ORFiii überträgt heute zeitversetzt die semikonzertante Aufführung von Bizets Carmen mit Elina Garanca in der Titelpartie. Ramon Vargas ist der Don José, Erwin Schrott der Escamillo. Die Ukrainerin Tetiana Miyus, Grazer Opernfreunden bestens bekannt, singt die Micaela. Marcus Merkel dirigiert.
Die ehrgeizigste Salzburger Festspielproduktion dieses Sommers ist gewiß die Salzburger Erstaufführung von Bohuslav Martinus letzter Oper, »Griechische Passion«, deren Urfassung erst 1999 bei den Bregenzer Festspielen erstmals gespielt worden ist.
Birgit Nilsson hatte einst ihre schwedische Kollegin Berit Lindholm nach Bayreuth empfohlen, Maria Callas wußte, daß die Italienerin Renata Scotto einen Triumph feiern würde, sobald sie selbst es vorzog, auf eine der legendären Parties von Elsa Maxwell zu gehen, statt beim Festival von Edinburgh Bellinis „Nachtwandlerin“ zu singen. Es geschah: Lindholm wurde in den Jahren um 1970 zu einer der Stützen der Wagner-Festspiele, die Scotto triumphierte in Edinburg und avancierte nach dem Abgang der Callas und dem Ende der Karriere Renata Tebaldis zur unangefochtenen Verdi- und Puccini-Diva – nicht zuletzt an der New Yorker Met.
Die Verfilmung der von Wilhelm Furtwängler dirigierten Produktion von Mozarts »Don Giovanni« durch Herbert Graf stellt das erste audiovisuelle Dokument einer kompletten Salzburger Festspiel-Aufführung dar. Der Streifen ist bei Opernfreunden legendär – und wurde nun in Zusammenarbeit des Rechte-Eigentümers Unitel mit dem japanischen Medien-Konzern NHK technisch aufwendig restauriert. Am 14. August wird das Ergebnis erstmals in Europa gezeigt: Im Rahmen der Siemens-Festspielnächte zeigen die Festspiele den Film auf der Riesenleinwand auf dem Kapitelplatz. Eine Premiere der anderen Art….
Die Auftritte Riccardo Mutis gehören traditionsgemäß zu den fixen Größen im Salzburger Festspielprogramm. Den Termin zu »Ferragosto« hat Muti von Herbert von Karajan sozusagen geerbt. Das philharmonische Konzert unter der Leitung des Festspiel-Herrschers markierte einst einen verläßlichen Höhepunkt im Festspielgeschehen. Muti ist ganz selbstverständlich in Karajans Fußstapfen getreten: Seine Verbindung zu den Wiener Philharmonikern war seit seinen Festspieltriumphen als Mozart-Interpret gefestigt.
Heuer gibt es neben zwei Chorwerken aus den späten »Quattro pezzi sacri« von Giuseppe Verdi die Siebente Symphonie Anton Bruckners - jenes Werk, mit dem sich Karajan einst von dem Orchester und von der Welt verabschiedet hat.
Die jüngste Folge des Podcasts „Klassik für Taktlose“ stellt eine Epoche der europäischen Kulturgeschichte in den Fokus – für Einsteiger und neugierige Musikfreunde, die hern mehr wissen möchten…
Wen es im Sommer in den Norden zieht, der kann dort nicht nur wunderbare Landschaftseindrücke sammeln, sondern auch Kunst für sich entdecken, die er wohl nie zuvor gesehen hat.
Michaela Schlögl verweist in ihrem jüngsten Kunst-Tipp auf eine Schau in Stockholm, die uns mit schwedischer Moderne konfrontiert – Hand aufs Herz, wer hat davon je etwas gehört oder gesehen: Es lohnt sich!
Am Vormittag darf man heute die Übertragung der Aufführung von Brahms‘ Deutschem Requiem unter Christian Thielemann aus Salzburg nicht versäumen. Einer Rarität widmet sich dann abends die Premiere in der Sommerarena Baden: Intendant Michael Lakner inszeniert die Frühjahrsparade von Robert Stolz. Die Operette ist vielleicht das populärste Bühnenwerk des großen Liedmeisters – nicht zuletzt dank einer Verfilmung mit Romy und Magda Schneider, Hans Moser und Paul Hörbiger, die unter dem Titel Deutschmeister legendär wurde.
Ö1 sendet heute live ab 18 Uhr die erste Opernpremiere der diesjährigen Salzburger Festspiele: Sie gilt – als einzige Mozartproduktion dieses Sommers – der Da-Ponte-Oper Die Hochzeit des Figaro.