Der Auftakt zur großen Musiktheater-»Reform«
»Don Juan«
Ballettpantomime von Gasparo Angiolini Musik von Chr. W. Gluck
Die legendäre Opern-Reform Christoph W. Glucks, die nach allen Lehrbüchern mit der Uraufführung des »Orfeo« auf ein Libretto von Calzabigi 1762 in Wien begann, war eigentlich eine Musiktheater-Revolution, die bereits ein Jahr zuvor...
Im Jahr 1762 brachte Christoph Willibald Gluck in Wien seine erste sogenannte »Reformoper«, Orfeo ed Euridice heraus. Im Jahr zuvor hatte er seine revolutionären Theater-Ideen erstmals mit der Ballettpantomime »Don Juan« präsentiert. Im selben Jahr erschien aber auch der »betrogene Kadi« auf der Bühne, das vorletzte Werk einer langen Reihe von Adaptionen im operettenha...
Carl Philipp Emmanuel war der zweite Sohn Johann Sebastian Bachs, genannt der »Berliner« oder »Hamburger« Bach. Den ersten Unterricht erhielt Carl Philipp Emmanuel von seinem Vater. Er besuchte die Lateinschule in Köthen und ab 1723 die Thomasschule in Leipzig. 1731 immatrikulierte er sich als Jus-Student und ging ...
… in einem Rock von Glanzseide, der an allen Nähten mit Gold gestickt war, und in schwarzen Strümpfen. Seine Erscheinung war geradezu komisch […] und zog die Blicke sämtlicher Zuschauer auf sich, denn nur die Ältesten konnten sich erinnern, ihn in der Öffentlichkeit ohne Uniform und Stiefel gesehen zu haben …
Giacomo Casanova beschrieb seinen Besuch in Potsdam, wo anläßlich der Verlobung des preußischen Kronprinzen Wilhelm auf Schloß Charlottenburg, 1764, eine Oper von Giuseppe Scarlatti gegeben wurde – der streitbare König »Friedrich der Große« hatte bekanntlich eine musische Ader, korrespondierte nicht nur mit politisch und militärischen Würdenträgern, sondern auch mit Geistesgrößen der Philosophie – und er spielte Flöte, komponierte Sonaten und Concerti und war daher imstande, sich mit seinen Hof-Musikern, darunter Carl Philipp Emanuel Bach, Carl Heinrich Graun, Franz Benda und der königliche Flötenlehrer Johann Joachim Quantz, fachkundig zu unterhalten.
Franz (Anton Christoph) Hilverding stammt aus einer spätbarocken Theater-Dynastie und war für einige Jahre der führende Choreograph im kaiserlichen Wien, wo er zur Welt gekommen war. 1737 firmiert er als einer der »Ballerini di corte« unter der Führung von Alexandre Phillebois, den Kaiser Karls VI. zum Hofballettmeister gemacht hatte. 1742 wurde Hiverding Leiter des Corps de ballet am Kärntnertortheater, für das Hilverding Pantomimen und Balletteinlagen choreographierte, die unter anderem vom Theaterkapellmeister Franz Holzbauer vertont wurden.
1709 - 1786
Er hatte auch eine schöne Stimme. Viele Jahre lang mußte Franz Benda als Hof-Musicus von König Friedrich II. abends beliebte Arien zum besten geben.Und doch war Franz Benda für die Musikgeschichte vor allem als Geigenvirtuose bedeutet.
Den Beginn seiner Karriere verdankte er allerdings ebenfalls seiner Stimme: Als Knaben-Sopran war de...
Barrière stammte aus Bordeaux und musizierte ab 1731 in der königlichen Kapelle zu Versailles. Ausgebildet in Italien, war bald der führende Cellist Frankreichs und der Anlaß für die Popularisierung seines Instruments, das bis dahin ganz im Schatten der Viola da Gamba stand.
Bis 1745 veröffentlichte Barrière sechs Bücher mit Sonaten für das Cello und Basso continuo, die zur bahnbrechenden Literatur für das Instrument gehören.
Der Meister der »Opera seria«
Pietro Antonio Domenico Bonaventura Trapassi, 1698 in Rom geboren, wurde als Pietro Metastasio zu einer der Leitfiguren in der Geschichte der Oper. Ziemlich genau 10 Jahre nach der »Erfindung« der Gattung war er zur Welt gekommen. Mit seinen Dichtungen lenkte er die ästhetischen Bahnen der Opern-Form um die Mitte des XVIII. Jahrhunderts wie kein Zweiter: Über 1000 Vertonungen der 28 erhaltenen Opern-Libretti Metastasios sind nachgewiesen.
Bis hin zu Christoph Willibald Gluck und W. A. Mozart reicht sein Einfluß - noch Mozarts letzte Oper, »La clemenza di Tito«, fußt auf einem Metastasio-Text, doch schon unter den Vorzeichen des modernen psychologischen Musiktheaters hatte der Komponist das Libretto »a una vera opera« (zu einer wahren Oper) umarbeite...
Flötisten kennen seinen Namen als Autor des Versuchs einer Anweisung, die Flöte traversiere zu spielen (Berlin, 1752). Johann Joachim Quantz hat für sein Instrument an die zweihundert Sonaten, drei Dutzend Triosonaten und nicht an die 300 Konzerte komponiert. Mehrheitlich entstanden diese Stücke in seiner Dienstzeit beim flötespielenden Prinzen Friedrich von Preußen, der seiner musikalischen Leidenschaft noch frönte, als er König geworden war und den Kontinent als »Friedrich der Große« in gehörige Unruhe versetzte.
Quantz blieb in seinen Diensten und betreute die Hausmusik in Sanssouci, die dem König so wichtig war. Quantz durfte den komponierenden König auch im Tonsatz unterweisen und entwickelte für seinen Herrscher auch eigene Instrumente.
Dabei war Quantz nach seinen Gesel...