Liebesleid und Laszivität im Festspielhaus
Mahler-Szenen. Pierre Boulez und die Wiener Philharmoniker eröffneten den Mahler-Schwerpunkt der Salzburger Festspiele mit eitel Wohlklang in Dur, Moll und Alban Bergscher Zwölfton-Camouflage.
In ihrem Zyklus zum Gustav-Mahler-Jahr gedenken die Festspiele auch der Grundlagen von Mahlers symphonischer Revo...
Auch Ungeheuer können singen
Mit der Premiere von »Katja Kabanova« begann der auf drei Jahre angelegte Janacek-Zyklus der Staatsoper: eindrucksvolles Finale der ersten Spielzeit der neuen Direktion.
Das Stück spiele in seiner Inszenierung in Brooklyn (statt in der russischen Kleinstadt Kalinov), verkündete Regisseur Andre Engel während der Proben ...
Singende Seele
Muziektheater Amsterdam. Mariss Jansons dirigiert Tschaikowskys melancholische Oper, Stefan Herheim inszeniert: ein klingendes Ereignis, ein vollblütiges Seelendrama.
Mariss Jansons als Operndirigent: Das ist vielen Musikfreunden eine Reise Wert. Im Konzertsaal hat der Maestro Weltkarriere gemacht. Musiktheater ist für ihn längst nu...
Olivier Latry ist eine Art »Orgel-Netrebko«: Wenn er seines Amtes waltet, gerät das Publikum in Ekstase. Ein Organisten-Phänomen.
Vor zwei Wochen haben noch die wenigsten Musikfreunde in Wien seinen Namen gekannt, heute ist er ein Star: Olivier Latry, Organist von Notre Dame de Paris, hat schon anlässlich der Segnung der neuen Orgel im Goldenen Musikvereins-Saal Ovationen geerntet; nun brillierte er an der Seite des RSO Wien unter Cornelius Meister in der Reihe der Orchesterkonzerte zum Einstand des Prachtinstruments.
3. Jänner 2011
Zum Jahreswechsel demonstrierte Wiens neuer Opernchef, wie er Wiener Spieltradition mit neuem Ensemble–Gedanken vermählen möchte.
Die ,,Fledermaus’‘ wird uns niemals gleichgültig sein
Die ,,Fledermaus’‘‘ zum Jahreswechsel – vordergründig betrachtet ist es völlig egal, wie eine solche Vorstellung abläuft oder ob – wie diesmal am Silve...
Über die Bedeutung Christoph Willibald Glucks herrscht in der Fachwelt Einigkeit. Doch Aufführungen der legendären »Reformopern« bleiben rar. Immerhin: Das Theater an der Wien stellt nun »Iphigenie auf Tauris« zur Diskussion, jenes Werk, das Gluck den letzten Triumph bescherte - und das beinah parallel zu Mozarts »Idomeneo« die Gattung der französischen »Tragédie lyrique« neu zu definieren versuchte.
Die größte Entdeckung dieses umjubelten Premierenabends hieß vermutlich Franz Grillparzer. In deutschen Landen kaum zur Kenntnis genommen, hierzulande eher mit Herablassung als selbsternannter Nationaldichter behandelt, erweist sich seine Sprachkunst als zeitlos in ihrem Nuancenreichtum und ihrer psychologisc...
12. 3. 2010
Kampf um Prophetenworte
STAATSOPER. Arnold Schönbergs „Moses und Aron” gilt als Schlüsselwerk. Doch nur wenige wollen es hören.
Karten in allen Preiskategorien gibt es für „Moses und Aron”. Die mangelnde Akzeptanz der strengen Zwölftonkomposition Arnold Schönbergs erweist, welchem Irrtum der Meister aufgesessen ist, als er meinte, man w...
KRITIK: NEUES MUSIKTHEATER
Henze und des Hundes „Himmelfahrt“
In Rom wurde das Musiktheater „Opfergang” uraufgeführt. Den Hund sang Ian Bostridge.
Seit einem halben Jahrhundert lebt und arbeitet der Komponist Hans Werner Henze in Italien. Jetzt hat er erstmals einen italienischen Kompositionsauftrag erfüllt. Antonio Pappano bat in seiner Funktion ...
KRITIK: MUSIKVEREIN
Wenn Lang Lang quick 1000 Akkorde verschiebt
Mariss Jansons und das Bayerische-Rundfunk-Orchester eröffneten den „Presse”-Zyklus fulminant.
Ovationen für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und seinen Chefdirigenten zum Einstand des „Presse”-Zyklus im Goldenen Saal. Das erste Konzert 2010 begann gleich mit einem Ah...