Johan Botha

PORTRAIT

Das Ende aller Notlösungen für das Helden-Fach

Mit dem südafrikanischen Tenor Johan Botha erschien mehr als nur ein strahlender Gralsritter im internationalen Opern-Business. Portrait eines Ausnahme-Sängers im Vorfeld der »Lohengrin«-Premiere im Jahr 2005 – bei der erstmals seit Jahrzehnten in Wien wieder einmal die sogenannte »verlängerte Gralserzählung« gesungen wurde.

Es war Staunen erregend. Nach drei Stunden Aufführungsdauer stützte die mächtige Erscheinung des Schwanenritters die Hände aufs Schwert und begann die berüchtigte Gralserzählung zu singen, als gälte es, ein zartes Schubertlied zum Klingen zu bringen. Es war Johan Bothas Debüt als Lohengrin in der Wiener Staatsoper und die Musikfreunde der Stadt waren sich hernach einig: Einen solchen strahlenden Helden hatte man seit Menschengedenken nicht mehr erlebt. So sicher, so mühelos, in allen Lagen belkantesk klangen Wagnersche Heldenpartien nur auf historischen Aufnahmen.

 

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