So verfaßte ich den Entwurf zu einer großen tragischen Oper in fünf Akten: »Rienzi, der letzte der Tribunen«; ich legte ihn von vorn herein so bedeutend an, daß es unmöglich ward, diese Oper – wenigstens zum ersten Male – auf einem kleinen Theater zur Aufführung zu bringen.
Vom ersten Moment an war sich Richard Wagner bewußt, daß er mit seinem »Rienzi« etwas Außerordentliches schaffen wollte. Etwa wie bei Balzac und seinen Romanen war es auch beim Operndichter- und komponisten Wagner so, daß zu allererst die Vorstellung von Größe, von zuvor ungeahnter künstlerischer Leistung geboren war – dem »Kunstwollen« folgten Fantasie und artifzielles Vermögen. Auch das mag eine natürliche Emanation von genialer Begabung sein. Dem durchschnittlichen Kultur-Konsumenten ist sie fremd; ebenso fremd wie jede andere übernatürliche Geistesleistung…
Wagner entschuldigt sich in seinem biographischen Entwurf förmlich für seine hochtrabenden Pläne:
Robert Schumanns einzige Oper ist der Prototyp der romantischen deutschen Oper - daher selten zu erleben. Vor einer der wenigen Neuproduktionen dieses Werks sprach der Regisseur (und Intendant) des Tiroler Landestheaters über die Schwierigkeiten mit Schumanns Dramaturgie.
ZUM GEPRÄCH MIT JOHANNES REITMEIER
Den Versuch einer Ehrenrettung des Opernkomponisten Schumann wagten in Zürich Regisseur Sv...
Wir alten eingefleischten Wagnerianer sind doch die dankbarsten Bellini- und Rossini-Hörer.
Friedrich Nietzsche (1881)
Der Sizilianer Bellini stammte aus einer Musikerfamilie in Catania und studierte am Real Conservatorio di Musica in Neapel. In Neapel erlebte er auch seine erste Uraufführung: 1825 kam Adelson e Salvini heraus. In den Jahren bis zu seiner ersten Opern-Uraufführun...
Staatsoper, 9. Dezember 2000
Winterstarre im Kostümpanzer
Edita Gruberova hat sich eine weitere Donizetti-Oper gewünscht. Die Wiener Staatsoper gehorchte und zeigt jetzt angeblich »Roberto Devereux«, in Wahrheit aber eine der langweiligsten, inszenatorisch unzulänglichsten Produktionen aller Zeiten.
Die Frage, wozu diese Premiere nötig war, wird wohl nie beantwortet werden können. Edita Gruberova ...
Es ist die ewig gleiche Geschichte vom alten Hagestolz, der eine jüngere Frau heiratet. Die Commedia dell'arte hat sie uns in vielfältiger Form überliefert. Noch Richard Strauss und Stefan Zweig werden sie in ihrer schweigsamen Frau wieder erzählen.In Donizettis Don Pasquale hat sie ihre perfekte Form gefunden.
Don Pasquale, ein alter Junggeselle (Baß)
Doktor Malatesta (Bariton)
Ernesto, Neffe Do...
Alfons XI, König von Kastilien - Bariton
Leonore Gusman, seine Favoritin - Mezzosopran
Fernand, Novize -Tenor
Balthasar, Prior - Baß
Don Gaspard, Vertrauter des Königs
Ines, Leonoras Freundin - Sopran
Sevilla, um 1340
ERSTER AKT
Der Novize Fernand gesteht dem Prior Balthasar, das Kloster verlassen zu wollen. Er habe sich in eine unbekannte Schöne verliebt. Der Prior droht mit himmlischen Strafen...
Text von Eugène Scribe nach Alphonse Royer & Gustave Vaëz (1840 Paris)
ERSTER AKT
Die Marquise von Berkenfield ist vor den napoleonischen Truppen geflüchtet erlebt, wie Sulpice, ein alter Haudegen, mit seinem Trupp vom Zweiten Regiment in ein Tiroler Dorf vorrückt. An seiner Seite, Marie, die als Findelkind von den Soldaten adoptiert wurde.Sulpice ist entsetzt, daß Marie sich in den Tiroler To...
4. April 2011
Netrebko als Anna: Der Operngipfel
Staatsoper. Jubel um eine Donizetti-Premiere, die den Musikfreunden ein Dreigespann großer Frauenstimmen bescherte: Neben der Königin brillierten Elina Garanca und Elisabeth Kulman.
Die erste Glanzleistung des Premierenabends vom vergangenen Samstag: Direktor Meyer hat ein Stück gefunden, das in der Wiener Staatsoper noch nie gespielt wurde, aber do...
Gaetano Donizetti
1797 - 1848
75 Opern hat Gaetano Donizetti komponiert. Die Gabe dieses Komponisten, mit den Mitteln der Melodie menschliche Regungen und Empfindungen, Situationen, Zustände erfahrbar zu machen, war schier grenzenlos. Sein Gespür für Dramaturgie und prägnante Zeichnung einer Stimmung treffsicher. Als Nachfolger Rossinis schuf er, s...