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Am Samstag sendet Bayern 4 die Aufzeichnung der letzten Opern-Vorstellung, die Christian Thielemann als Chefdirigent der Dresdner Semperoper geleitet hat: »Die Frau ohne Schatten« von Richard Strauss.
Thielemanns Abschied von Dresden weiterlesenWorüber man in der Opernpause diskutieren kann
Am Samstag sendet Bayern 4 die Aufzeichnung der letzten Opern-Vorstellung, die Christian Thielemann als Chefdirigent der Dresdner Semperoper geleitet hat: »Die Frau ohne Schatten« von Richard Strauss.
Thielemanns Abschied von Dresden weiterlesenDer philharmonische Konzertmeister starb 81-jährig in Wien.
Er war eine der Galionsfiguren der Wiener Philharmoniker. Seit 1964 musizierte er im Verband der Primgeigen des Staatsopernorchesters, ein Jahr später war er bereits Mitglied der Philharmoniker. 1974 avancierte er zum Konzertmeister.
Schon im Jahr seiner Übernahme in den Verband der Philharmoniker gründete Werner Hink sein Streichquartett mit Kollegen aus dem Orchester. Man nannte sich Wiener Streichquartett und prägte jahrzehntelang die kammermusikalische Landschaft der Musikstadt – den wienerischen Spielstil transportierte das Ensemble auch auf Tourneen in die Welt – und mittels CD-Aufnahmen, die nicht zuletzt in Fernost viel Beachtung fanden. Unter anderem spielte das Wiener Streichquartett auch sämtliche Streichquartette Franz Schuberts ein, eine Gesamtaufnahme, die seit den späten Achtzigerjahren allseits als Referenzaufnahme firmiert.
Werner Hink kam am 18. März 1943 in Wien zur Welt und studierte seit seinem sechsten Lebensjahr am Konservatorium. 1962 wurde er Meisterschüler Franz Samohyl, der eine Vielzahl philharmonischer Geiger ausgebildet hat.
Als Kammermusiker hat sich Werner Hink auch als Leiter des Wiener Oktetts profiliert. Seit 1982 war er auch als Lehrer tätig – in jenem Institut in der Johannesgasse, in dem er selbst sich die ersten Sporen verdient hatte.
Am 24. Mai 2024 ist Werner Hink 81-jährig in Wien gestorben.
Musikfreunde verzweifeln ob der Attacken des in deutschsprachigen Landen mittlerweile flächendeckenden Regisseurs-Terrors. Kein Meisterwerk ist mehr sicher vor Entstellung bis zur Unkenntlichkeit. Mehr und mehr geschieht das ganz offenkundig vorsätzlich: Denken wir nur an die angebliche Mozart-Premiere der Wiener Festwochen – ein Import einer längst bekannten Opern-Verhunzung wie der neue Staatsopern-„Lohengrin“.
Nun weiß eine ältere Generation, die noch ernsthafte Inszenierungen gekannt hat, woran sie bei Wagners Gralsritter oder Mozarts römischem Kaiser Titus eigentlich sein sollte. Weniger bekannte Stücken katapultiert die kulturpolitisch offenbar gewollte Zerstörungs-Strategie unserer Tage allerdings in die Chancenlosigkeit.
Heißt die Lösung: konzertant?
Es ist ja bezeichnend, dass Opern-Kenner aufatmen, wenn die Salzburger Festspiele ankündigen, Christian Thielemann werde heuer Richard Strauss‘ „Capriccio“ konzertant dirigieren – da ist ungestörter musikalische Genuss garantiert; wenn auch wohl nicht im Sinne eines Komponisten, der sich lebenslang um ehrliches Musiktheater bemüht hat.
Beethoven zu entdecken
Das war ja übrigens auch bei einem Komponisten wie Ludwig van Beethoven der Fall, auch wenn wir das angesichts der Repertoire-Gepflogenheiten gar nicht mehr wissen. Gewiss, den „Fidelio“ kennen wir – der Meister der Symphonie, der Klaviermusik und des Streichquartetts hat ja bekanntlich nur eine einzige Oper geschrieben; die aber dafür gleich dreimal, was zumindest die enzyklopädischeren unter uns zu detailreichen Vergleichsstudien animiert hat.
Was es bei diesem Komponisten noch alles an Theatralischem zu entdecken gäbe, das erschließt sich nur anhand singulärer Projekte. Soeben konnte man Tobias Moretti im Wiener Konzerthaus erleben, wie er zur Ballettmusik „Die Geschöpfe des Prometheus“ verbindende Texte las. Warum wagt sich eigentlich kein Tanzmeister an eine szenische Produktion? im Ballett muss man ja mehrheitlich nicht so scheußliche Hinterhof- und Kanalisations-Bühnenbilder ertragen, wie sie in der Oper üblich geworden sind.
Mangas statt Kaiser Franz
In Paris hat man gerade auf der Seine-Insel einen Befreiungsschlag anderer Art versucht, der bald auf Tournee gehen soll. Zu den Theater-Kuriosa gehört ja ein für Ungarn komponiertes Beethoven-Duo aus Historiendrama („König Stephan“) und Allegorie („Die Ruinen von Athen“). Dichter Kotzebue setzt zuletzt unter Blitz und Donner zwischen Musen-Skulpturen die Büste von Kaiser Franz. Dergleichen versucht das Kreativteam in Paris nun mittels Video-Animation im Stil der japanischen Mangas neu zu beleben. Nach dem Motto: Wenn schon Verfremdung, dann gleich intergalaktischer Krieg. Das könnte mit Beethovens Musik ein Video-Hit werden …
Der designierte Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper »Unter den Linden« präsentiert sich in seinem neuen Haus im Juli 2025 mit einer Oper von Richard Strauss, die er noch nie dirigiert hat: »Die schweigsame Frau«. Das ist für Thielemann-Verehrer wie für Straussianer gleich spannend – aus vielerlei Gründen.
Thielemanns Berliner Einstand: »Die schweigsame Frau« weiterlesenDen spannendsten Spielplan der kommenden Saison hat mit Sicherheit der Frankfurter Opernchef Bernd Loebe zusammengestellt – jedenfalls, was die Premieren-Planung angeht: Elf Neuproduktionen bietet Loebe in der Spielzeit 2024/25 im Opernhaus Frankfurt, nur zwei betreffen das sogenannte »Kernrepertoire«, alle übrigen reichern das Repertoire um Werke aus dem Barock und dem XX. Jahrhundert an.
Frankfurt traut sich was weiterlesenHans Knappertsbuschs »Ring«-Zyklus aus dem Jahr 1956 ist akustisch rundumerneuert auf CD greifbar.
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