Alle Beiträge von discjockey
»Bohème«-Film
Schwindsucht für den Hauptabend
Plakatives Vehikel für den Netrebko-Villazon-Kult: Robert Dornhelms »Bohème«-Verfilmung wurde vor illustrem Publikum am Wienerberg uraufgeführt.
Natürlich sieht sie zauberhaft aus. Natürlich ist er der Lieblingsschwiegersohn vom Dienst. Und die beiden schmusen riesenleinwandtauglich. Puccinis "Boheme" mit Anna Netrebko und Rolando Villazon, das ist eine Dreierkombination, verdächtig fürs Hauptabendprogramm. Vor illustrem Seitenblicke-Publikum gab man in drei Sälen im Cineplexx auf dem Wienerberg die Premiere von Robert Dornhelms Opernverfilmung.
Der Tenor war ebenso gekommen wie Dirigent Bertrand de Billy, der ...
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»Hänsel und Gretel«
Oper wie aus dem Märchenbuch
Eine der stimmigsten DVD-Aufnahmen von Engelbert Humperdincks Märchenoper »Hänsel und Gretel« entstand in Zürich.
(Arthaus)
DIE PREMIERENKRITIK VON 1998
»Hänsel und Gretel« von Engelbert Humperdinck kam in Zürich rechtzeitig zur Adventzeit neu in den Opernspielplan: Ein Märchen, an dem Dank des Dirigenten Franz Welse...
Benjamin Bernheim
geb. 1985
Benjamin Bernheim: Arien (DG 2019)
Benjamin Bernheim präsentierte seine erste Arien-CD mit Ausschnitten aus dem französischen, italienischen und russischen Repertoire. Die klare, edle Stimme fesselt bei Massenet, Tschaikowsky, Verdi und Belcanto.
Mit Erscheinen dieser CD galt Benjamin Bernheim international als Topstar. Aufmerksame Besucher der Wiener Staatsoper (und Leser des „Presse“-Feuilletons) wissen es hingegen längst: Dieser junge Franzose ist einer der Hoffnungsträger des Opern-Business, begabt mit einer elegant timbrierten Stimme voll Schmelz und sanft eingebundenem, aber oft strahlendem Metall.
Im Wien...
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Frankenstein!!!
HK Gruber
Frankenstein!!!
Ein Schlüsselwerk für die DRITTE WIENER SCHULE, frech, hintergründig und unbekümmert um stilistische Dogmen - mit dem Komponisten selbst als prägnant artikulierendem Chansonnier. Akustisches Theater. Und eine österreichische Spielart der musikalischen Postmoderne.
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Turandot
Livemitschnitt aus Wien, 1983
Oper, total
Das war eine Sternstunde, wie sie selbst das verwöhnte Wiener Publikum nicht oft erlebt. Zwar schieden sich an der Inszenierung von Musical-König Harold Prince die Geister, aber die musikalische Qualität der Premiere vom Juni 1983 überwältigt bis heute: Eva Marton, eine der gewaltigsten Turandot-Stimmen der Interpretations-Geschichte, forderte den »unbekannten Prinzen« von José Carreras heraus, dem viele Kenner die Bewältigung der heldischen Partie in Puccinis letzter Oper nicht zugetraut hatten.
Die Sensation war perfekt: Der katalanische Tenor reüssierte glänzende; daß er wenige Monate später du...
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»Lear«
Reimanns »Lear«
Lear
Aribert Reimann nach Shakespeare (1978)
Die Uraufführungs-Produktion
Gerd Albrecht
Dietrich Fischer-Dieskau, Julia Varady
Erinnerungen an die Uraufführung eines Welterfolgs (1978)
Da mußte man hin! Als junger Wiener Kompositions-Student pilgerte man anno 78 nach München. Aribert Reimann hatte Shakespeares Lear in eine Oper verwandelt. Einer der führenden Avantgardisten an der Schwelle zur heraufdämmernden kompositorischen Freizügigkeit, die bald "Postmoderne" genannt wurde; und eine Besetzung, die eine optimale Umsetzung des Werks garantierte.
Tatsächlich blieb schon die Eingangsszene unauslöschlich ...
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Widmann entdecken
Jörg Widmann
Einer der vielseitigsten Musiker seiner Generation, meisterlicher Klarinettist, Dirigent und Kammermusiker, erschließt als Komponist Klangräume, die meist aus der Stille herauswachsen, in behutsamen Erkundungsreisen kleine Figuren, oft nur Einzeltöne nach ihren Möglichkeiten befragen, zu wachsen, zu keimen, Neues zu erzeugen. Für Neugierige fesselnd und spannend.
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Rihm kennenlernen
über Wolfgang Rihm
Wolfgang Rihm
Jagden und Formen
Ein für Rihms Arbeitsweise typisches »Work in Progress«, das nach vielen Zwischenstufen 2008 seine endgültige Form erhielt und als Ballettmusik in einer Choreographie von Sasha Waltz im Schauspielhaus Frankfurt uraufgeführt wurde.
BR-Klassik
Zum Kennenlernen von Rihms akustischen Welten eignet sich dieses Stück perfekt: Ausgehend von einem pantomimisch-bewegten Dialog zweier Violinen, der die Energie für alles Folgende freisetzt, wuchert die Musik in unerklärlicher Logik zu immer neuen Klangbildern. Der Orchesterklang fächert sich in erstaunlichsten Mixturen anarchisch auf. Er zieht de...
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»Sinfonia domestica«
SinkoCHARTS
Bei Strauss daheim
Die »Sinfonia domestica« ist selten zu hören. Für Dirigenten bedeutet die mit großem Aufwand für ein immenses Orchester instrumentierte Partitur eine eminente Herausforderung: Vieles soll ganz zart und behutsam klingen - und im Tumult der abschließenden Fuge sollen die Stimmen gut durchhörbar bleiben . . .
zum Werk
Richard Strauss selbst hat mit den Wiener Philharmonikern die Referenzeinspielung vorgelegt, an der sich spätere Interpreten nolens volens zu orientieren haben, wenn es um Authentizität geht. Sie stets, bevorzugt der Komponist zügige Tempi, erzielt aber - auch angesichts des Alters der Aufnahme...
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