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Die Geschöpfe des Prometheus

Ballettmusik, 1801

AUFNAHMEN

Ludwig van Beethoven
Aus den erhaltenen Skizzenheften Beethovens können wir ablesen, daß der Komponist an seiner einzigen Ballettmusik während der Entstehung von Werken wie der Frühlingssonate (op. 24) und den beiden Klaviersonaten op. 27 (Nr. 2 ist die sogenannte Mondscheinsonate) gearbeitet hat. Die Originalpartitu...

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Joseph Eybler

1765 - 1846
In Schwechat bei Wien geboren, stieg Eybler vom Regens chori am Schottenhof zum Vize-Hofkapellmeister unter Antonio Salieri auf. Nach Salieris Tod übernahm Eybler die Positon des Wiener Hofkapellmeisters - und ging in die Musikgeschichte ein, weil er als Vizekapelmeister nicht Franz Schubert engagierte, der sich beworben hatte, sondern den vor allem als Singspielkomponisten erfolgreichen Joseph Weigl.

Schubert kannte Eybler seit seinem Eintritt ins Stadtkonvikt: Er saß neben Salieri in der Jury, die über die Aufnahme von Sängerknaben zu entscheiden hatte.
Schubert hatte Eybler als dem zuständigen Mann seine As-Dur-Messe überreicht, mit der Bitte, sie wegen einer möglichen Widmung an Kaiser Franz und einer Aufführung durch die Hofmusikkapelle zu überprüfen. Eybler lehnte ab - ...

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Beethoven und Steibelt

Zu den schon damals schlagzeilenträchtigten Kapiteln in Beethovens Leben zählt der friedliche Wettstreit mit dem fünf Jahre älteren Pianisten-Komponisten Daniel Steibelt.

Steibelt wurde in ganz Europa als Solist gefeiert und stieß in Wien erstmals auf einen übermächtigen Gegner.

Die Vorauspropaganda für Steibelts Einzug in Wien war gleichwohl perfekt. Es funktionierte, wie es überall funktioniert hatte: Die Musikfreunde der Stadt waren gefaßt auf eine außerordentliche künstlerische Begegnung.

Selbst Beethovens Verehrer vermuteten, der mittlerweile zum Wiener Publikumsliebling aufgestiegene Komponist würde nun seinen Meister finden. Und anläßlich der ersten Begegnung der beiden Künstler sah es auch ganz so aus, als müßte Beethoven nun klein beigeben. Das Treffen fand im Salon des Grafen Moritz von Fries statt. Man wartete gespannt auf eine künstlerische Konfrontation. Wobei Beethoven als erster an der Reihe war und mit Freunden sein „Gassenhauertrio“ musizierte, das auf allgemeinen Beifall stieß – von Steibelt aber, wie Zeugen berichten, herablassend gelobt wurde, ehe er selbst mit seinem Klaviervortag begann. Berühmt waren die donnernden, effektheischenden Tremoli im Baß, die auch diesmal ihre Wirkung nicht verfehlten. Beethoven war nicht wieder zu bewegen, sich ans Klavier zu setzen. Steibelt sah sich als eindeutiger Gewinner der Partie und ging entsprechend gelassen an die Zweitbegegnung heran. Eine Woche später präsentiert er eine neue Phantasie, die Themen aus Beethovens Gassenhauer-Trio paraphrasierte. Das macht natürlich Aufsehen. Nun war aber Beethoven als zweiter an der Reihe. Er nahm im Vorbeigehen die Cellostimme von Steibelts Werk an sich, postierte sie verkehrt herauf auf sein Notenpult und begann darüber zu improvisieren. Diese Darbietung muß von einem derartigen Furor gewesen sein, daß Steibelt noch vor Schluß beschämt den Salon verließ. Beethovens Freund Ferdinand Ries bemerkte, daß Steibelt es hinfort

zur Bedingung machte, daß Beethoven nicht eingeladen werde, wenn man ihn haben wolle.

Daniel Steibelt

1865 – 1823

Die internationale Berühmtheit Steibelts hatte in den Jahren davor bereits einen Gipfel erreicht. Man berichtete begeistert von der Wucht der Klänge, die Steibelt aus dem modernen Pianoforte zu meißeln wußte. Es war kein Zufall, daß sein Drittes Klavierkonzert der damaligen Mode zufolge Programm-Musik enthielt und mit einem damals legendären Sturm-Finale schloß, in dem Steibelt seine berühmten Baß-Tremoli donnern lassen konnte. Rondo pastorale, in which is introduced an imitation of a storm heißt es im Original – das Stück wurde in verschiedenen Arrangements zu einem der meistgespielten Konzertsätze jener Ära.

Vor quasi-szenischen Effekten schreckte Steibelt nie zurück. Seine Frau, die er anläßlich seiner Konzertreise nach England, 1798, kennengelernt hatte, spielte nicht nur Klavier, sie beherrscht auch das Tambourin-Schlagen. So setzte er dieses Instrument effektvoll in manchen Kompositionen ein, um seiner Frau einen pittoresken Zusatzauftritt in seinen Konzerten zu sichern.

Die Konzert-Show

Show ging jedenfalls vor musikalischem Gehalt. Es ist wiederholt bemerkt worden, daß es vor allem Steibelts langsamen Sätzen an Substanz mangelt. Oft behalf er sich mit der Übernahme bekannter Volkslieder.

Nachzuhören auf der verdienstvollen Aufnahme durch Howard Shelley (hyperion), ist die Melodie des Mittelsatzes seines Fünften Klavierkonzerts, für eine England-Reise 1802 komponiert, das schottische Volkslied »Ye banks and braes o’ bonnie Doon«. Im Konzert Nr. 7, das programmatisch auf die Verbannung Napoleons nach St. Helena reagiert, schreibt er zu den üblichen Orchesterinstrumenten noch Militär-Schlagwerk, ein Serpent und – für seine Frau – das solitisch eingesetzte Tambourin vor. In diesem Werk zieht er alle Show-Register, die im Konzertsaal möglich sind; und verzichtet überhaupt auf einen langsamen Satz. Das Publikum wußte bei Ankündigung eines Grand concerto militaire von Daniel Steibelt gewiß, was es erwartete: Das Finale ist ein Dialog zwischen dem Symphonieorchester und der Militärkapelle, umbraust von den virtuosen Tongirlanden und Oktavgängen des Solisten, der als Triumphator inmitten sitzt.

Insgesamt steht Steibelts Musik in einer Reihe mit den vergleichbaren Kompositionen von reisenden Pianisten wie Muzio Clementi, Johann Ladislaus Dussek, Joseph Woelfl oder Johann Baptist Cramer, die alle ihren Anteil an der Entwicklung des Klaviervirtuosentums hatten, das dann von den Meistern der folgenden Generation – angeführt von Chopin und Liszt – auch musikalisch, nicht nur technisch auf neue Höhen geführt werden konnte.

In St. Petersburg

Der gebürtige Berliner Steibelt hat nach der Niederlage in Wien die deutschsprachigen Länder gemieden, konzertierte vorwiegend in Paris und London und wurde vom Zaren Alexander I. auf Grund seiner Berühmtheit nach St. Petersburg geholt, wo er als Kapellmeister und bald auch Direktor des Opernhauses fungierte. Noch vor Rossini und lange vor Massenet schuf er für St. Petersburg eine Oper nach Charles Perraults Aschenputtel-Märchen Cendrillon.

Adalbert Gyrowetz

AUFNAHMEN

1763-1850
Gyrowetz war der Sohn des Domkapellmeisters im böhmischen Budweis, musikalisch und schon früh als Geiger und Organist tätig. Studiert hat er in Prag, um neben musikalischen auch juristische Studien zu betreiben. Eine längere Krankheit verhindete Gyrowetz’ universitären Abschluß. Er wurde Sekretär von Franz von Fünfkirchen in Brünn. Der Adelige unterhieit auch ein Orchester und engagierte vorrangig Beidenstete, die imstande waren als Musiker mitzuwirken.

Die ersten Orchester-Kompositionen, zwölf Symphonien und Werke für Bläser-Ensemble, nehmen an den Vorbildern von Joseph Haydn Maß und bescheren Gyrowetz Erfolge, die sich bis in die kaiserliche Hauptstadt herumsprechen. Einem Verleger bot er seine Komposition an mit dem Vermerk, sie entsprächen genau dem herrschenden...

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Luigi Cherubini

(1760 - 1842)
Luigi Cherubini war zu Lebzeiten einer der meistgeachteten Komponisten. Kollege Étienne-Nicolas Mehul bezeichnete ihn als den »bedeutendsten Komponisten Frankreichs«. Tatsächlich hatte sich der geborene Italiener 1786 - noch zu Zeiten des Ancien régime - in Paris angesiedelt, dann alle Unbilden der Zeit erlebt. Er wurde 1894 französischer Staatsbürger und war als Komponist, Kapellmeister, Lehrer (zeitweiliger Direktor des Conservatoire) und Musikverleger das Zentralgestirn im Pariser Musikleben.
Seine Hauptbeschäftigung als Komponist galt dem Musiktheater. Einige seiner an die 30 Opernpartituren galten Kollegen von Beethoven bis Schumann und Brahms als vorbildliche Meisterwerke.
Cherubinis→ Medea überdauerte die Zeiten, weil hin und wieder große Singschauspielerinnen sie als ...

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Thamos, König von Ägypten

W. A. Mozart, 1773/1779
Thamos
Die selten gespielte Schauspielmusik zu „Thamos, König von Ägypten“ enthält erstaunliche Vorgriffe auf die dämonischen Klangwelten des „Don Giovanni“, konfrontiert aber auch mit der Figurenwelt der späteren „Zauberflöte“.
Erstaunlich wenig bekannt auch bei Mozart-Kennern ist diese Schauspielmusik, die noch vor ...

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Streich-Quintette

Mozarts Streichquintette
Den Klang der Bratsche liebte Mozart besonders. Neben dem „Kegelstatt-Trio“ und der Sinfonia concertante, wo er das Instrument mit der helleren Violine paart, beweisen das vor allem die grandiosen Streichquintette, die der Komponist jeweils für zwei Geigen, zwei Bratschen und Cello setzt. Das frühe, 1773 komponierte und bal...

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Mozarts Hornkonzerte

in chronologischer Reihenfolge
Hornkonzert in Es-Dur KV 417 [trad. »No. 2«]
Wien, Mai 1783

1. [Allegro]
2. Andante
3.[Rondo (Allegro)]

Fragment eines Hornkonzerts in E-Dur (KV 494a, 1785)

Hornkonzert in Es-Dur KV 495 [trad. »No. 4«]
Wien, Juni 1786

1. Allegro maestoso
2. Romanze (Andante cantabile)
3. Rondò (Allegro vivace)

Hornkonzert in ...

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»Das weit’re verschweig‘ ich«

Die von Lorenzo da Ponte eliminierten räsonierenden Passagen aus dem großen Monolog des Figaro aus Beaumarchais' »Folle jorunée«
Übersetzung von Raupenstrauch
Zehn Uhr! Ihre Stunde, mein Herr Graf! Aber kommen Sie nur, suchen Sie, – Susannen sollen Sie doch nicht finden! Weil Sie ein großer Herr sind, bilden Sie sich ein, auch ein großer Geist zu sein! Geburt, Reichthum, Stand und Rang machen Sie ...

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