Alle Beiträge von sinkothekar

Maurice Béjart

1927 - 2007
Béjart debütierte bereits als 14jähriger in Paris und tanzte 1945 in Vichy, gründete 1953 mit Jean Laurent die Ballets de l'Etoile, die 1957 im Ballet-Théâtre de Paris aufgingen. Ein Gastengagement beim Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie führte 1960 zur Gründung des Ballet du XXe Siècle, das fortan - auch nach dem Umzug nach Lausanne - Béjarts bevorzugte Truppe für seine Tanz-Kreationen bleiben sollte.

Béjart war der Choreograph der musikalischen Avantgarde der Nachkriegszeit. Mit seiner Symphonie pour un homme seul zu Musique concrète und zu elektronischer Musik von Pierre Henry und Pierre Schaeffer schaffte er 1955 den Durc...

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Das Kolisch-Quartett

gegründet 1927

Rudolf Kolisch, der Schwager des Komponisten Arnold Schönberg, war von Anfang an einer jener Musiker, die sich in den Aufführung des von Schönberg gegründeten Vereins für musikalische Privataufführungen engagierten. Nach unliebsamen Erfahrungen bei etlichen Ur- und Erstaufführungen neuer Werke, sollten in diesem Rahmen – bei strengem Verbot von Beifalls- oder Mißfallensäußerungen neue Werke oder schwer verständliche Stücke des klassischen Repertoires nach eingehender Probenarbeit in mustergültigen Aufführungen präsentiert werden.

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Martin Lovett

Der Cellist des Amadeus-Quartetts
Martin Lovett war so etwas wie der Lordsiegelbewahrer der großen europäischen Streichquartettkultur.
Der Cellist war der einzige Nicht-Wiener im legendären Amadeus-Quartett, das im Internierungslager für »Enemy Aliens« im englischen Exil zueinander gefunden hatte: Vierzig Jahre lang konnte sich das Spiel von Norbert Brainin, Siegmund Nissel und Peter Schidlof über dem profunden Cellofundament Lovetts frei und partnerschaftlich entfalten.

Seit ihrem Debüt in der Londoner Wigmore Hall, 1948, feierte die Welt die Symbiose dieser vier Musiker, die – wiewohl aufgrund der Grausamkeiten der Zeitläufte in London basiert – die Feinsinnigkeit und Geschmeidigkeit der von Ignaz Schuppanzighs Zeiten ererbten wienerischen Spielkultur auf professionellstem Niveau hochhi...

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Leontyne Price

Als Mary Violet Leontyne Price zur Welt kam, gab es in Ohia noch ein sogenanntes »Negro Central State College«, an dem farbige junge Menschen studieren konnten. In politisch korrekten Zeiten unvorstellbar, galt dergleichen damals bereits als höchst fortschrittlich. Daß die unbemein begabte Sängerin mit der sinnlich schönen Sopranstimme ein Stipendium für die renommierte Juilliard School erhielt, war freilich alles andere als selbstverständlich, der Karrierestart bezeichnend: In Serie gibt man am Broadway und auf Europa-Tour von 1952 bis 1954 Gershwins Porgy an Bess. Price ist die Bess an der Seite von William Warfield, der bald ihr Ehemann ist. Und es geht dem Publikum so, wie es der Sängerin zuvor selbst ergangen war:

I was mad about my voice,it was gorgeous.

Das fanden auch die Ke...

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Mstislav Rostropowitsch

Belcantist am Instrument,Animator am Dirigentenpult

Er war die Callas des Violoncellos.
Weitaus zugänglicher und ein wenig umtriebiger, das freilich.Doch der Ton, den er seinem Instrument entlockte, der war von jener Schönheit und Eindringlichkeit, wie ihn nur Primadonnen, kaum je aber Instrumentalisten erzielen. Außerdem wirkte seine Leidenschaft fürs Musikmachen ansteckend. Auch wenn er am Dirigentenpult stand, und das war seit vielen Jahren jene Profession, die er am meisten liebte.

Mstislaw Rostropowitsch

Die Orchestermitglieder reagierten auf seine Gesten mit jener unwiderstehlichen Mischung aus Einsatzfreude und Hingabe, die dem Hörer jeweils das Gefühl gab, bei einer Art wonnigem Spiel Zaungast sein zu dürfen.
Deshalb verzieh man Mstislav Ro...

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Der arme Matrose

Le pauvre matelot
Darius Milhaud
Paris, 1927

Der Matrose (Tenor) – Seine Frau (Sopran) – Sein Schwiegervater (Baß) – Sein Freund (Bariton).
Eine französische Hafenstadt um 1900
Ein Klagelied in drei Bildern nennen der Komponist Darius Milhaud und sein Textdichter Jean Cocteau ihre Kurz-Oper, die im Dezember 1927 in der Pariser Opéra Comique uraufgeführt wurde. Milhaud schuf mit dem Werk ein musik...

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»Jonny spielt auf«

FAZIT NACH EINEM 3/4-JAHRHUNDERT
Ziemlich abgespielt - oder: Ein "Fiddler On The Roof" ist er nicht
Kreneks »Jonny spielt auf« war 1927 ein Sensationserfolg beim Publikum und ein Skandal in den Augen der Nationalsozialisten. Beides scheint angesichts der Staatsopern-Wiederaufführung völlig unverständlich.
DIE PRESSE, 18. DEZEMBER 2002
Einer »frechen negerisch-jüdischen Besudelung« war die Wiener S...

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»Turandot« Finale

Die Erstaufführung des von Franco Alfano koponierten Finales zu Puccinis »Turandot« konnte erst an einem späteren Abend stattfinden. Wobei zu würdigen bleibt, daß sich Alfano mit Takt und Würde aus der Affaire gezogen hat. Er hat viel von den erhaltenen Skizzen Puccinis verwendet - und seine Version ist oft dort völlig authentisch, wo er droht, kitschig zu klingen - etwa bei Calafs Worten »O, mio ...

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Puccinis »Turandot«

Seit 1919 suchte Giacomo Puccini ein Sujet für sein nächstes Bühnenwerk. Seine Wahl auf Turandot, ein Schauspiel von Carlo Gozzi, das für Puccinis Zwecke allerdings vom grotesken Commedia-del'arte-Geist vollständig befreit und in ein veritables »Melodramma« umgeformt werden mußte.

AUFNAHMEN

Die Vorlage:
Carlo Gozzi und seine Nachfolger

GOZZIS »FIABA«
Carlo Gozzi wurde mit dem persisc...

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