Archiv der Kategorie: SinkoCHARTS

Tetelmans Debüt-Album

Der neue Tenor-Liebling?

Das Opernarien-Debütalbum des chilenischen Sängers demonstriert eine samtig timbrierte Stimme mit satter Tiefe und Bomben-Höhen im italienischen und französischen Repertoire.

DG 2022

Das ist auch eine Lektion in Sachen Dramaturgie: Zuerst die Stimme. Die Stimme, ganz allein. Sie beschwört den Anblick des Himmels: „Cielo!“ – eine der schönsten Tenorstimmen unserer Tage, da waren sich die Zeugen der ersten Auftritte des in Chile geborenen, in den USA ausgebildeten Künstlers sogleich einig. Jahrgang 1988, schaffte Jonathan Tetelman Mitte der Zehnerjahre seinen Durchbruch. In Europa dauerte es etwas länger. Aber auch hierzulande ist der neue Stern am Opernhimmel aufgegangen: In Wien debütierte er in der szenisch verunglückten „Tosca“ im Theater an der Wien. Kommenden Juni singt er an der Seite von Asmik Grigorian in den Opernzwillingen „Cavalleria rusticana/Bajazzo“ erstmals im Haus am Ring.

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Dimitri Mitropoulos

Die Mitropoulos-Edition
Die US-Studioaufnahmen

Sony 2022

Sämtliche Aufnahmen, die der griechische Dirigent Dimitri Mitropoulos (1896—1960) in seiner US-Zeit für RCA und Columbia gemacht hat, teils zum ersten Mal digitalisiert: Für Sammler ist das nicht nur deshalb spannend, weil Mitropoulos Garant für hoch-expressive Darstellungen klassischer und romantischer Partituren war. Auch, weil er sich sein Lebtag für zeitgenössische Musik engagiert und — zum Leidwesen der Orchestermanager — nicht nur in den Konzertsälen, sondern auch im Plattenstudio gern Musik der Moderne und der Avantgarde gepflegt hat.

Von den Dauerbrennern des Repertoires hat...

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Clemens Krauss Edition

Die philharmonische Kultur nimmt manchmal einen Umweg
Was Clemens Krauss in den Fünfzigerjahren vor allem mit den Wiener Philharmonikern im Plattenstudio produziert hat, liegt nun auf CD vor.

Sämtliche Aufnahmen mit dem Dirigenten Clemens Krauss hat Decca in einer Box mit 18 CDs veröffentlicht, allerdings nicht in Österreich, sondern in Australien. Das erinnert ein wenig daran, wie man im Dialog mit englischsprachigen Menschen Austria und Australia auseinanderhält. Da kann man sich schon musikalisch weiterhelfen, indem man den einleuchtenden Unterschied zwischen Mozart und einem Känguru in die Waagschale wirft. Beides bekannte Größen, die...

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»KNA«

Die Wiederkehr des satten philharmonischen Wohlklangs
CD-Edition. Auf 37 CDs in zwei Boxen wurden legendäre Aufnahmen des Wiener Publikumslieblings Hans Knappertsbusch wieder aufgelegt.

Eine Wiederauflage der Studioaufnahmen von Hans Knappertsbusch aus den Fünfziger- und frühen Sechzigerjahren, das ist ein Fest für Klassikfreunde, die ein bedeutendes Kapitel der Interpretationsgeschichte aus der Zeit vor der Anbetung der technischen Präzision inspizieren möchten. Dieser Dirigent hat nie in Kategorien der medialen Verwertbarkeit gedacht. Auch dann nicht, wenn er im Studio musizierte. Von Proben hielt er nicht viel, eher schon von einem Ein...

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