkonzerte der Musikgeschichte. Es klingt nicht wie Filmmusik. Es ist Filmmusik! Aber in der Form eines klassischen dreisätzigen Konzerts. Zum Abschluß des Kissinger Sommers spielte Ray Chen das Werk, begleitet von den Bamberger Symphonikern unter Jakub Hrůša. Den Mitschnitt sendet Bayern 4 heute Abend.

zur Radiosendung

Nach der Pause spielten die Bamberger übrigens die gesamte zweite Serie von Antonin Dvořáks Slawischen Tänzen. Die hört man selten im Konzert – und das hat in diesem Fall einen besonderen Charme. Die Bamberger Symphoniker, das waren ja nach 1945 exilierte böhmische Musiker, die zuvor das Deutsche Symphonieorchester Prag gebildet hatten. Nun stehen sie unter der Leitung eines tschechischen Dirigenten und musizieren mit ihm Slawische Tänze . . .

nur noch heute!

»Capriccio« aus Dresden
Der Streamingdienst von ARTE zeigt heute, 26. Dezember, noch die Aufzeichnung der Produktion der letzten Oper von Richard Strauss, Capriccio, mit Camilla Nylund als Gräfin Madeleine unter der Leitung von Christian Thielemann. Letzte Chance für Strauss-Freunde!
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