Archiv der Kategorie: Feuilleton
Laura Aikin
Die rechte Frau für alle Extremfälle in der Oper
Im Gespräch. Laura Aikin über die Partie der Emilia Marty, eine Figur, die skrupellos und über Leichen gehend durch die Jahrhunderte wandert. Eine der fesselndsten Aufgaben, die das jüngere Musiktheater für eine Sängerin bereithält.
Es ist faszinierend", sagt Laura Aikin, nachdem sie versucht hat, einige Merkwürdigkeiten des Tschechischen zu schildern. "Es ist meine erste Erfahrung mit einer slawischen Sprache", fährt sie fort. Die zentrale Rolle in Leos Janaceks Oper "Die Sache Makropulos" markiert unter den vielen extremen Herausforderungen, die diese Künstlerin in ihrem reichen Musiktheaterleben schon angenommen hat, zumindest in sprachlicher Hinsicht ein Extrem.
Was die musikalischen Parameter betrifft, ist die Emilia Marty alias Elena ...
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War Goethe unmusikalisch?
FEUILLETON
Das Genie Goethe: Malträtiert oder unmusikalisch?
Der Dichterfürst hat mittelmäßige Talente einem Genie wie Schubert vorgezogen. Doch Mozart hat er verehrt. Eine Bestandsaufnahme nach Noten.
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind - diesen Rhythmus kann ja wohl nicht einmal verfehlen, wer Chinesisch als Muttersprache hat. Außerdem besteh...
Knappertsbusch
Das kommt von den Sch. . .proben"
Gedenktag. Vor 50 Jahren starb der Dirigent Hans Knappertsbusch. Sein Name blieb das Synonym für den deutschen Kapellmeister. Erinnerung an einen großen Unangepassten.
Um ein deftiges Bonmot war er nie verlegen: "Das kommt von euren Sch. . .proben", soll er während eines Konzerts ausgerufen haben, als die eine Häl...
Sieben Siegel
Die Apokalypse und die magische Eindringlichkeit leiser Töne
Musikverein. Manfred Honeck dirigierte eine packende Wiedergabe von Franz Schmidts "Buch mit sieben Siegeln", mit dem der Singverein im Goldenen Saal seine Jubiläumssaison einleitete: Seit 25 Jahren ist Johannes Prinz Chordirektor. Sein Ensemble brillierte in der heiklen Mission.
Gewiss,...
Olivier Tambosi
Im Gefängnis gibt es keine Windmühlen"
Interview. Olivier Tambosi inszeniert das Musical "Der Mann von La Mancha" in der Volksoper - und will dabei "Theater mit den einfachsten Mitteln" machen. Bei seinen Schauspielern schätzt er Kreativität und Eigenverantwortlichkeit.
Es ist eine Geburtstagsaufführung. Der Gefeierte heißt Don Quijote und ist, wiewohl berühmt als "Ritter von der traurigen Gestalt", doch einer der Senioren unter den Integrationsfiguren der europäischen Geistesgeschichte. Als Musicalfigur ist er gerade erst 50 geworden. 1965 kam der "Mann von La Mancha" am Broadway heraus - und erlebte en suite weit über 2000 Vorstellungen.
Drei Jahre später folgte die Erstaufführung im Theater an der Wien. Diese steht in den lokalen Annalen. Wer mit der jüngeren wienerischen Theaterhistori...
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»Macbeth« 2015
Petean - Serjan
Die fahlen Farben der Macht
Staatsoper. Wiedergutmachung an Verdis »Macbeth« im Haus am Ring: Applaus für Christian Räths Neuinszenierung mit Tatiana Serjan und George Petean.
Der lauteste Jubel an diesem von jeglichem Widerspruch freien Premierenabend galt dem Dirigenten. Alain Altinoglu ist es gelungen, mit dem hörbar motiviert...
Serjan/Petean
Macbeth und seine Lady, hautnah
Staatsoper. Wien-Debütantin Tatiana Serjan und George Petean im Gespräch über die Frage, ob Verdis und Shakespeares Antiheld und seine Frau einander je geliebt haben.
Verdis "Macbeth"? Die desaströse Premiere der Produktion in der letzten Spielzeit der Ära Holender ist dem Publikum noch gut in Erinnerung. Geplante Folgevorstellungen mussten noch in der Saison aus dem Spielplan genommen werden. Daher also ungewöhnlich rasch ein neuer Versuch mit dem vielleicht kühnsten Stück, das dieser Komponist geschrieben hat. Auf halbem Weg zwischen "Nabucco" und "Rigoletto" wagt sich Verdi das erste Mal an Shakespeare und beantwortet dessen dramaturgische Radikalität mit einer nicht minder radikalen Tonsprache.
Zwar hat er die Formkonzepte eines Belcantodramas noch nich...
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Schreker
Fritzerl und Gretel verliefen sich im Wald
Oper. Begeistert wurde Franz Schrekers "Der ferne Klang" aufgenommen, die erste Premiere der neuen Intendantin an der Grazer Oper. Warum eigentlich? Genauer betrachtet ist dieses Stück hohles Geklingel, textlich wie musikalisch.
Einen rauschenden Erfolg fuhr die neue Intendantin der Grazer Oper mit ihrer ...
Das Metronom
Seit damals ticken wir nicht richtig
1815 ließ Johann Nepomuk Mälzel sein Metronom patentieren. Bis heute halten manche dieses Ding für eine gute Erfindung.
Es hat seine desaströsen Seiten, dass der k. k. Hof-Kammermaschinist Johann Nepomuk Mälzel vor 200 Jahren das Metronom patentieren ließ. Das Ding macht ticktack, je nachdem, wie man das Gewicht...