Wehren gegen Damoklesschwert
Zukunft des RSO. Der ORF-Betriebsrat kämpft gegen die Ausgliederung des Radiosymphonieorchesters. Chefdirigent Bertrand de Billy hielt eine Brandrede im Musikverein.
Gemeinschafts-Text mit Patricia Käfer
Über dem Radiosymphonieorchester Wien (RSO) schwebt das Damoklesschwert. Chefdirigent Bertrand de Billy verlas am Mit...
Die Leiden eines Milchknaben
Darf ich mich kurz als Milchmädchen betätigen? Als Milchknabe, wenn Sie so wollen? Rechnen konnte ich nie wirklich gut. Aber wenn ich die Ergebnisse der jüngsten Analysen des Instituts für Höhere Studien durchlese und die Zahlen, die dort genannt werden, vergleiche, dann komme ich zu dem Schluß, dass die Wiener...
"Eugen Onegin", verzwergt
Staatsoper. Tschaikowskys "lyrische Szenen", von einem fantasielosen Regieteam zur Petitesse reduziert, blieben unter Seiji Ozawas Leitung auch musikalisch unterbelichtet.
Von allen bejammernswerten Verzwergungen, die bedeutende Werke von sogenannten Regisseuren in jüngster Zeit hinnehmen mussten, ist jene von Tschaikowsky...
Zwischentöne
Warum ich oft aus dem Theater flüchte
Zu den schönsten Dingen im Kulturgeschäft gehört es, in den Archiven zu stöbern und historische Aufnahmen anzuhören. Oder, die DVD macht's möglich, anzuschauen. Zu den schönsten, aber auch gefährlichsten Dingen, denn Livemitschnitte ermöglichen es uns, Erinnerungen aufzufrischen oder sogar Vergleic...
Was waren das für Zeiten, als erstklassige Leute dasaßen und über Kultur diskutierten!", kommt Operndirektor Ioan Holender ins Schwärmen. "Das war natürlich nur möglich, weil es Gerd Bacher und Ernst Wolfram Marboe gab", assistiert Karl Löbl - er schrieb das nach meiner jüngsten Erwähnung seiner Taten zur E...
München spielt wieder den "Palestrina" von Hans Pfitzner. Intendant Klaus Bachler demonstriert damit zum Einstand Bezug zur großen Geschichte seines Hauses, wo man seit der Uraufführung von 1917 dieses Künstlerdrama in Ehren hielt. "Palestrina" ist schwer aufzuführen, weil der Mittelakt ein Defilee ...
Extreme mögen wir nicht. Am Theater jedenfalls scheint das die Maxime zu sein. Zwar kann die Darstellungsform - auf den Sprechbühnen vor allem - gar nicht grausig genug sein. Aber das Darzustellende, das, um das es eigentlich gehen sollte, möge schön das Gleichgewicht halten zwischen allzu tiefgründig-p...
Während der Pausen in der jüngsten Wiener Ballettpremiere kam es auch zu Diskussionen über die Musik. Die Arrangements aus Werken von Franz Liszt, die John Lanchbery zur Anregung der Fantasie des meisterlichen Kenneth MacMillan angefertigt hat, konfrontierten das Wiener Publikum mit Klängen, die sie i...
Wie dringend brauchen wir Musik in unserm Leben? Die Alte Welt, das Musikland Österreich voran, gibt Antwort, indem sie die musikalischen - oder besser und umfassender: die musischen Grundlagen aufs Sträflichste vernachlässigt. Im Bildungssystem nehmen Musik und Kunst einen marginalen Stellenwert ein. No...
Den verklärten Blicken nicht nur der Damen im Großen Konzerthaussaal war es anzusehen, als Jose Carreras noch einmal spanische Kanzonen zum besten gab, Hans Weigel hat einst zurecht behauptet, in Wien würde am liebsten unter dem Motto "Wenn man bedenkt" applaudiert. Das schwang schließlich schon beim Debüt...