Archiv der Kategorie: Nachruf

Claudio Abbado

Ein Meister der Spontaneität

Nachruf. Der Maestro aus Mailand, Chef der Scala, der Wiener Staatsoper und der Berliner Philharmoniker, Gründervater des Festivals Wien modern, starb 80-jährig in Bologna, wo er zuletzt das Orchestra Mozart aus Jugendlichen gründete.

Sein Name galt wohl auch vielen, die in ihrem Leben kein Konzert besuchen, als Synonym für klassische Musik. Die Funktionen, die Claudio Abbado in seinem langen Künstlerleben einnahm, zählten zu den gewichtigsten, die das internationale Musikbusiness zu vergeben hat - ob in seiner Heimat Chef der Mailänder Scala, in England Leiter des London Symphony Orchestra, in Wien Che...

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Karl Löbl

Gefürchtete wie angesehene Leitfigur des Kulturjournalismus

Nachruf. Zum Tod von Karl Löbl, dem legendären Kulturchef des ORF, der die Nation fragte: "Lieben Sie Klassik?" und noch "Ja" zur Antwort bekam.

Die "Kredenz auf Radeln" als (zugegeben uncharmante) Charakterisierung einer Wagner-Heroine ist legendär und das Interview, das er auf dem Flughafen Wien-Schwechat mit Dirigent und Opern-Direktor Karl Böhm geführt hat, der daraufhin zurücktreten musste - ein bisschen frech, immer spontan, getrieben vom Ehrgeiz, journalistische Qualität und Professionalität in den Dienst der Kultur zu stellen: Das war Karl Löbl.

Die Beispiele fürs Ü...

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Marta Eggerth

Die "Callas der Operette"

Nachruf. Marta Eggerth, die als Wunderkind mit elf auf der Bühne stand, später zum Film wechselte und nach der Emigration am Broadway glänzte, ist tot. Sie wurde 101 Jahre alt.

Das war das Ende des großen österreichischen Illusionstheaters: Marta Eggerth musste 1938 an der Seite ihres Lebens- und Bühnenpartners Jan Kiepura in die USA flüchten. Berühmtheit, Popularität, künstlerische Qualität halfen weder ihr noch ihm, dergleichen waren für die Schergen der Terrorregime des 20. Jahrhunderts keine Kriterien. Doch blieben Wien und die österreichische Unterhaltungskultur im Leben des Künstlerpaares Konstanten, ...

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Regina Resnik

Knapp vor ihrem 91. Geburtstag starb eine Operndiva, die vom vielversprechenden Sopran zum weltweit gefeierten Mezzo geworden war. Aus einem armen Einwandererhaushalt gebürtig, wurde Regina Resnik zum Weltstar, zur gefeierten Carmen - und zuletzt zur Lehrerin und Regisseurin.

Was bleibt von einer Opernlegende?

In der Vorwoche starb, wenige Wochen vor ihrem 91. Geburtstag, Regina Resnik in ihrer Heimatstadt New York. Die Resnik war eine der bedeutendsten Gestalterinnen im Opernleben der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Das wissen Kenner, doch lebt die "Legende Resnik" im Publikumsgedächtnis kaum in einer Stadt wie die mancher Kollegin.

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Peter Minich

Sein Stimmfach hieß Charmeur

Zum Tod des von Publikum und Kollegen geliebten Volksopern- Tenors, der in seinem Haus tausende Abende veredelt hat.

2700 Vorstellungen. Das schreibt sich leichthin. Doch sollte man kurz innehalten, um auszurechnen, was das in Lebenstagen, - monaten, in Lebensjahren bedeutet, die Peter Minich auf der Bühne seiner Volksoper stand. Das Haus war, wenn sein Name auf dem Programmzettel stand, garantiert voll, die Damen schmolzen dahin, die Herren wurden eifersüchtig. Und beides sprach für das Theatertemperament dieses Mannes. Minich war der Charmeur vom Dienst, Eisenstein, Danilo, „Graf von Luxemburg“, Mister Hi...

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Colin Davis

Nachruf. Einer der führenden Dirigenten unserer Zeit, der zeitlebens wenig Aufhebens um sein eminentes Können gemacht hat, ist 85- jährig nach kurzer Krankheit gestorben. Er war Ehrendirigent in London und Dresden.

Sir Colin Davis, er war ein Grandseigneur, wie er im Buche steht. Umschwärmt, aber ein Leben lang von britischem Understatement und größter Dezenz – als gäbe es so etwas wie Privatleben für einen englischen Kapellmeister nicht. In die Schlagzeilen kam er, wenn überhaupt, durch musikalische Leistungen oder im schlimmsten Fall deshalb, weil gerade etwas künstlerisch vielleicht einmal gerade nicht so gut gegangen war.

Im Übrige...

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Ewald Markl

Die Kunst, mit leisen Pointen die Wahrheit zu sagen

Heute, Montag, verabschiedet sich die Musikwelt auf dem Friedhof in Perchtoldsdorf von Ewald Markl, einem echten Klassikkenner.

Heute Nachmittag heißt es Abschied nehmen. Ewald Markl ist gestorben. Mit dem Namen werden viele Musikfreunde wenig anfangen können. Das Gesicht war vielen vertraut. Wie kaum ein anderer hat er die Entwicklung des heimischen Musiklebens verfolgt – und in Beziehung gesetzt zu dem, was in der weiten Welt passiert. Er kannte beides, die V erstrickungen und V erwicklungen wienerischer und – nicht zu vergessen – salzburgischer Provenienz, und die Ränke der interna...

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Van Cliburn

Van Cliburn, der Sieger im Kalten Krieg

Nachruf. Der Pianist starb 78-jährig. Daß es ihm als US- Amerikaner gelungen war, 1958 die sagenhafte sowjetische Kaderschmiede auszuhebeln, machte ihn zur Legende.

Eine Konfettiparade in Manhattan – davon träumt wahrscheinlich jeder, jedenfalls jeder amerikanische Künstler. Einem Pianisten wurde sie zuteil: Van Cliburn, damals gerade 24 und Gewinner des Moskauer Tschaikowsky- Wettbewerbs. Was das im Jahr 1958 bedeutete? Mitten im Kalten Krieg fährt ein junger US-Amerikaner in die Höhle des Löwen und setzt sich gegen die besten Exponenten der sagenhaften sowjetischen Talenteschmiede durch!

Der...

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Wolfgang Sawallisch

Wolfgang Sawallisch, Kapellmeister

In memoriam. Der Bayerische Generalmusikdirektor, einst auch Chefdirigent der Wiener Symphoniker und des Philadelphia Orchestra, starb im 90. Lebensjahr.

Daß das Wort Kapellmeister nichts Abwertendes enthält, sondern in Wahrheit ein Ehrentitel ist, hat man zuletzt von Christian Thielemann erfahren, der lieber so, denn als ,,Maestro" angesprochen wird. Was ein echter Kapellmeister ist, vor allem, was er können muss, das konnte die Musikwelt an einem Mann studieren, der über lange Jahre vor allem die musikalischen Geschicke seiner Heimatstadt München geprägt hat.Wolfgang Sawallisch war der Prototyp eine...

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Margarita Lilowa

NACHRUF

Treues Ensemblemitglied

Am 13. April starb die Mezzosopranistin, die 1962 aus Bulgarien ins Ensemble des Hauses am Ring gekommen war, 76-jährig.

Sie war meist dabei, wenn wienerische Kultur-Grundnahrungsmittel wie der "Rosenkavalier" auf dem Programm standen. Man musste nicht mehr auf den Besetzungszettel schauen, sondern wusste: die Annina, oder auch die Marcelline in Mozarts "Figaro", das würde sie sein. Und wenn einmal in den sogenannten "großen Partien" alles schiefgehen sollte, weil die eingeladenen Stars sich auf der Bühne und in der Partitur nicht zurechtfinden konnten: Sie war eine, die zu den Garanten zählte, da...

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