1891 - 1952
BIOGRAPHISCHES
Er war der »deutsche Geiger« par excellence, der in Deutschland aber ab 1933 unerwünscht war. Noch als Teenager hatte er Publikum und Kritik als einer der ersten Virtuosen seiner Zeit verblüfft, der - vor allem - zu einer ihrer tiefgründigen Musikpersönlichkeiten heranreifen sollte. 1917 schon berief man Busch auf die Professorenstelle an der Berliner Musikhochschule, die vor ihm Joseph Joachim und Henri Marteau innegehabt hatten.
Den Einstand des Solisten Adolf Busch markierte ein mutig programmierter Solo-Abend, bei dem der 17-Jährige nebst selbstkomponierten Schubert-Variationen die Violinkonzerte von Beethoven u...
Direktor Karl Böhms ehrgeizigstes Projekt anläßlich der Wiedereröffnung des wiederhergestellten Gebäudes der Wiener Staatsoper an der Ringstraße im November 1955 war eine Neuproduktion von Alban Bergs »Wozzeck« in einer mustergültigen Neueinstudierung (Inszenierung: Oscar Fritz Schuh, Bühne: Caspar Neher) mit Walter Berry in der Titelpartie und ...
Drei historisch eminent bedeutende Livemitschnitte existieren von frühen »Wozzeck«-Aufführungen unter prägenden Dirigenten.
Der wichtigste stammt aus London, live aufgenommen 1953 in Covent Garden, englisch gesungen und aufnahmetechnisch in desaströsem Zustand. Dennoch sollten Berg-Kenner die Aufnahme gehört haben, denn sie stand unter der Leitu...
Die Aufnahme-Geschichte der (natürlich noch zweiaktigen) »Lulu« beginnt Ende der Vierzigerjahre mit einem Versuch des Österreichischen Rundfunks mit Mitgliedern des Wiener Staatsopern-Ensembles und den Wiener Symphonikern unter Herbert Häfner - mit Ilona Steingruber in der Titelpartie, deren aus einem mädchenhaft Unschuldston geborene Lulu-Interpretation bei allen aufnahmetechnischen Unzulänglichkeiten ringsum absolut hörenswert ist. Dazu der junge Waldemar Kmentt als Maler und Otto Wiener als Doktor Schön - die Aufführung verrät durchaus dramatischen Zugriff und einen Sinn für Bergs Opern-Linienführung i...
Uraufführungs-Dirigent Kleiber
Bergs »Wozzeck« ist auf Tonträgern und auf Video glänzend dokumentiert. Erfreulich vor allem: Es gibt, wen auch in England aufgenommen und in englischer Sprache gesungen, einen Mitschnitt einer Aufführung unter der Leitung des Uraufführungs-Dirigenten Erich Kleiber, der historisch - trotz der mangelhaften Tonqualität der Aufzeichnung - von unschätzbarem Interesse ist: Hier steht jener Mann am Pult, der als einer der bedeutendsten Dirigenten seiner Generation von Berg selbst für die Uraufführung alle Informationen erhalten hat. Authentischer geht es nicht. Erich Kleiber hat wiederholt...