Das Debüt eines der derzeit gesuchtesten Tenöre an der Wiener Staatsoper mußte wegen einer akuten Erkrankung des Künstlers erneut verschoben werden: Jonathan Tetelman soll nun am Mittwch dieser Woche erstmals in Mascagnis »Cavalleria rusticana« auf der Bühne erscheinen. Die erste Vorstellung der Serie mußte er absagen. Damit wurde sein lang erwartetes Debüt im Haus am Ring erneut verschoben.
... neben Garanca und Kaufmann
Dabei wäre der Doppelabend mit Leoncavallos »Bajazzo« so etwas wie ein Gipfeltreffen geworden: Die Bühnenpartnerin Tetelmans in »Cavalleria rusticana« wäre nämlich Elina Garanca. Und die Titelrolle im zweiten Werk singt Jonas Kaufmann. Und nicht nur das: Kaufmann überraschte seine Fans damit, daß er nicht nur den Canio sang, sondern den – eigentlich dem Bariton zugedachten – Prolog vor dem Vorhang.
WELCHER TENOR SANG AUCH DEN »BAJAZZO«-PROLOG?
Da kamen bei den Wiener Stammbesuchern Erinnerungen hoch. Heftig wurde nach der Aufführung debattiert, wer denn dieses Kunststück an der Staatsoper schon ausprobiert hätte. Der Name Placido Domingos wurde genannt – aber das entpuppt sich beim Studium der Annalen als Irrtum. Der vom Bariton zum Tenor und dann wieder zurück verwandelte Tausendsassa hätte das natürlich können; aber er hat es – in Wien zumindest – nie getan.
DOPPELSPIEL AN EINEM ABEND: EIN TENOR, ZWEI OPERN
Es war ein anderer Tenor, der im Haus am Ring den Bajazzo und den Prolog des Tonio gesungen hat, einer der auch das gar nicht so häufige Kunststück wagte, die Tenorpartien in beiden Werken am selben Abend zu singen.
VERWIRRUNG UM DIE SCHREIBWEISE --- EDUARD STRAUSS, VERBRANNTE DAS ERBE SEINER BRÜDER
Zum 200. Geburtstags des Walzerkönigs hat man eine unnötig verwirrende Diskussion über die Namensschreibung vom Zaun gebrochen: Strauss oder Strauß?
Zum Jubiläum herrscht wieder Chaos. Obwohl es in den vergangenen Jahrzehnten mehrheitlich üblich war, den Namen des Walzerkönigs „Johann Strauß“ zu schreiben, gelang es im Vorfeld von dessen 200. Geburtstag mit dem Verweis auf den „Wunsch der Familie“, sogar die Koordinatoren der Stadt Wien zu überzeugen, die Schreibweise mit dem Doppel-S zu verwenden.
Eine vernachlässigbare Kleinigkeit in Zeiten wie diesen, gewiss. Aber doch im Zusammenhang mit einem für Wien relevanten Thema ein unnötiger Rückfall in eine leidige Schreibverwirrung.
Erinnerungen an die Pionierzeiten der Originalklang-Bewegung werden lebendig: Der Concentus musicus gibt ab 2025 eine Reihe von Konzerten im Casino Zögernitz, wo legendäre Bach-Aufnahmen entstanden, die mittlerweile längst digitale Höhenflüge absolvieren.
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Die New York Times ließ heuer wieder einmal den „Jedermann" auf dem Domplatz rezensieren und bemängelte: Man könne - anders als bei den Opern - im Schauspiel bei den Festspielen nicht den Text mitlesen. Es gibt keine „Übertitel". Das ist insofern spannend, als manchen Opernfreunden die mit...
NETREBKO WIEDER IN DEN USA – MET-CHEF PETER GELB WEHRT SICH GEGEN DIE RÜCKKEHR DER DIVA – DIE NÖTE VON AMERIKAS ERSTEM OPERNHAUS
Ein spannendes Spiel
Anna Netrebko wird wieder in den USA auftreten. Allerdings nicht auf jener Bühne, die eine Zeitlang ihre künstlerische Heimat war, der New Yorker Metropolitan Opera, sondern anläßlich einer Benefizgala in Florida.
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Die Verträge der amtierenden Direktoren von Staats- und Volksoper sind bis 2030 bzw. 2032 verlängert worden. Was heißt das für die Zukunft der einst blühenden Opernstadt Wien?
SCHWINDENDE REPERTOIRE-VIELFALT – MANGELNDE KOORDINATION – REGIETHEATER-DOMINANZ …
APERÇU
Wie immer kurz vor dem Aufbruch in den Urlaub wurde eine wichtige Entscheidung bek...
Das Ding hat ja, musikalisch betrachtet, zwei Seiten. Lassen wir die Textierung einmal beiseite: Von Gigi d‘Agostinos „L‘Amour Toujours“ singen und summen die Fans am liebsten jenen springlebendigen Teil, der wie eine Mixtur aus Handy-Klingelton und Kinderlied klingt. Aber da ist ja noch der Anfang, eine echte kleine, einschmeichelnde Melo...