Till Eulenspiegels bittere Wahrheit
Im Gespräch. Martin Sieghart will mit dem Linzer Festival EntarteOpera gegen die "geistige Trägheit unserer Zeit" vorgehen. Heute, Mittwoch, steht Walter Braunfels' "Ulenspiegel" auf dem Programm.
Martin Sieghart, Initiator und künstlerischer Motor von EntarteOpera, kann nach dem Einstand mit Franz Schrekers "Schatzgräber" auch heuer wieder mit einer Opernrarität aus der Feder eines von der NS-Kulturpolitik verfemten Meisters in Linz aufwarten: Walter Braunfels' "Ulenspiegel" (1913).
"Nach dem ersten Jahr unseres kleinen Festivals", sagt er, "hieß die Frage, ob Subventionsgeber und Sponsoren wieder in die Taschen greifen würden, um eine Idee am Leben zu halten, die wichtig ist, naturgemäß aber nie einen Publikumsrun wie in Grafenegg oder Salzburg auslös...
Franz Welser-Mösts Rücktritt bedeutet nicht, dass seine Position als Generalmusikdirektor nachbesetzt werden muss. Aber es gilt, Dirigenten für 34 kurzfristige Einsätze zu finden.
Nicht mit einem fulminanten Saisonauftakt vom Dirigen tenpult aus, mit einem Pau kenschlag ließ Franz Welser-Möst Wiens Musikfreunde aufhorchen. Er will seine Aufgabe als...
Reisende soll man ziehen lassen
Kulturminister Ostermayer sollte Direktor Dominique Meyer nun den Rücken stärken.
Die Wiener Staatsoper verliert ihren Generalmusikdirektor. Zwischen Franz Welser-Möst und dem Direktor des Hauses, Dominique Meyer, gibt es, so heißt es, "unüberbrückbare Differenzen". Worin die Zerwürfnisse bestehen, kann oder will ni...
In Frankreich wäre beinah der historische Flügel von Hector Berlioz für 800 Euro verkauft worden. Jetzt wird ein seriöser Interessent gesucht.
Sie haben ein altes Klavier daheim? Seriennummer prüfen!
Versteigerungen im Internet sind eine tolle Sache, vor allem im Sommer, wenn man damit rechnen kann, dass ein paar Menschen, die sich auskennen, auf U...
Die Rettung, an die keiner mehr glaubte
In einer Marathon-Sitzung einigten sich der General Manager der Metropolitan Opera, Peter Gelb, und die Vertreter der Gewerkschaften von Chor und Orchester des wichtigsten amerikanischen Opernhauses auf Gagen- Kürzungen. 2014/15 wird wie geplant gespielt.
Zuletzt hat es nicht mehr nach Einigung ausgesehen, a...
Der ewige Schwerenöter war immer schon ein Trendsetter»Don Juan« inspirierte auch Komponisten von Gluck bis Richard Strauss zu avantgardistischen Experimenten.
Mit dem großen Verführer beginnt alles; zumindest in der Musik. Mozarts "Don Giovanni" ist (nebst dem "Figaro" und der jüngeren "Zauberflöte") die erste "echte" Repertoire-Oper, die nie aus ...
Ein Gerücht besagt, die Oper hätte nur Zukunft, wenn ständig neue Stücke entstehen. Nötig sind Wiederholungen.
Das Kreuz mit zwanghaften Uraufführungen
Uraufführungen sind wichtig für den gedeihlichen Fortbestand der Gat tung Oper. Das wird zumindest immer behauptet. Die Wahrheit ist: Auch die jüngste Salzburger Festspielnovität, Dalbavies Charlott...
Der neue Salzburger "Rosenkavalier" hat ungeahnte Facetten
Oper und Zensur. Seit der Uraufführung sind in Hugo von Hofmannsthals berühmtestem Textbuch anzügliche Passagen gestrichen, die Richard Strauss auch entsprechend illustrativ komponiert hat. Die heutige Festspiel-Premiere ist die erste, in der wirklich alles zu hören sein wird.
Erinnerungen an den eloquenten Belcantisten
Der italienische Startenor mit der beweglichen Stimme war der Star der New Yorker Met und der Arena von Verona. Er hinterlässt einen Schatz an exquisiten Opernaufnahmen. Am Freitag ist der "Tenor der Tenöre" im Alter von 90 Jahren gestorben.
Wenn je auf den Gesang eines Tenors das Wort "Elegance" gepasst hat, dann auf seinen: Carlo Bergonzi. Der Bauernsohn aus dem Dorf Polisene bei Parma war der Mann der eloquenten, geschmeidigen Phrasierung, der seiner edelmetallisch gefärbten, ungemein beweglichen Stimme noch in der rasantesten Koloraturenschlinge jede erdenkliche Wendung geben konnte.
Be...
Mozarts Spielmacher
Im Gespräch. Luca Pisaroni singt in der "Don Giovanni"-Premiere der Salzburger Festspiele den Diener des Titelhelden. Der italienische Bassbariton erzählt über seine Liebe zu Mozarts Figuren.
Ich glaube, er liebt Don Giovanni." So charakterisiert Luca Pisaroni Leporello, jene Figur, die er heuer auf der Salzburger Festspielbühne verkörpern wird: "Viele fragen mich: Warum bleibt denn Leporello bis zum bitteren Ende an der Seite dieses Wüstlings? Ich denke: Leporello braucht Don Giovanni. Er ist seine Energiequelle. Mozart hat das so unvergleichlich in Töne gesetzt: Ein ganz einfacher Kerl führt dank seines Herrn ein aufregendes Leben!"
Mozart stellt in Luca Pisaronis Opernleben eine Konstante dar, die reiche Erfahrungen bereithält. Im "Figaro" singt er sowohl den Titel...