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Phänomen John Adams

Dieser Tage feierte John Adams seinen 75. Geburtstag, einer der erfolgreichsten Komponisten unserer Zeit – und gleichzeitig eine Galionsfigur des Aufbruchs in eine Ära, die alle ästhetischen Doktrinen hinter sich gelassen hat. Oder zu haben meint, wie auch immer. Jedenfalls gehört John Adams zu jenen Komponisten, die Orchestern und Dirigenten ermö...

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Die Met-Novität

Erste Oper eines Schwarzen

Terence Blanchard (Jahrgang 1962) ist weltberühmt als Komponist von Filmmusik und als Jazzer. Jetzt hat er es geschafft, seine zweite Oper auf die Bühne der Met zu bringen. Damit ist erstmals in der Geschichte Musik eines Farbigen von der Met zur Aufführung angenommen worden. Die Premiere war eine Sensation.

»Fire Shut Up In My Bones« kam 2019 in St. Louis zur Uraufführung. Jüngst wurde das Stück an der Met neu inszeniert. Ö1 sendet den Livemitschnitt der Premiere heute um 19.30 Uhr. Mit von der Partie waren Angel Blue, Latonia Moore, Will Liverman und der in Wien bestens bekannte Ryan Speedo Green als Uncle Paul.

Ö1 (19.30 Uhr)

HISTORISCHER STREIFZUG

Die erste schwarze Sängerin auf der Bühne der Met war Marian Anderson. Intendant Rudolf Bing mußte das Engagement bei seinem Board mit sanfter Gewalt durchsetzen und bekam keineswegs nur Applaus. Der Erfolg der Sängerin war allerdings durchschlagend. Ein Portrait.

Beethoven, intim

Eine Oper, eine Symphonie – Klassikfreunde sind daran gewöhnt, daß dergleichen auf Klick zu haben ist. In den Zeiten der Wiener Klassiker konnte man zwar abends in der Oper gehen. Aber große Konzerte waren rar. Dafür wurde umso mehr Hausmusik gemacht. Im intimen Rahmen lernte man die großen Opern und Symphonien kennen. Der Siegeszug der sogenannten »klssischen Musik« begann in den bürgerlichen Wohnzimmern! Daran erinnert ein Konzert von Mitgliedern des Wiener Radiosymphonieorchesters, die in Quintettbesetzung Musik aus Beethovens »Fidelio« und die Achte Symphonie musizieren – und zwar in Bearbeitungen, die zu Lebzeiten des Komponisten erschienen sind. Der Hörer taucht ein in die große musikalische Vergangenheit Wiens und lernt deren Musizierpraxis kennen.

Ö1 19.30 Uhr

Petrenko in Berlin

Was ist ein Chefdirigent wert?
Die Berliner Philharmoniker gastieren heute unter Kirill Petrenkos Leitung im Wiener Musikverein. Das Programm ist seit Tagen auf der Onlineplattform des Orchesters abrufbar. Es zu hören, verleiht längst verblassten Erinnerungen frische Farbe.

Das waren besondere Feierstunden, wenn die Berliner Philharmoniker nach ...

 

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Ein Mozart-Fest

Bläser-Konzerte, edel besetzt

François Leleux

Die Salzburger Mozartwoche konnte heuer nicht stattfinden. 2020 gab es noch luxuriös besetzte Konzerte mit der Camerata academica: François Leleux, der wunderbare Oboist und Ensembleleiter, dirigierte ein Konzert mit einigen der wichtigsten Werke für Bläser und Orchester, die Mozart komponiert hat: Der Soloflötist der Berliner Philharmoniker, Emmanuel Pahud, musizierte beide Flöten-Konzerte, Leleux selbst führte ein illustres Solisten-Ensemble in der »Sinfonia concertante« in Es-Dur, KV 297b, die möglicherweise nicht von Mozart stammt, aber vier Bläser-Solisten Gelegenheit bietet, zu brillieren. Das Programm beschloß eine Aufführung der »Linzer Symphonie«.

Ö1 sendet heute eine Aufzeichnung dieses Programms anstelle der geplanten Liveübertragung.

Ö1 (19.30 Uhr)

Altinoglus »Wilder Jäger«

Alain Altinoglu ist einer der herausragenden jungen Dirigenten unserer Zeit. Bei seinem jüngsten Wien-Gastspiel leitete er ein Konzert der Wiener Symphoniker mit Mezzosopranistin Nora Gubisch als Solistin. Auf dem Programm des Konzerts standen neben Jean Sibelius‘ epischer Fünfter Symphonie das »Poème de l’amour et de la mer« von Ernest Chausson und die Tondichtung »Le chasseur maudit« von César Franck. Vor allem letzter dürfte an dem Musikvereins-Abend Ende Jänner eine veritable Entdeckung für viele Musikfreunde im Publikum gewesen sein. Franck assoziiert man eher mit geistlicher Musik und Orgelklängen, vielleicht auch mit der dick instrumentierten halb auf deutschen, halb auf französischen Klangpfaden wandelnden Symphonie in d-Moll. Aber diese Tondichtung auf Liszts Spuren gehört zu den effektvollsten Stücken der musikalischen Romantik, eine aufwühlende Klangerzählung der alten Geschichte vom Wilden Jäger, die in ein unausweichlich dem Abgrund zutreibenden Furioso mündet. Unbedingt hörenswert!

Matinee in Ö1 (11.03 Uhr)

Walter Barylli

Die Inkarnation des Wiener Geigers

Der langjährige philharmonische Konzertmeister starb 100-jährig.
10. Februar 2022
Er war der Inbegriff des wienerischen Musikers, durch und durch in der Geigentradition seiner Stadt aufgewachsen und schon in jüngsten Jahren Mitglied der Philharmoniker. Mit 17 schaffte es Walter Smykal, der bald den Namen Barylli führte, das Probespiel – aus durchaus traurigem Anlass, denn mit dem sogenannten Anschluss Österreichs hatten jüdische Mitglieder das Orchester verlassen müssen. Doch Baryillis Können war außergewöhnlich. So avancierte er rasch zum Konzertmeister, eine Position, die er für mehr als drei Jahrzehnte...

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Wien – Paris – Köln

Ein Wiener Ensemble gewährt uns heute Einblick in die Vielfalt der französischen Musik im Ancien régime. Und zwar im Rahmen eines Konzerts, das der WDR live aus Köln überträgt (20.04 Uhr). Das kam so: Das Ensemble Freymut, gegründet in Wien, nahm im Sommer vorigen Jahres am »Internationalen H.I.F. Biber-Wettbewerb« im oberösterreichischen Augustiner Chorherrenstift St. Florian teil und gewann dort den Sonderpreis des WDR. Der Lohn dafür: Das 2018 in Wien gegründete Barockmusik-Ensemble gastiert im Verein mit der Sopranistin Johanna Falkinger heute in Köln und musiziert im dortigen Funkhaus ein rein französischen Programm.

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