Ein Schlüsselwerk für die DRITTE WIENER SCHULE, frech, hintergründig und unbekümmert um stilistische Dogmen - mit dem Komponisten selbst als prägnant artikulierendem Chansonnier. Akustisches Theater. Und eine österreichische Spielart der musikalischen Postmoderne.
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Jörg Widmann
Einer der vielseitigsten Musiker seiner Generation, meisterlicher Klarinettist, Dirigent und Kammermusiker, erschließt als Komponist Klangräume, die meist aus der Stille herauswachsen, in behutsamen Erkundungsreisen kleine Figuren, oft nur Einzeltöne nach ihren Möglichkeiten befragen, zu wachsen, zu keimen, Neues zu erzeugen. Für Neugierige fesselnd und spannend.
Wolfgang Rihm
Jagden und Formen
Ein für Rihms Arbeitsweise typisches »Work in Progress«, das nach vielen Zwischenstufen 2008 seine endgültige Form erhielt und als Ballettmusik in einer Choreographie von Sasha Waltz im Schauspielhaus Frankfurt uraufgeführt wurde.
BR-Klassik
Zum Kennenlernen von Rihms akustischen Welten eignet sich dieses Stück perfekt: Ausgehend von einem pantomimisch-bewegten Dialog zweier Violinen, der die Energie für alles Folgende freisetzt, wuchert die Musik in unerklärlicher Logik zu immer neuen Klangbildern. Der Orchesterklang fächert sich in erstaunlichsten Mixturen anarchisch auf. Er zieht de...
In jugendlichem Überschwang hat Lorin Maazel Anfang der Sechzigerjahre in der Berliner Jesus-Christus-Kirche Mendelssohns »Italienische« und die »Reformations-Symphonie« aufgenommen, mit Karajans Berliner Philharmonikern, die ein Höchstmaß an Präzision und klanglicher Raffinesse einbringen und von Maazels Schwung spürbar hingerissen sind. Im Kopfsatz der Vierten leuchtet wirklich die südliche Sonne, aber auch die melancholischen Momente kommen nicht zu kurz, denn es herrscht ein sensibles Gespür für agogische Nuancen, die Musik atmet. Die »Italienische« endet in einem deliran...
Sir Edward Elgar, der englische Romantiker, mit dem die britischen Inseln nach einer langen musikalischen Isolation wieder ins Licht der künstlerischen Produktivität rückten, war auch im Schallplattenstudio ein exzellenter Anwalt seiner Kompositionen.
Das britische Label Somm Recordings bemüht sich um das Erbe von Elgars eigenen Aufnahmen und produziert liebevoll restaurierte Digital-Umschnitte aus den historischen Archiven auf CD.
Die Aufnahme-Geschichte dieser Oper beginnt mit der Belcanto-Landnahme in New York, geleitet vom Dirigenten Ettore Panizza und der Primadonna Gina Cigna, die 1937 Bellinis Hauptwerk aus der Versenkung holten und neu zur Diskussion stellten. Cigna sang im selben Jahr die Norma auch in Turin, wo die Produktion ebenfalls mitgeschnitten wurde - technisch sind beide Aufnahmen verständlicherweise unzureichend, sie dokumentieren aber einen Wendepunkt in der Opern-Rezeptionsgeschichte. Wiewohl Cigna der Partie mit vergleichsweise plumpen stilistischen Mitteln gerecht zu werden versucht. Die Zeitgenossen waren freilich hinge...
Wer wissen möchte, wie das einmal geklungen hat, wenn die Melomanen an der Mailänder Scala wirklich außer Rand und Band gerieten, der sollte das Final-Rondo von Bellinis »Nachtwandlerin«, gesungen von Maria Callas am Ende der von Leonard Bernstein unglaublich flexibel und mit Feingespür für die Sänger dirigierten Bellini-Premiere von 1955 hören. Das Tondokument bewahrt nicht nur die enthusiastische Publikumsreaktion, sondern natürlich auch eine singuläre Gesangsleistung, die den Grund für den überbordenden Jubel abgab: Die Callas krönt eine grandiose Belcanto-Aufführung mit einer Sternstunde ausdrucksvollsten Zierges...
Geburt und Wiederkehr des Belcanto
Rossini war der Erbe des Kastratenzeitalters und des kultivierten Schöngesangs, den er zu bewahren und zu erneuern suchte. Ohne die barocken Wurzeln in Acht zu nehmen, ist eine taugliche Bewertung des Belcanto-Stils undenkbar. Die Modernisierungen des italienischen Opernlebens durch Verdi und in der Folge durch die Meister des Verismo haben über Jahrzehnte eine F...
Das Alban Berg Quartett hat zwei Gesamtaufnahmen der Beethovenschen Streichquartette vorgelegt, eine Studioproduktion und eine Sammlung von Livemitschnitten des Beethoven-Zyklaus im Mozartsal des Wiener Konzerthauses, der auch verfilmt wurde.