Operndiva Anna Netrebko hat sich nach längerem Schweigen wieder zu Wort gemeldet und verkündet, sie gedenke ihre Karenzzeit Ende Mai zu beenden. Nach negativen Reaktionen aus dem Westen angesichts ihrer Nähe zum russischen Staatschef Putin bekräftigte sie stärker als zuvor ihre Ablehnung des Kriegs in der Ukraine.
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Currentzis »unberührbar«
Thomas Adès
Wiens neuer »Wozzeck«
Bachler, der Künstler
Thielemanns »Aida« mit der Stoyanova
Wer war Henriëtte Bosmans?
BBC 3 widmete sich diese Woche in fünf Folgen einem musikalischen Portrait der Komponistin Henriëtte Bosmans (1895 – 1952). Die Tochter einer jüdischen Mutter erlebte in Amsterdam die deutsche Besatzung. Ihre Musik wurde verboten. Vor 1939 galt sie als eine der führenden holländischen Musikerinnen. BBC-Präsentator Donald Macleod gesteht zu Beginn der Sendereihe unumwunden, nicht einmal den Namen der Künstlerin gekannt zu haben, ehe er aufgefordert wurde, doch eine Radio-Reihe über sie zu gestalten. Neugierige Musikfreunde dürfen ihn nun bei seiner spannenden Entdeckungsreise durch das spätromantische Klang-Land Bosmans‘ begleiten.
Alle fünf Folgen sind via BBC-Stream nachzuhören.
Verdis Requiem, multinational
Barenboim in Berlin
Heute live via Streamingdienst aus der Berliner Philharmonie: Giuseppe Verdis Messa da Requiem unter Daniel Barenboims Leitung – mit einem multinationalen Ensemble, angeführt von einer russischen Sopranisitin (Elena Stikhina) und einem georgischen Mezzo (Anita Rachvelishvili). Dazu der italienische Tenor Fabio Sartori und der deutsche Baß René Pape.
Die Übertragung in der Digital Concert Hall beginnt um 19 Uhr.
Wiederholung morgen, Sonntag, um 12 Uhr
Schubert mit Gerhaher
Gerhahers »Schwanengesang«
Im Nachtprogramm der BBC läuft heute ein Mitschnitt aus Stockholm: Christian Gerhaher, demnächst der Wozzeck in der Neuinszenierung der Alban-Berg-Oper an der Wiener Staatsoper, sang in der schwedischen Meetropole Schuberts »Schwanengesang« begleitet von Gerold Huber. Danach: Schuberts Streichquintett mit dem Artemis Quartett und Christian Poltera. Nachzuhören auf dem BBC-Stream.
Die andere Moderne
Die musikalische Moderne hat viele Gesichter. Im XX. Jahrhundert folgten auf die politischen die ästhetischen Repressionen – nach 1945 liefen diese beiden in der nach Ost und West geteilten Welt sogar nebeneinander her; man nahm gegenseitig nicht voneinander Kenntnis. So gerieten manche Komponisten in eine Region jenseits des Wahrnehmungsbereichs. Vom Komponisten Fritz Geißler (1921 – 1985), dessen 100. Geburtstag 2021 zu feiern war, nahm die Welt diesseits des Eisernen Vorhangs kaum Kenntnis. In der DDR galt er als einer der führenden Komponisten seiner Zeit – und das, obwohl er eine durchaus avancierte musikalische Sprache redete, die eher jenseits der Berliner Mauer ihre Fürsprecher hatte – ehe die Zeitläufte den Komponisten und seinen schöpferischen Willen brachen und er zumindest mit einigen propagandistischen Werken unter die »volksnahen« Musikschaffenden trat.
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