Archiv der Kategorie: Nachruf

Peter Maxwell Davies

Welche Melodien singt denn der Widerspruchsgeist
Sir Peter Maxwell Davies, britischer Avantgardist und zehn Jahre lang königlicher Hofkomponist in London, starb 81-jährig auf den Orkneys.
Ein Widerspruchsgeist war er zweifellos. Wenn ihm etwas nicht passte, ging er auf die Straße, um zu protestieren – und es war ihm recht, wenn man in der Zeitung lesen konnte: „Prominenter Komponist wettert gegen Premierminister“. Ob dieser Gordon Brown hieß oder Tony Blair, war einerlei: Sir Peter ließ jeden wissen, was er von seinen Entscheidungen hielt. Im Zweifelsfall: nichts.
Der Revoluzzer Ihrer Majestät
Auch als Musiker war er zuweilen gesellschaftspol...

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Nikolaus Harnoncourt

https://media.sinkothek.at/AUDIO/phonharnoncourt.mp3
Ein akustisches Portrait des Musiker, Wissenschaftlers und Dirigenten

Zum Tod von Nikolaus Harnoncourt, der von Wien aus die Hörgewohnheiten der Welt zu revolutionieren vermochte und vom Gründer eines Originalklang-Ensembles zu einem der meistdiskutierten Dirigenten überhaupt wurde.
Nachruf, »Die Presse« 2016

Es ist erst wenige Wochen her, daß der wohl prägendste Dirigent seiner Generation das Publikum wissen ließ, er sei nicht mehr imstande, weiterhin Konzerte zu leiten. Man wiegte sich daraufhin noch in der Illusion, man könne bei dem großen alten Mann ja immerhin noch Erkundigungen a...

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Jean-Louis Martinoty

Er enthüllte Hintergründe
Nachruf. Zum Tod des französischen Opernregisseurs Jean-Louis Martinoty, der 70-jährig an den Folgen einer Herzoperation starb.
Am 27. Jänner, wenige Tage nach seinem 70. Geburtstag, ist der französische Regisseur Jean-Louis Martinoty in Neuilly-sur-Seine an den Folgen einer Herzoperation gestorben. Martinoty, den die Musikwelt hierzulande erst spät – vielleicht zu spät und unter keineswegs günstigen Umständen – besser kennenlernen konnte, war einer der feinsinnigsten Musiktheaterregisseure seiner Generation. Die Produktionen, die er erarbeitete, zeichneten sich durch subtilen Feinschliff in der Personenführung und d...

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Walter Weller

NACHRUF
Ein Musiker aus Wien
Walter Weller, Geiger und Dirigent, langjähriger Konzertmeister der Philharmoniker, ist 75-jährig in Wien gestorben.
Ein Musiker aus Wien - das schreibt sich leicht, hat aber in diesem Fall einen bitteren Nachgeschmack: Walter Weller, am 30. November 1939 in Wien geboren und am vergangenen Sonntag ebenda einem Krebsleiden erlegen, war so etwas wie der Inbegriff des wienerischen Musikers, vielseitig und mit dem rechten Gespür für alles, was uns hierzulande am Musizieren wichtig ist.
Schon im Kindesalter holte man den ungemein begabten Geiger auf die Konzertpodien; als der Teenager in Kammermusikensembles mitwirkte,...

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Waldemar Kmentt

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Wiens Tenor-Psychologe
Als Mitglied des legendären Wiener Ensembles sang der 1929 geborene Wiener fast 1500 Mal in der Staatsoper: von bedeutenden Porträts wie Offenbachs Hoffmann bis zu Kleinstpartien. Er starb am Mittwoch.
Seinen ersten großen Auftritt feierte der Wiener Tenor als 21- Jähriger. 1950 akzeptierte ihn Karl Böhm als Solisten in einer Aufführung von Beethovens Neunter. Was das für die Reputation des gerade erst der Akademie entschlüpften Sängers bedeutet, kann heute kaum noch jemand ermessen.Böhm hasste es, mit jungen, unerfahrenen Künstlern zusammenzuarbeiten. Umso schwerer wog sein Urteil über diesen Wagemutigen: Ein h...

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Lillian Fayer

NACHRUF
Sie konnte sogar Musik fotografieren
Die Doyenne der österreichischen Fotokunst starb mit 97. Ihr Name war Synonym für sensible Künstlerporträts.
Lillian Barylli-Fayer ist in der Nacht auf den 14. Dezember friedlich entschlafen. Die notorische Phrase trifft in diesem Fall gottlob zu. Die längst legendäre Fotokünstlerin stand im 98. Lebensjahr, doch kam, wie ihre Familie versichert, der Tod völlig unerwartet. Bis zuletzt war sie hellwach und stets am Fortgang des heimischen Kulturlebens interessiert, jenes Kulturlebens, das sie über lange Jahre so aufmerksam und sensibel mit der Kamera verfolgt und dokumentiert hat.
"Foto Fayer" lautet...

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Carlo Bergonzi

NACHRUF

Erinnerungen an den eloquenten Belcantisten
Der italienische Startenor mit der beweglichen Stimme war der Star der New Yorker Met und der Arena von Verona. Er hinterlässt einen Schatz an exquisiten Opernaufnahmen. Am Freitag ist der "Tenor der Tenöre" im Alter von 90 Jahren gestorben.
Wenn je auf den Gesang eines Tenors das Wort "Elegance" gepasst hat, dann auf seinen: Carlo Bergonzi. Der Bauernsohn aus dem Dorf Polisene bei Parma war der Mann der eloquenten, geschmeidigen Phrasierung, der seiner edelmetallisch gefärbten, ungemein beweglichen Stimme noch in der rasantesten Koloraturenschlinge jede erdenkliche Wendung geben konnte.
Be...

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Lorin Maazel

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Maestro assoluto
Wien hat ihm übel mitgespielt. Hier entstanden aber auch Aufnahmen, die lang fortbestehen werden. Zum Tod des Dirigenten, der mit 84 Jahren in den USA gestorben ist.

Nicht alle Musikfreunde fan den ihn sympathisch - aber Respekt brachten ihm alle entgegen: Lorin Maazel galt unter Kennern jedenfalls als souveräner Beherrscher seines Handwerks. Weshalb man ihm hie und da eine gewisse Kälte und Distanz nachsagte. Die Sicherheit seiner Gebärden führte manchmal dazu, dass Musikfreunde vergaßen, worauf es im Konzert ankommt. Das ist ein Phänomen des Fernsehzeitalters. Zuallererst zählt die Optik.
Mit Videoaufnahmen Lorin M...

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Julius Rudel

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Ein Botschafter der Wiener Musik
Zum Tod des Dirigenten, der als Teenager fliehen musste, und in den USA seine Heimat nie verleugnete.
Ein Wiener ist er im Herzen immer geblieben: Julius Rudel, Jahrgang 1921, ist freilich als langjähriger musikalischer Leiter der City Opera berühmt geworden. Das kleinere der beiden New Yorker Opernhäuser führte der Maestro von den späten Fünfzigerjahren bis 1979. Er war dort dank seiner profunden handwerklichen Meisterschaft eine allseits respektierte Führungspersönlichkeit, gebot er doch über ein Repertoire, das von den Anfängen des Operngenres bis herauf zu den komponierenden zeitgenössischen reicht...

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Berislav Klobucar

Abschied von einem, der seit 1953 immer da war
Berislav Klobucars eminente Bilanz: 96 Mal "Tosca", 72 Mal "Don Carlos", 51 Mal "La Boheme" und "Butterfly" . . .

Er ist weit über tausend Mal, genau an 1133 Abenden, am Dirigentenpult der Wiener Staatsoper gestanden. Schon das ist rekordverdächtig. Noch mehr die Zahl der unterschiedlichen Werke, die er aus dem Effeff beherrschte: 53 verschiedene Titel nennt das Nachschlagwerk des Hauses am Ring. Berislav Klobucar war das Gegenteil eines Spezialisten. Ob Verdi oder Wagner, Puccini oder Mozart, Smetana oder Tschaikowsky, Alban Berg oder Francis Poulenc, er ging ans Pult und dirigierte.
Das schrei...

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