Anna Netrebkos Debüt bei den Salzburger Festspielen
Ganz stimmt das nicht: Anna Netrebko war im Salzburger Festspielhaus schon einmal als Blumenmädchen in einem von Valery Gergiev dirigierten konzertanten »Parsifal« zu erleben. Aber da wurde noch niemand aufmerksam auf die Sängerin. Mit der »Don Giovanni«-Premiere unter Nikolaus Harnoncourt war die...
Berlin rüstet zum Strauss-Jahr
»Die Frau ohne Schatten« wurde in der Deutschen Oper Berlin zum Triumph für deren Generalmusikdirektor Christian Thielemann: Musikalisch war die Premiere eine Sensation.
Die »Frau ohne Schatten« gilt als die reichste, komplizierteste Partitur von Richard Strauss. In Berlin kann man sie im Haus an der Bismarckstraße a...
Schwangere Philharmonikerinnen, Sängerknaben auf Bewährung
Staatsoperndirektor Ioan Holender packt heiße Eisen an. Ein Gespräch.
Sie sind im September 1991 an der Seite Eberhard Waechters in die Direktionsetage der Wiener Staatsoper eingezogen und fungieren seit April 1992, nach Waechters plötzlichem Tod , als alleiniger Chef des Hauses. Was war der dominierende Aspekt dieser Jahre?
Ioan Holender: Nur wenige haben daran geglaubt, daß es gelingen könnte, ein Ensemble von unten aufzubauen. Früher haben junge Sänger, die Verträge mit kleineren, deutschen Häusern hatten, als kommende Talente in Wien gastiert. Eberhard Waechter und ich wollten das umdrehen. Unsere Parole: Es ist nicht wichtig, woher ein Sänger kommt, es ist wichtig, wohin er von Wien aus geht. Ich erwähne nur Natalie Dessay, ...
Ein Schwieriger?
Ein wunderbarer Dirigent!
Christian Thielemann machte schon aus ganz unmusikalischen Gründen Schlagzeilen. Seine Karriere ist dennoch nicht aufzuhalten. Denn er ist ein phänomenaler Dirigent, wie bei Verdis "Otello" in Bologna wieder festzustellen war.
In Bologna erntete Christian Thielemann Jubelstürme für seine Interpretation von Verdis "Otello": souverän, mit klarer Übersicht, dennoch voll von Spannung, Erregung, Poesie, aber auch mit jenem Schuß von unentrinnbarer Gewalttätigkeit, der dieser Musik an Schlüsselstellen eigen ist. Das zählt zum Feinsten, was Maestri unserer Tage bieten. Dazu ein prachtvoller neuer Titelheld, Kristijan Johannson, der verschlagene, stimmlich unerhört differenzierende Jago von Renato Bruson und eine ordentliche Desdemona, Kallen Esperian. ...
Die Salzburger Festspiele dürfen, ja müssen elitär und exklusiv sein
Das teuerste Festival der Welt darf sich nicht mit Allerweltsprogrammatik rechtfertigen. Die Maximierung des Kartenangebots hat ihm geschadet.
Die Salzburger Festspiele gehen in die Schlussrunde. Die großen Premieren sind vorbei. Und via Agentur werden bereits erste bilanzähnlich...
Warum Mortier für die Philharmoniker wichtig ist
KULTURPOLITIK IN SALZBURG
Gerard Mortier ist nicht zuletzt dank der jüngsten Auseinandersetzung mit den Wiener Philharmonikern zu einem "Buhmann" der Nation geworden. Hat er das verdient?
Am 10. Jänner kommt es auf Einladung von Salzburgs Landeshauptmannes Katschthaler zum "Gipfelgespräch". Vertrete...
»Wir sind unser Geld wert«
Die Wiener Philharmoniker kämen Salzburg teuer, meinte Festspielchef Gerard Mortier im Gespräch. Philharmoniker-Vorstand Werner Resel reagiert darauf gelassen: »Sicher sind wir nicht billig, aber wir glauben, wir sind unser Geld wert.«
Erst kürzlich hatte Mortier, so berichtet der philharmonischen Pressesprecher Wolfgang...
Wenn die Herrenrunde einmal ganz sie selbst ist
Die Wiener Philharmoniker wurden ausgiebig gefeiert und machten Musik dazu
Alle, alle waren gekommen, um die Wiener Philharmoniker zu feiern. Die Republik demonstrierte aufs anschaulichste, wie sehr Österreich sich als Kulturnation versteht, wie sehr das Land die unbestritten bedeutendsten Sendboten d...
Musikalischer Seelen-Striptease
Triumphale Wiederaufnahme von Leoš Janáčeks »Katja Kabanova« in der Staatsoper
Nach wie vor verstummt die Kritik an der »Premierenlosigkeit« der laufenden Staatsopernsaison nicht. Die Wiederaufnahme von Joachim Herz' eineinhalb Jahrzehnte alter Inszenierung von Leoš Janáčeks »Katja Kabanova« entlarvte sie wieder...
Wiens Operntraum lebt wieder auf
Kommentar im Gefolge der ersten Wochen der neuen Staatsopern-Ära, die nach dem Wunsch des neuen Direktors Eberhard Waechter mit einer Spielzeit ohne Premieren begann und vor allem der Pflege des Repertoires gewidmet war.
21. September 1991
Die jüngste "Salome"-Aufführung in der Wiener Staatsoper rief mir...