Ein Quartett im Rang eines Säulenheiligen – für die Conaisseurs der Kammermusikfreunde war dieses Ensemble das perfekte Äquivalent zum Dirigenten-Komponisten Leonard Bernstein und dem Pianisten Van Cliburn, der es schaffte, mitten im Kalten Krieg als Amerikaner den Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb zu gewinnen.
* 1944
Daniel Chorzempa wurde in Minneapolis geboren. Die Vorfahren stammen aus Polen und dem Elsaß. Mit vier Jahren erhielt er bereits Klavierunterricht. Ab seinem 13. Lebensjahr versah er seine Dienste als Organist.
Weitergebildet in Köln als Organist, Pianist, Cembalist, Komponist und Dirigent, arbeitete er auch am Kölner Studio für Elektronische Musik.Als Pianist und Organist erspielte sich der mittlerweile ständig in Deutschland lebende Chorzempa große Erfolge - mit einem breiten Repertoire. So nahm er unter anderem für Philips sämtliche Orgelkonzerte Georg Friedrich Händels für Schalplatten auf und erwies sich dabei auch als fantasievoll in der Ausgestaltung der vielen ad libitum Passagen in diesen Werken, die er mit eigenen Improvisationen ebenso anreicherte wie mit Arrangements...
Lynn Harrell war für die USA so etwas wie die amerikanische Antwort auf Mstislaw Rostropowitsch.
Nicht von ungefähr war Harrell ausersehen, 2005 zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs das Zweite Schostakowitsch-Konzert in Moskau zu spielen; immerhin markierte das Datum ja nicht nur das Kriegsende, sondern auch den Beginn des Kalten Kriegs; und etwas von Angst und Verzweiflung schwang dann auch im Spiel Harrells mit.
Oft haben die Kritiker seinen singenden, samtig-dunklen Ton gelobt, Und man sollte hinzufügen, dass es stets eine instrumentale, auf akkurate Rhythmik bedachte Gesanglichkeit war, die er pflegte.
Die Schönheit der Stimme, die weich, rund und dabei leuchtend strömenden Vokallinien - wer dabei war, als die Baltsa noch nicht die Baltsa war, sondern eine ungemein talentierte Sängerin aus Griechenland, die das Callas-Stipendium gewonnen hatte, der erinnert sich, wie das Publikum im zweiten Akt des Figaro atemlos der Canzonetta dieses j...
Die Liebe der Danae
Letzter Versuch einer mythologischen Oper - auf einen untauglichen Text von Joseph Gregor. (1939/1944).
Krassimira Stoyanova als Danae in Salzburg
Richard Strauss‘ vorletzte Oper bleibt ein Sorgenkind. Zwei Wiederbelebungsversuch der Salzburger Festspiele hatben das bewiesen.
Richard Strauss' vorletzte Oper, »Die Liebe der Danae« spielt in der Salzburger Fes...
Wendy Fine kam am 19. Dezember 1943 in Durban (Südafrika) zur Welt. Dort begann sie auch ihre Ausbildung, die sie dann in Wien beendete, wo einer ihrer Lehrer, der Pianist Erik Werba, zu ihrem ersten wichtigen Förderer wurde.
Vom Stadttheater im schweizerischen Bern kam sie 1964 nach dem Sieg beim Wiener Mozart-Wettbewerb an die Wiener Staatsoper. In jener Zeit entstanden erste Schallplattenaufnahmen, darunter von Ludwig van Beethovens seltener gespielten Werken wie der Schauspielmusik zu Egmont (unter Heinz Wallberg) oder des Oratoriums Christus am Ölberge.
Ein Buch über die ungeheurliche Leichigkeit der Tragödie: Deutschland Anno 1943.
Oliver Hilmes: Schattenzeit. Deutschland 1943: Alltag und Abgründe. Siedler Verlag. 304 S., € 24.70
Schonungslos geht dieses Buch mit seinen Lesern um. Schonungslos, wie es die Fakten aneinanderreiht. Oliver Hilmes hat sich jedes Kommentars enthalten. Er hat Dokumente gesammelt und sie so genau studiert, daß er uns das Gefühl gibt, selbst die alltäglichen Dialoge in seinem Text müßten auf Tonbandprotokollen basieren. Erfunden hat er nichts. „Schattenzeit“ wurde zur Dokumentation der ungeheuerlichen Gleichzeitigkeit von Banalität und Tragödie.
* 1942
Jenny Abel ist eine der bekanntesten Geigerinnen des XX. Jahrhunderts - nicht zuletzt, weil sie in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Oskar Kokoschka zeichnete einen ganze Zylus von Portraits der Künstlerin, während sie Musik von Bach und Béla Bartók spielte. Dieser Zyklus ist heute im Besitz der Wiener »Albertina«
Abel, geboren im Geburtshaus von Theodor Storm in Husum, galt im Nachkriegs-Deutschland als Wunderkind, wurde vom Besuch der Regelschule befreit, um ab ihrem 13. Lebensjahr in Freiburg studieren zu können. Schon im Jahr darauf war sie regelmäßig zu Gast in der Meisterklasse Max Rostals in London. Auch Henryk Szeryng und Yehudi Menuhin nahmen sich ihrer an. Über ihre erste Schallplatte hieß es in der Zeitschrift Stereoplay:
»Capriccio«
Richard Strauss
Libretto: Clemens Krauss und Richard Strauss
In seiner letzten Oper, Capriccio, läßt Richard Strauss im Verein mit seinem Libretto-Compagnon Clemens Krauss mitten im II. Weltkrieg die Frage diskutieren, was in der Oper Vorrang haben solle: Wort oder Ton.
Realitätsverweigerung?
Weltflucht?
EIN SINKOPHON ZUM KENNENLERNEN
Die Handlung spielt im Paris des Ancie...
* 1941
Accardo war 13 Jahre alt, als er erstmals öffentlich konzertierte. Auf dem Programm standen die Capricci jenes Meisters, mit dessen Namen man den seinen gern verbindet: Nicolo Paganini.
In der Folge gewann Accardo die Wettbewerbe von Vercelli (1955), Genf (1956) und Siena (1957), 1958 dann den Paganini-Wettbewerb in Genua.
Accardo war noch nicht 20, als seine Aufnahme des Tschaikowsky-Konzerts weltweit Furore machte. Die 1963 erschienene Einspielung von Lalos Symphonie espagnole versetzte die Rezensenten dann in Euphorie.
In er Folge hat sich Accardo ein breites Repertoire vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik erarbeitet. Komponisten wie Salvatore Sciarrino schrieben neue Werke für ihn.
Größte Aufmerksamkeit errang Accardo freilich mit seiner Gesamtaufnahme der Violinkonzerte P...