Archiv der Kategorie: Kalender

Der alte »Barbier von Sevilla« der Staatsoper ist wieder da!

UNGEPLANTE WIEDERAUFNAHME EINER MEISTERLICHEN INSZENIERUNG – DERGLEICHEN FUNKTIONIERT ÜBER NACHT!

APERÇU

Wegen interner Probleme mußte die Wiener Staatsoper am Dienstag kurzerhand Günther Rennerts klassische Inszenierung von Rossinis »Barbier von Sevilla« wieder aufnehmen. Gottlob lagen die Kulissen und Kostüme noch im Depot! Sonst wäre an diesem Abend vermutlich »geschlossen« auf dem Programm gestanden. Was auch immer die wahren Gründe für diesen »Unfall« gewesen sein mögen: Das Publikum erlebte das Stück, das auf dem Theaterzettel avisiert war – das ist heute längst keine Selbstverständlichkeit mehr.

Als wäre immer alles in Ordnung gewesen im wienerischen Opern-Sevilla: Maria Kataeva (Rosina), Paolo Bordogna (Bartolo), Sebastian Wendelin (Ambrogio) im alten »Barbier«-Set von 1966

Und es weckt Begehrlichkeiten nach der Rückkehr alter, liebgewordener Regie-Arbeiten. Das mußte Bogdan Roščić erfahren, als er vor den Vorhang trat, um die Abänderung mitzuteilen.

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Asmik Grigorians erste Norma

De Tommasi, Akhmetshina, Grigorian – untaugliche Optik, aber von den Damen phänomenal gesngen! (Theater an der Wien: Monika Rittershaus)

Die Künstlerin feierte trotz Indisposition ein glänzendes Rollendebüt im Theater an der Wien. Die Inszenierung ist, wie heute leider immer zu erwarten, völlig untauglich und verzwergt eine Oper, die vokal zu einem veritablen Schicksals-Drama wurde … auch weil mit Aigul Akhmetshina eine junge Gegenspielerin für die Grigorian gefunden wurde, die aufhorchen ließ.

Im Normalfall könnte an dieser Stelle keine Rezension der jüngsten Premiere im Theater an der Wien erscheinen: Wenn der Intendant des Hauses vor einer Aufführung von Bellinis »Norma« erscheint, um dem Publikum mitzuteilen, die Darstellerin der Titelpartie sei – wie alle Kollegen auch – während der Probenarbeit von einer fiebrigen Erkrankung befallen worden und noch nicht ganz genesen, dann ist der Abend für den kritischen Betrachter erledigt. »Norma« ohne Norma ist wie »Carmen« ohne Carmen. Aber für diesmal war das Rollendebüt von Asmik Grigorian angekündigt. Also war alles anders: Die Sängerin entpuppte sich trotz Indisposition als grandiose Interpretin einer als grenzwertig schwierig geltenden Partie. Und sie mußte den Abend nicht einmal allein tragen: In Aigul Akhmetshina fand sie eine Gegenspielerin, die eine der sattesten Mezzostimmen unserer Zeit hören ließ – und in den Duetten zu beeindruckender Form auflief.
Also doch ein Bericht über „Norma“ und die Tatsache, daß sich der Besuch im Haus an der Wien lohnt, auch wenn wieder einmal keine Rede davon sein kann, daß das angekündigte Werk auf der Bühne auch zu sehen ist. Dem steht die szenische Verzwergung der psychologischen Schicksalsverknotungen durch Vasily Barkhatov entgegen. Aber davon in gebotener Kürze zuletzt.
Zuerst einmal: Der Gesang sorgte an diesem Abend dafür, daß die ersten beiden Silben des Wortes Musiktheater endlich zu ihrem Recht kamen.

 

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Zum Tod von Edith Mathis

Eine Sopranstimme voll unschuldiger Schönheit

Die Schweizer Sängerin starb 86-jährig. Daheim auf den großen Opernbühnen der Welt, war sie für Karajan, Böhm, Bernstein und Kleiber erste Wahl. Sie sang unvergleichlich rein und klar Mozart bei den Salzburger Festspielen. Führende Komponisten schufen neue Opernpartien für sie.

In Zeiten des Wirtschaftswunders gehörte sie zum internationalen Traum-Ensemble, das stilbildend wirkte: Edith Mathis war dabei, wenn Karl Richter Bach aufnahm, Herbert von Karajan Haydns „Schöpfung“, Carlos Kleiber Webers „Freischütz“ oder Karl Böhm Mozarts „Figaro“ - mit Gundula Janowitz, Hermann Prey und Dietrich-Fischer-Dieskau, in einer Konstellation also, die sich in der Opernrealität schon deshalb kaum je ergeben konnte, weil die beiden Herren nicht miteinander konnten.

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Joseph Joachims Stradivari erzielt Rekordpreis

Joseph Joachim mit seiner Stradivari

Eine 300 Jahre Meistergeige, von Antonio Stradivari in seiner »Goldenen Periode« gefertigt, erzielte bei einer Versteigerung in New York den dritthöchsten Preis, den je ein historisches Musikinstrument bei einer Auktion erreicht hat. 11,3 Millionen Dollar (das sind umgerechnet knapp elf Millionen Euro) bezahlte ein anonymer Bieter für das Instrument, das früher dem legendären Geiger Joseph Joachim gehörte.

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Wie geht es denn der MET?

Ö1 überträgt heute »Tosca« aus der New Yorker Metropolitan Opera. Eine Zeitlang steht die Aufnahme dann auf dem Onlineportal des Senders zum Abruf bereit.

New Yorks Opernhaus schlittert von einer Krise in die andere. Seit Nine-Elven, als die Abonnenten davongelaufen waren, hat sich die Metropolitan Opera in Wahrheit nicht mehr erholen können. D...

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Mozarts Hornkonzerte, vermehrt!

NEUE CD - MOZARTS HORNKONZERTE - NEUE STÜCKE "GEFUNDEN"

Mozart-Konzerte können allerhand Überraschungen bieten
Die Neuaufnahme der Hornkonzerte mit Alec Frank-Gemmill enthält auch bisher „Unerhörtes“ - und jedenfalls mehr als die bisher bekannten vier Werke.

Die vier Hornkonzerte Mozarts muss jeder Hornist, der etwas auf sich hält, aufgenommen haben. Es gibt Legenden unter den bis dato festgehaltenen Interpretationen - und es gibt immer wieder Überraschungen, wenn eine neue CD erscheint: Die jüngste Einspielung stellt (wenn auch nicht zum ersten Mal) bereits die Vierzahl in Frage! Wie viele Hornkonzerte hat Mozart denn nun geschrieben?

Alec Frank-Gemmill, eine Musikerlegende in seiner britischen Heimat, war lange Zeit der allseits anerkannt virtuose Solohornist des Schottischen Kammerorchesters, eher er nach Göteborg übersiedelte. Als Solist hat er nun mit dem Schwedischen Kammerochester unter Nicholas McGegan eine eloquente Neuaufnahme der Mozartschen Hornkonzerte vorgelegt, die tatsächlich in der vordersten Liga der klassischen Produktionen mitspielt (BIS Records).

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Hamburg bekommt ein neues Opernhaus

Seinesgleichen geschieht heutzutage nicht oft: Ein deutscher Milliardär »schenkt« der Stadt Hamburg ein neues Opernhaus. Es soll in der Hafencity – als in der Nähe der längst zum Wahrzeichen gewordenen »Elbphilharmonie« errichtet werden. Für das alte Opernhaus der Stadt, errichtet 1955, das sanierungsbedürftig ist, aber unter Denkmalschutz steht, ...

 

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Zum Tod von Peter Schmidl

Der philharmonische Soloklarinettist starb 84-jöhrig
Sein Spiel hat mindestens eine Generation von Wiener Musikfreunden fürs Leben geprägt: So musste eine Klarinette in Wien klingen! Heller, doch satter Ton, geschmeidige, doch rhythmisch prägnante Phrasierung – nachzuhören etwa in der Aufnahme des Mozart-Konzerts mit seinen philharmonischen Kollegen unter Leonard Bernstein. Mit Peter Schmidl ist am vergangenen Samstag eine Musikerlegende gestorben.

Zur Welt gekommen war Schmidl im mährischen Olmütz am 10. Jänner 1941. Vater und Großvater waren bereits Soloklarinettisten der Wiener Philharmoniker gewesen. Peter Schmidl machte zunächst zwar ei...

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Friedrich Gulda zum Gedenken


Sein glückliches Publikum hat Friedrich Gulda unglücklich gemacht


Erinnerungen an einen bedeutenden österreichischen Musiker, der vor 25 Jahren von uns ging. Sein multikultureller Ansatz kam vielleicht zu früh

Es war an Mozarts Geburtstag. Einer der größten Wiener Musiker sei im 70. Lebensjahr dahingegangen, hieß es. Wenige Monate zuvor hatte er in zynischem Aktionismus seinen Tod verkünden lassen, um wenig später eine „Auferstehungs-Party“ zu feiern. Aber diesmal war es wahr: Friedrich Gulda war tot.

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Otto Schenks Inszenierungen im Stream

NUR WENIGE TAGE – STAATSOPER IM STREAMING – KOSTENLOS– ERINNERUNGEN AN OTTO SCHENK

Die Staatsoper stellt ab Freitag 19 Uhr bis Ende Jänner einige ihrer noch im Fundus befindlichen Regie-Arbeiten Otto Schenks auf ihrer Streaming-Plattform online.

Bis 31. Jänner sind »Fidelio«, »Der Rosenkavalier«, »Der Liebestrank«, »Die Fledermaus«, »Die Meistersinger von Nürnberg« und »Das schlaue Füchslein« kostenlos abrufbar, darunter etwa die legendäre Wiederaufnahme der Richard-Strauss-Inszenierung unter Carlos Kleiber, Wagner unter Christian Thielemann, aber auch die Janáček-Produktion, die 2014 nach langer Abwesenheit die umjubelte Rückkehr Schenks als Regisseur ins Haus am Ring markierte, eine Zauberoper, deren Mitschnitt nicht auf DVD erschienen ist, die also für Interessenten nur für kurze Frist nun (kostenlos) abrufbar ist!

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