Giuseppe Verdi
1813 - 1901
I
Verdi hat es geschafft, zum italienischen Nationalhelden zu werden - sein Name bedeutete den Kräften des Risorgimento nichts weniger als
V -- Vittorio
E -- Emmanuele
R -- Re
D -- d'
I -- Italia
II
Als Komponist gelang es ihm, so gut wie die Hälfte seiner 26 Opern im internationalen Repertoire zu verankern. Man spielt sie bis heute und sie führen neben den Werken von Mozart, Donizetti, Puccini und Rossini die Statistiken der meistgespielten Musiktheaterwerke der Welt.
III
Und dieser Popularität zum Trotz - möchte man sagen - kann auch die Musikwissenschaft nicht umhin, Verdi als einen der großen Neuerer anzuerkennen, dessen melodische Erfindungsgabe schier unerschöpflich zu sein schien und ihn zu einer neuen Qualität des musikalischen Ausdrucks finden ließ.
Maestro assoluto
Mit Verdi ging die Zeit des Belcanto zu Ende - es erblühte aber eine Ära der romantischen Oper, die ungeahnte neue Möglichkeiten für den theatralischen Ausdruck eröffnete: Im Dienste der Wahrhaftigkeit der Darstellung ging es zu Ende mit Rezitativ und Arie; deren Restbestände fügten sich im Spätwerk dieses Komponisten zu völlig neuen, jeweils aus der dramaturgischen Situation begründeten neuen musikalischen Formen und bereiteten der modernen (nicht nur italienischen) Oper den Boden.
So unerschöpflich wie die melodische, war auch Verdis koloristische Phantasie: Seine Orchestrierungskunst entlockte den Instrumenten immer neue, stets die Bühnensituation ausleuchtende Farben und Mischungen - man denke nur an den ersten Auftritt des Sparafucile im Rigoletto, eine bis dahin tatsächlich unerhörte glucksend-brodelnde Mixtur aus tief liegenden Klarinetten- und Fagott-Tönen, geteilten Bratschen, Celli und Bässen, zu der, con sordino, ein Solo-Cello und ein Solo-Kontrabaß in Oktaven die Melodie spielen.
Auch harmonisch originelle Effekte überraschen bei Verdi auf Schritt und Tritt; keine Partitur gleicht der anderen - nicht formal und nicht im akustischen Klanggewand.
Die Entwicklung vom Erstlingswerk, Oberto (1839) bis zu den beiden großen Shakespeare-Vertonungen, der Tragödie Otello (1887) und der Komödie Falstaff, (1893) mit denen der Meister spät im Leben noch einmal sein Schweigen brach und lange nach dem Tod des deutschen Antipoden Richard Wagner die Musikwelt überraschte, bietet dem Musikfreund eine atemberaubende Entdeckungsreise in der Welt der Möglichkeiten der musikalischen Dramaturgie.
So unerschöpflich wie die melodische, war auch Verdis koloristische Phantasie: Seine Orchestrierungskunst entlockte den Instrumenten immer neue, stets die Bühnensituation ausleuchtende Farben und Mischungen - man denke nur an den ersten Auftritt des Sparafucile im Rigoletto, eine bis dahin tatsächlich unerhörte glucksend-brodelnde Mixtur aus tief liegenden Klarinetten- und Fagott-Tönen, geteilten Bratschen, Celli und Bässen, zu der, con sordino, ein Solo-Cello und ein Solo-Kontrabaß in Oktaven die Melodie spielen.
Auch harmonisch originelle Effekte überraschen bei Verdi auf Schritt und Tritt; keine Partitur gleicht der anderen - nicht formal und nicht im akustischen Klanggewand.
Die Entwicklung vom Erstlingswerk, Oberto (1839) bis zu den beiden großen Shakespeare-Vertonungen, der Tragödie Otello (1887) und der Komödie Falstaff, (1893) mit denen der Meister spät im Leben noch einmal sein Schweigen brach und lange nach dem Tod des deutschen Antipoden Richard Wagner die Musikwelt überraschte, bietet dem Musikfreund eine atemberaubende Entdeckungsreise in der Welt der Möglichkeiten der musikalischen Dramaturgie.