Archiv der Kategorie: Kalender

Currentzis »unberührbar«

Wer bestimmt, ob sich Künstler politisch äußern müssen?

Zur schrillen Begleitmusik des grausamen Kriegs in der Ukraine gehört die weltweite – oder, sagen wir: westweite Ächtung russischer Künstler, die sich nicht offen gegen das herrschende Regime in Moskau äußern. Anna Netrebko und Valery Gergiev geben die prominentesten Beispiele ab. Gergiev hat...

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Thomas Adès

Der Komponist im Gespräch vor seinem Debüti als Dirigent im Abonnementkonzert der Wiener Philharmoniker.
25. März 2022
Genau genommen, ist Thomas Adès in dieser Saison bereits der zweite zeitgenössische Komponist am Dirigentenpult der Philharmoniker. Jüngst hat John Williams nebst seinen „Star Wars“-Klängen mit Anne-Sophie Mutter auch eines seiner Violinkonzerte im Musikverein geadelt. Das war ein Sonderkonzert. An diesem Wochenende aber leitet der englische Komponist Thomas Adès ein Abonnementkonzert, und das ist aus zweierlei Gründen noch etwas ganz anderes.

Die philharmonischen Konzerte des Staatsopernorchesters gelten seit ihrer Gründung als das Allerheiligste des Wiener Musikbetriebs. Sie dienen der Klassiker-Pflege und dem großen romantisch-symphonische Repertoire. Und mag auch in...

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Wiens neuer »Wozzeck«

Simon Stone inszenierte an der Staatsoper Alban Bergs Tragödie des kleinen Mannes wie einen TV-Krimi. Etlichen Stimmen fehlt Tragfähigkeit, Philippe Jordan lässt die Philharmoniker viele Effekte aus der Partitur lesen, auf Kosten der Klangkultur.
Anja Kampe und Christian Gerhaher in der »Teichszene«, die nicht am Teich spielt ... (Staatsoper/Pöhn)...

 

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Bachler, der Künstler

Die Politik hat Christian Thielemann aus Salzburg vertrieben. Beantwortet das Programm der Osterfestspiele 2023 die Frage, warum?
Höchstpreise für den Intendanten-Darsteller

Jonas Kaufmann rettet Nikolaus Bachler« so könnte die Schlagzeile lauten. Das war zu erwarten: Der beliebte Tenor war schon in den Jahren, als der ehemalige Schauspieler und B...

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Thielemanns »Aida« mit der Stoyanova

Ein Fest der Stimmen in Dresden
Semperoper. Ein theatralisch eher unterspieltes, musikalisch aber hoch explosives Verdi-Ereignis, von Christian Thielemann dirigiert, von Katharina Thalbach szenisch arrangiert.

zu sehen auf »Arte«

Die Opernfreunde in aller Welt freuten sich auf diese Neuproduktion: Eine Sängerbesetzung von Format, einer der selt...

 

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Wer war Henriëtte Bosmans?

BBC 3 widmete sich diese Woche in fünf Folgen einem musikalischen Portrait der Komponistin Henriëtte Bosmans (1895 – 1952). Die Tochter einer jüdischen Mutter erlebte in Amsterdam die deutsche Besatzung. Ihre Musik wurde verboten. Vor 1939 galt sie als eine der führenden holländischen Musikerinnen. BBC-Präsentator Donald Macleod gesteht zu Beginn der Sendereihe unumwunden, nicht einmal den Namen der Künstlerin gekannt zu haben, ehe er aufgefordert wurde, doch eine Radio-Reihe über sie zu gestalten. Neugierige Musikfreunde dürfen ihn nun bei seiner spannenden Entdeckungsreise durch das spätromantische Klang-Land Bosmans‘ begleiten.

Alle fünf Folgen sind via BBC-Stream nachzuhören.

BBC 3

Verdis Requiem, multinational

Barenboim in Berlin

Heute live via Streamingdienst aus der Berliner Philharmonie: Giuseppe Verdis Messa da Requiem unter Daniel Barenboims Leitung – mit einem multinationalen Ensemble, angeführt von einer russischen Sopranisitin (Elena Stikhina) und einem georgischen Mezzo (Anita Rachvelishvili). Dazu der italienische Tenor Fabio Sartori und der deutsche Baß René Pape.

Die Übertragung in der Digital Concert Hall beginnt um 19 Uhr.

Wiederholung morgen, Sonntag, um 12 Uhr

Schubert mit Gerhaher

Gerhahers »Schwanengesang«

Im Nachtprogramm der BBC läuft heute ein Mitschnitt aus Stockholm: Christian Gerhaher, demnächst der Wozzeck in der Neuinszenierung der Alban-Berg-Oper an der Wiener Staatsoper, sang in der schwedischen Meetropole Schuberts »Schwanengesang« begleitet von Gerold Huber. Danach: Schuberts Streichquintett mit dem Artemis Quartett und Christian Poltera. Nachzuhören auf dem BBC-Stream.

BBC 3

Die andere Moderne

Die musikalische Moderne hat viele Gesichter. Im XX. Jahrhundert folgten auf die politischen die ästhetischen Repressionen – nach 1945 liefen diese beiden in der nach Ost und West geteilten Welt sogar nebeneinander her; man nahm gegenseitig nicht voneinander Kenntnis. So gerieten manche Komponisten in eine Region jenseits des Wahrnehmungsbereichs. Vom Komponisten Fritz Geißler (1921 – 1985), dessen 100. Geburtstag 2021 zu feiern war, nahm die Welt diesseits des Eisernen Vorhangs kaum Kenntnis. In der DDR galt er als einer der führenden Komponisten seiner Zeit – und das, obwohl er eine durchaus avancierte musikalische Sprache redete, die eher jenseits der Berliner Mauer ihre Fürsprecher hatte – ehe die Zeitläufte den Komponisten und seinen schöpferischen Willen brachen und er zumindest mit einigen propagandistischen Werken unter die »volksnahen« Musikschaffenden trat.

Mehr zu Fritz Geißler hier

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Damen ans Pult

Junge Dirigentinnen

In Paris fand dieser Tage der Wettbewerb MaestrA statt, bei dessen Finale drei junge Dirigentinnen zu erleben waren, die um den ersten Platz kämpften: Beatrice Fernandez-Auceo, Anna Sulkowska-Migon und Joanna Natalia Slusarczyk. Die Aufzeichnung des Finalkonzerts ist auf Arte Concert abrufbar. Auf dem Programm: Webers »Oberon«-Ouverture, Strawinskys »Pulcinella«-Suite und die jeweils ersten Sätze von Brahms‘ Erster Symphonie, Bartóks Konzert für Orchester und Debussys symphonischen Skizzen La mer.