Alle Beiträge von sinkothekar

Geht der Regie ein Licht auf?

APERÇU

Ach, würden sie leuchten
Mit Gaskandelabern hat alles begonnen, Scheinwerfer können viel, aber die Theatermacher zaudern.
In Coronazeiten wurde oft das Gemeinschaftserlebnis Theater beschworen. Wer Livestreams zu Hause anschaut, hat es zwar bequem — verzichtet aber auf die Sogwirkung des Massenphänomens Theater. Dieses rekurriert freilich...

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

»Jenufa«

»Jenufa« – Grigorian

Leos Janaceks bekannteste Oper steht wieder auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper, diesmal mit Asmik Grigorian in der Titelpartie und David Gutt Philip als Laca. Tomas Hanus dirigiert. Die Produktion von David Pountney atmet nicht mehr das Flair der legendären Otto-Schenk-Inszenierung, in der einst von Sena Jurinac bis Garbriela Benackova die Sopranistinnen brillierten, aber sie gehört zu den vernünftigeren Neuzugängen der vergangen 20 Jahre und erzählt die Geschichte werkgetreu. Das Streaming-Portal der Staatsoper bietet heute die Gelegenheit, kostenlos dabei zu sein.

Staatsoper Live 19 Uhr

»Orpheus«

Französische Operetten-Freuden

Auch wer mit »aktualisierenden« Inszenierungen nicht viel anfangen kann, wird vielleicht diese Produktion mögen: Bei den Festspielen von Aix en Provence gelang Yves Beaunesne eine allseits gelobte, spritzige Neudeutung von Offenbachs »Orpheus in der Unterwelt«, die hier in den Vierzigerjahren des 20. Jahrhunderts spielt. Das Publikum mochte es, denn Offenbachs Musik kam unter der Leitung von Alain Altinoglu bestens zur Geltung. Und die Handlung verblödelt die Altertums-Mythen in jedem Äon nach Strich und Faden.

Ab heute Abend steht der Livemitschnitt online auf der Plattform operavision.eu

Ö1-Reform

Wird Ö1 reformiert?
Auf die ORF-Radiosender Ö1 und FM4 kommen angeblich Veränderungen zu. Das ruft Erinnerungen wach.
„Wenn Du willst, dass alles bleibt, wie es ist, sorge dafür, dass sich alles ändert“, diese alte Weisheit paraphrasierte ORF-Chef Roland Weißmann wohl mit seinem Satz „Ö1 ist kein Museum und war das auch nie", den er im Hinblick auf...

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

Schubert und Loewe

Schubertiade

Der Bariton Konstantin Krimmel (Jahrgang 1993) gilt unter den jungen Sängern unserer Zeit als einer der herausragenden Lied-Interpreten. Im Rahmen der Herbst-Tranche der Schubertiade sang er, begleitet von Wolfram Rieger, am 1. Oktober Lieder von Schubert und Balladen von Carl Löwe, einem einst hoch geschätzten Meister der Vokal-Kammermusik, der heute beinah vergessen ist. Spannend für alle, die diesen Komponisten erst für sich entdecken müssen: Krimmel sang an diesem Schubertiade-Abend auch Loewes Vertonung des »Erlkönig«…

Konstantin Krimmel

Ö1 sendet den Mitschnitt des Konzerts heute um 19.30 Uhr

Entdeckungen

Wiener Barock, digital
Die Österreichische Nationalbibliothek stellt ihre Bestände an Repräsentatonsmusik für den Habsburgerhof digitalisiert ins Netz.

Repräsentationsmusik aus Joseph Haydns Geburtsjahr, 1732

Die Österreichische Nationalbibliothek hat damit begonnen, die Musikmanuskripte aus der Zeit Kaiser Karls VI. zu digitalisieren.  Meh...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Französische Landnahme

Singen in Lammermoor

Wir alle kennen Donizettis »Lucia di Lammermoor«, dass es diesen Ort wirklich gibt, wissen freilich die wenigsten. Kürzlich wurde dort auch viel gesungen – keine Wahnsinnsarien, aber Lieder in allen Stimmungen, poetisch, tragisch, lustig, versonnen: Der große Liedbegleiter Malcolm Martineau versammelte in Lammermuir, wie sich der schottische Ort richtig schreibt, ein junges Sänger-Ensemble um sich, um in zwei Tranchen sämtliche Lieder des französischen Meisters Henri Duparc aufzuführen. Das ist für österreichische Musikfreunde, die meinen, in der Liedkunst genüge das heimische Repertoire zwischen Schubert, Hugo Wolf und, sagen wir, Joseph Marx, ein lehrreiches Hörabenteuer.

Die BBC hat alle Konzerte aufgezeichnet und sendet sie dieser Tage in Folge – um sie hernach online abrufbar zu halten. Ein Kompendium an herrlicher, tief gehender Musik!

BBC

Wiens ewige Opern-Krise

Das Amt des musikalischen Leiters der Wiener Staatsoper gilt als Traumjob. Die Realität beschert den Dirigenten jedoch meist ein böses Erwachen.

OPERNTRATSCH

Analytische Betrachtungen zu Vergangenheit und Gegenwart.
Über den jüngsten Skandal

Wien bleibt Wien. Was die Oper betrifft, wird dieser Satz vermutlich ewig Gültigkeit besitzen. Oder jed...

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

»Ring«-Finale in Berlin

Zunächst ein Philharmonisches

Vormittags überträgt Ö1 live das philharmonische Abonnementkonzert unter Franz Welser-Mösts Leitung aus dem Wiener Musikverein. Auf dem Programm: Die schon bei den Salzburger Festspielen im Vorjahr bewährte Melange aus Wagners »Parsifal«-Vorspiel und der unmittelbar darauf folgenden Richard-Strauss-Tondichtung »Tod und Verklärung«. Nach der Pause Antonín Dvořáks lebenssprühende Achte Symphonie.

Detail am Rande: Die pausenlose Präsentation des Wagner-Vorspiels und der Strauss-Tondichtung hat beim Festspielpublikum damals Verwirrung ausgelöst: Manche meinten, um das Strauss-Werk betrogen worden zu sein, das doch gar nicht gespielt wurde . . .

»Götterdämmerung«

Heute live im Berliner Radio – auch via Internet zu empfangen (16 Uhr): Wagners »Götterdämmerung« aus der Lindenoper unter Christian Thielemanns Leitung. Dritter Teil des neuen »Ring«-Zyklus der Deutschen Staatsoper.

Mit Andreas Schager (Siegfried) und Anja Kampe (Brünnhilde).

»Siegfrieds Tod«