Archiv der Kategorie: Interviews, Portraits

Grzegorz Fitelberg

1879 - 1953
Fitelberg war Lette, wurde aber von Adoptiveltern in Polen großgezogen und studierte am Warschauer Konservatorium. Gemeinsam mit seinem Freund und Studienkollegen gründete er die Gesellschaft junge polnischer Komponisten und engagierte sich für die Aufführung neuer Musik. Als Geiger wurde er Mitglied der Warschauer Philharmoniker, übernahm aber 1908 deren musikalische Leitung. Auch in Wien gastierte Fitelberg und dirigierte nach 1911 etliche Vorstellungen der Hofoper.

Während des Ersten Weltkriegs kamen Engagements an die großen russischen Opernhäuser in Moskau und St. Petersburg, wo er bis zum Zusammenbruch des Zarenreiches Ballett, Oper, aber auch Konzerte dirigierte.
Diaghilevs Maestro
1921 ging er nach Paris, um unter anderem Premieren von Diaghilevs Ballets Russes einzus...

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Mieczysław Karłowicz

M. Karlowicz (1876–1909)
Er war 33 Jahre jung, als er beim Skilaufen in der Hohen Tatra einem Lawinenunglück zum Opfer fiel. Dennoch gehört Mieczysław Karłowicz zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der polnischen Musikgeschichte. In seiner Generation wurde Karol Szymanowski (1882–1937) der berühmteste Komponist.
Karłowicz kam als Sohn einer wohlhabenden Familie von polnischen Akademikern im heutigen Litauen zur Welt und ließ früh außergewöhnliche musikalische Begabung erkennen. Als Violinstudent wurde er nach Berlin geschickt, widmete sich aber bald vor allem der kompositorischen Tätigkeit.

Lieder und Klavierwerke standen am Beginn. Die Serenade für Streicher op. 2, 1897, ist das erste größer angelegte Werk. Es folgten die Musik zu Jozafat Nowinskis Bühnenwerk »Die weiße Taube« und die...

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Selmar Meyrowitz

1875 - 1941
Einer der führenden Berliner Dirigenten in der Ära Erich Kleibers und Otto Klemperers. Er starb im Pariser Exil.

Radierung von Michel Fingesten (1922)

Selmar (eigentlich Salomon Reinmar) Meyrowitz hatte seine grundlegende musikalische Ausbildung in Leipzig (bei Judassohn und Reinecke) absolviert, als er zu Max Bruch nach Berlin ging. In Berlin kam Meyrowitz mit Felix Mottl in Kontakt, der ihn 1897 als Assistenten zunächst ans Opernhaus von Karlsruher und dann im Jahr 1900 an die New Yorker Metropolitan Opera mitnahm. Ab 1905 war Meyrowitz dann als Kapellmeister in mehreren der führenden Opernhäuser des Kontinents tätig. In Prag, Berlin, München und Hamburg erwies er sich bis Ende des Ersten Weltkriegs als Interpret, der für hochexplosive Dramatik garantierte. Von 1918 und 19...

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Franco Alfano

Franco Alfanos Name ist untrennbar mit dem von Giacomo Puccini verbunden: Er war jener Mann, der das unlösbare Rätsel zu lösen hatte, wie Puccinis letzte Oper »Turandot«, enden sollte: Der Komponist hatte sein Werk unvollendet hinterlassen und Alfano mußte aus den vorhandenen Skizzen und einigen Fragmenten aus dem vollendeten Teil der Oper ein Finale herstellen ...
mehr dazu hier

Aber wer war Franco Alfano?

Er wurde am 8. März 1875 in Neapel geboren, studierte als musikalisch Begabter zunächst privat Klavier, aber auch Harmonielehre und Komposition am Konservatorium seiner Heimatstadt. Doch nahm er die Anregung auf, sich in Deutschland zu vervollkommnen. 1895 ging er nach Leipzig, wo er vor allem bei Salomon Jadassohn seine theoretischen Kenntnisse vertiefte. Im Jahr darauf ging es ...

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Sergej Kussewitsky

(Сергей Александрович Кусевицкий)1874 - 1951
Dirigent und Kontrabaß-Virtuose - einer der großen Orchestererzieher des XX. Jahrhunderts

AUFNAHMEN

Arturo Toscanini soll einst kurz nach Beginn der Radioübertragung einer Symphonie gebannt vor dem Apparat sitzen geblieben sein und der Interpretation bis zum Ende des vierten Satzes gelauscht haben, nur um zu hören, wer es da wagte, das Werk - seiner Meinung nach - detmaßen zu verunstalten. Als die Ansage verkündete, es hätte das Boston Symphony Orchestra unter Sergej Kussewitsky gespielt, soll Toscanini mit einem angewiderten »der Bassist« abgeschaltet haben.
Der Kontrabassist
Tatsächlich haßte Toscanini, damals Chef des NBC Orchestra, seinen Bostoner Konkurrenten abgrundtief. Und tatsächlich war Kussewitsky Bassist, genauer: einer der wen...

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Charles Ives

1874 - 1954

Wenn es so etwas wie einen »typisch amerikanischen« Komponisten gegeben hat, dann war das Charles Ives. Leben und Schaffen des Sohnes eines Militär-Kapellmeisters nehmen sich aus wie eine kühne Vorwegnahme der Freiheiten der sogenannten Postmoderne.
Charles Ives

It will be a long time befor we take the full measure of Charles Ives.
(Aaron Copland)

Aus allen Windrichtungen
Symptomatisch für den künstlerischen Freiheitsdrang des Hobbykomponisten, der als Versicherungs-Makler sein Geld verdiente, ist die Sammlung seiner 114 Lieder, die er 1922 publizierte. Im Nachwort meint er:

Ich habe lediglich mein Arbeitszimmer augeräumt. Alles, was übrig blieb, hängt nun an der Wäscheleine, denn es befriedigt durchaus die Eitelkeit des Menschen, wenn die Nachbarn einmal etwas von ihm ...

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Josef Suk

1874 - 1935
Einer der bedeutendsten tschechischen Komponisten des beginnenden XX. Jahrhunderts, der freilich im Bewußtsein der Musikwelt vor allem als Schwiegersohn Antonín Dvořáks in die Geschichte eingegangen ist - und vielleicht auch als Großvater des gleichnamigen Geigers Josef Suk.

Schon Josef Suk senior war ein begehrter Geiger und tourte als Mitglied des Böhmischen Streichquartetts durch die Welt. Schon der Elfjährige Sohn eines Dorflehrers und -organisten durfte ans Prager Konservatorium, um Violine zu studieren. Dvořák nahm sich des offenkundigen Talents an und erteilte ihm Kompositionsunterricht. 1922, lange nachdem Dvořák und Suks Ehefrau, Dvořáks Tochter Ottilie gestorben waren, trat Suk als Kompositions-Professor in Prag in die Fußstapfen seines Schwiegervaters. Bis zwei Jahr...

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Max Reger

AUFNAHMEN

BIOGRAPHISCHES
WERKE

1873 - 1916

LEBENSDATEN

1885

Der zwölfjährige Max und sein Vater bauen eine Hausorgel.

1887

Max Reger erscheint als Pianist erstmals in der Öffentlichkeit

1890

Komposition der Violinsonate op. 1
Beginn des Unterrichts bei Hugo Riemann

1893

Reger publiziert in der »Allgemeinen Musikzeitung«
Erste Konzertaufführung von Reger-Werken in Berlin

1897

Karl Straube spielt die Orgel-Suite op. 16 in Berlin

1900

Komposition von Phantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46

1902

Hochzeit mit Elsa von Bercken - das Paar adoptiert zwei Töchter

1903

Erste Violinsonate, C-Dur op. 72

1904

Erstes Streichquartett, d-Moll op. 74
Orgelvariationen fis-Moll op. 73
Bach-Variationen für Klavier op. 81

1907

Hiller-Varia...

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Leopold Godowsky

1870 - 1938

Sein Biograph James Huneker nannte ihn den Pianist für Pianisten und das traf insofern zu, als die Kollegen vor Leopold Godowsky die größte Hochachtung hatten, das Publikum ihn jedoch zwar respektvoll anerkannte, aber nie aufs höchste Podest stellte. Merkwürdig war, daß dieser Künstler, von dessen technischen wie musikalischen Fertigkeiten die Pianisten regelmäßig zu schwärmen begannen im Konzertsaal - und auch vor Mikrophonen im Aufnahmestudio - weitaus weniger brillant und farbenreich musizierte wie im privaten Kreis. Nicht alle Connaisseurs empfanden das übrigens als Nachteil. Der strenge George Bernard Shaw meinte nach einer Aufführung von Schumanns Symphonischen Etüden die Tatsache, daß der Interpret hier nicht mit seinem unstreitig perfekten Virtuo...

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Albert Roussel

1869 - 1939
Er war einer der vielseitigsten Komponisten der Ära um 1900. Interessiert an allen Möglichkeiten musikalischer Innovation, übte sich Albert Roussel in sämtlichen Stilen seiner Zeit. Als begabten jungen Mann schickte man ihn 1884 nach Paris, wo er am Collège Stanislas studierte. Er machte Karriere bei der französischen Marine, wo er es bis zum Leutnant brachte. Den Nahen Osten bereiste er ebenso wie China, quittierte aber 1894 den Dienst, um sich in Paris ernsthaft der Musik zu widmen.

1898 trat er in die Schola Cantorum ein, um bei Vincent d'Indy zu studieren. Vier Jahre später war er so weit, die Kontrapunktklasse zu übernehmen. Eine ganze Generation von französischen Komponisten ging bei ihm in die Lehre, darunter Eric Satie, Edgard Varèse, aber auch Gäste aus dem Ausland, d...

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