Archiv der Kategorie: Interviews, Portraits

Joseph Starzer

1726 - 1787

Neben den älteren Meistern → Mathias Georg Monn und dem kaiserlichen Hofpianisten → Wagenseil gilt Starzer als einer der Wegbereiter der Wiener Klassik. In Wien geboren, hat er als gründlich ausgebildeter Sänger und Geiger zunächst als Mitglied des Orchesters des neuen »Théatre de la ville de Vienne« Karriere gemacht, in dessen Akten er ausdrücklich nicht nur als Violinist, sondern auch als Komponist von Arien und Ballettmusiken firmiert. Das Ballett war dann für die Karriere des Komponisten bedeutsam.

Eine exquisite Aufnahme von Fragmenten aus einigen von Starzers Ballettmusiken (unter anderem Diane et Endimione) durch Eduard Melkus und sein Ensemble läßt hören, was die Zeitgenossen geschätzt haben: Rhythmische Energie, Eleganz und originelle Klang-Effekte, unter anderem ...

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Gaetano Guadagni

Glucks »Orpheus«
Der Kastrat Gaetano Guadagni (1728–1792)
Guadagni war eine der prägenden Sänger-Gestalten seiner Zeit - und anders als die meisten seiner prominenten Kollegen spielte er eine entscheidende Rolle im Übergang vom brillanten - mehrheitlich sinnbefreiten, inhaltleer nur-virtuosen - Primadonnenwesen zur modernen, psychologisierenden Oper. In die Geschichte eingegangen ist der Kastrat, für den auch Händel in London etliche Partien komponierten, als erster Interpret des »Orfeo« von Christoph Willibald Gluck, dessen Uraufführung in Wien 1762 den Startschuß zu einer weitreichenden Opernreform gab.

In den 1760er und 1770er-Jahren war Guadagni ein Weltstar. Er stammte aus einer musikalischen Familie und war im Vergleich zu den meisten Interpreten von ungewöhnlicher Intellektualit...

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Mathias Georg Monn

1717 - 1750
Er war einer der wenigen in Wien geborenen Komponisten, die maßgeblich zur Entwicklung der Musikgeschichte beigetragen haben. Doch starb er früh und sein Nachruhm ist rasch verhallt. Dennoch: Als Johann Stamitz, der Meister aus Mannheim, das erste Mal nach Paris aufbrach, um dort seine Symphonien und Konzerte zu präsentieren, war Monn schon tot (er starb 33jährig an einem, wie es amtlich hieß, »Lungl-Defect«) - Stamitz wurde als einer der Gründerväter der neuen, bald »klassischen« Sonaten- und Symphonienform berühmt. Doch Monn hatte bereits vor Stamitz Symphonien komponierte, viersätzige Werke, an denen Haydn und Mozart maßnehmen konnten.
Pionier der Klassik
In habsburgischen Landen waren Monns Werke weit verbreitet. Um sich von seinem jüngeren Bruder Johann Christoph abzusetze...

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Christoph W. Gluck Zeittafel

Feuilleton: »Was sollen wir mit Gluck anfangen?«

SINKOPHON

1714 Geboren am 2. Juli in Erasbach (Oberpfalz) als Sohn des Forstaufsehers Alexander Gluck und seiner Frau Maria Walburga

1717 Die Familie zieht nach Reichstadt (Liberec), Nordböhmen
1722 Umzug nach Böhmisch-Kamnitz
1727 Umzug nach Eisenberg bei Komotau, Orgel-UnterrichtGluck flieht nach Prag.
1731 Immatrikulation in Prag: Studium der Logik und Mathematik
1734/35 Gluck geht nach Wien und steht vermutlich in Diensten von Fürst Lobkowltz
1737 Mailand. In der Folge Unterricht bei Giovanni Battista Sammartini
Späte Dreißigerjahre Sechs Triosonaten
1741 Opern-Debüt mit Artaserse (Mailand)
1742 Demetrio, Venedig
1743 Demofoonte, Mailand; Tigrane, Cremona
1744 La Sofonisba, Mailand; Ipermestra, Venedig; Poro, Turin
1745 Ippoli...

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Pietro Metastasio

1698

Der Meister der »Opera seria«
Pietro Antonio Domenico Bonaventura Trapassi, 1698 in Rom geboren, wurde als Pietro Metastasio zu einer der Leitfiguren in der Geschichte der Oper. Ziemlich genau 10 Jahre nach der »Erfindung« der Gattung war er zur Welt gekommen. Mit seinen Dichtungen lenkte er die ästhetischen Bahnen der Opern-Form um die Mitte des XVIII. Jahrhunderts wie kein Zweiter: Über 1000 Vertonungen der 28 erhaltenen Opern-Libretti Metastasios sind nachgewiesen.

Bis hin zu Christoph Willibald Gluck und W. A. Mozart reicht sein Einfluß - noch Mozarts letzte Oper, »La clemenza di Tito«, fußt auf einem Metastasio-Text, doch schon unter den Vorzeichen des modernen psychologischen Musiktheaters hatte der Komponist das Libretto »a una vera opera« (zu einer wahren Oper) umarbeite...

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Johann Joachim Quantz

1697-1773

Flötisten kennen seinen Namen als Autor des Versuchs einer Anweisung, die Flöte traversiere zu spielen (Berlin, 1752). Johann Joachim Quantz hat für sein Instrument an die zweihundert Sonaten, drei Dutzend Triosonaten und nicht an die 300 Konzerte komponiert. Mehrheitlich entstanden diese Stücke in seiner Dienstzeit beim flötespielenden Prinzen Friedrich von Preußen, der seiner musikalischen Leidenschaft noch frönte, als er König geworden war und den Kontinent als »Friedrich der Große« in gehörige Unruhe versetzte.

Quantz blieb in seinen Diensten und betreute die Hausmusik in Sanssouci, die dem König so wichtig war. Quantz durfte den komponierenden König auch im Tonsatz unterweisen und entwickelte für seinen Herrscher auch eigene Instrumente.
Dabei war Quantz nach seinen Gesel...

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Graf Wassenaer

Unico Wilhelm van Wassenaer (1692-1766)

AM ANFANG WAR STRAWINSKY
Ein Komponist, der aus dem Dunkel kam – wer war Wassenaer? Die Musikwelt lauschte auf, als bekannt wurde, daß die Vorlage für Igor Strawinskys lebendige Barock-Anverwandlungen in der Ballettmusik zu »Pulcinella« (1920) nicht, wie Strawinsky selbst geglaubt hatte, von Giovanni Battista Pergolesi stammten, sondern aus der Feder eines holländischen Grafen, der zu Lebzeiten anonym bleiben wollte.
Sechs Concerti armonici
»Partition de mes concerts gravez par le Sr. Ricciotti« steht auf dem Manuskript einer Abschrift der Concerti durch einen Kopisten, die sich erst Ende des XX. Jahrhunderts in Wassenaers Schloßbibliothek gefunden hat. Der Graf selbst bestätigt damit seine Autorschaft, derer er sich als Adeliger kaum öffentlich ...

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Johann Friedrich Fasch

(1688-1758)
Auf halbem Weg zwischen Barock und Klassik
Dieser Mann war einer der originellsten Komponisten seiner Zeit - und das war imerhin die Ära Bachs und Händels. Doch schon die kommende Generation kannte seinen Namen kaum noch. Wir wissen nicht, wie er ausgesehe hat. Keines seiner Werke wurde zu Lebzeiten gedruckt.Und doch...

FINDIGER AUTODIDAKT
Johann Friedrich Fasch spielte im großen Konzert des deutschen Barock jener Jahre eine gewichtige Rolle. Früh begabt, brachte sich der Chorknabe in Weißenfels selbst das Violin- und Cembalospiel bei. Einen Lehrer konnte er sich nicht leisten.
Geboren am 15. April 1688 in Buttelstedt bei Weimar, erhielt der Knabe mit der schönen Stimme seine erste musikalische Ausbildung als Knabensopran in der Hofkapelle des Herzogs von Weißenfels.1701 durft...

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Giuseppe Torelli

1658-1709
Giuseppe Torelli entstammte einer angesehenen Künstlerfamilie in Verona. Ausgebildet als Kirchenmusiker wurde er nach der obligaten Aufnahmsprüfung 26-jährig Mitglied der Accademia Filarmonica von Bologna und war ab 1686, dem Jahr der Publikation seiner Triosonaten op. 1 und der »Concerti da camera« op. 2, Bratschist im höfischen Orchester der Stadt 1698 bestellte ihn der Markgraf von Ansbach zum Leiter seiner Hofkapelle des Markgrafen von Ansbach. Zwei Jahre lang, 1699 und 1700, war Torelli in Wien tätig. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er wieder in Bologna.

Torellis war für die Ausprägung des Instrumentalkonzerts so wichtig wie Arcangelo Corelli für die Entwicklung der Sonatenform. Die heute als Standard geltende Konzertform in drei Sätzen mit zwei raschen Außensätzen und...

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Die Familie Couperin

So klang es am Hofe von Louis XIV.
Via CD lässt sich die Klangwelt der Ära von Louis XIV mühelos erschließen. Einige der Hofmusikanten des Sonnenkönigs und seines Nachfolgers Louis XV stammten aus der Dynastie Couperin. Louis (1626–1661) darf als Ahnvater einer Reihe von bedeutenden Musikern gelten, die (für fast zwei Jahrhunderte!) den Posten des Organisten von Saint Gervais in Paris bekleideten.
Auf den früh verstorbenen Louis folgte sein Bruder Charles und später dessen Sohn François, genannt „Le Grand", der berühmteste aller Couperins.
Louis Couperin
Gemeinsam mit ihrem Bruder François (I.) hatten sich Louis und Charles eines schönen Sommerabends im Hof eines Herrenhauses versammelt, um dem Hof-Cembalisten König Ludwigs, Jacques Champion de Chambonnières, ein Geburtstagsständchen zu b...

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