MERK‘S WIEN
Wenn Hörer Huster werden
… und warum Taschentücher nur im Opernhaus gefährlich werden können…
Die Saison beginnt. Musiker aus dem In- und Ausland bevölkern seit Wochen wieder die Podien von Wiens symphonischen Tempeln Musikverein und Konzerthaus. Freilich: Erst jetzt hebt langsam das traditionelle, monatelange Festival an, bei d...
Betrachtet man nur die Auslastungsziffern der Bundestheater, dann hat das Publikum sein Urteil gefällt. Nicht die Staatsoper, auch nicht Burg- oder Akademietheater sind die beliebtesten Häuser, sondern die Volksoper. Vergleiche sind hier naturgemäß nicht angebracht. Die Zahlen weisen dennoch für das Haus ...
Eberhard Waechter und Ioan Holender ziehen Bilanz - zum ersten und letzten Mal . . .
»Ich war gegen euer System, aber ich gebe zu, ich habe noch nirgends ein Haus gefunden, in dem so hart gearbeitet wird, wie es jetzt hier der Fall ist.« So kommentierte eine Primadonna jener Ära den Beginn der Staatsopern-Arbeit des Wiener Direktoren-Duos. Wenige ...
Die Abschiedsbriefe kamen, das "Timing" stimmt, zu einem Zeitpunkt, der den Verehrern noch Gelegenheit gibt, anläßlich dreier Aufführungen von "Boris Godunow" Solidaritätskundgebungen zu veranstalten. Nach dem 20.Oktober aber wird Claudio Abbado der Wiener Oper nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die berühmte "Lücke", v...
Schani ist nicht Amadeus - er ist viel goldiger
Eine Fernsehserie verunglimpft sechsmal eineinhalb Stunden lang Johann Strauß
Eine größere Filmproduktion ist hierzulande nie gemacht worden. Sechs Folgen `a 90 Minuten Fersehfilm zum Thema Johann Strauß, oder besser: Die Strauß Dynastie. Runde 350 Millionen Schilling hat die Produktion gekost...
Die Presse, 30.9.1991
Die Außergewöhnlichen
Die Konzertsaison begann mit Fedosejew und seinem Orchester
Man fragt sich, was da noch nachkommen soll: Wladimir Fedosejew und sein Moskauer Rundfunkorchester gaben, weil gerade auf Tournee, den Startschuß zur Konzertsaison in Graz, Salzburg und im Wiener Musikverein. Vier verschiedene Programme, und jed...
So begann die kurze Ära Eberhard Waechters als Direktor der Wiener Staatsoper. Der spätere Langzeit-Intendant Ioan Holender war damals der Generalsekretär des Hauses am Ring - und die beiden planten eine nahezu premierenlose Spielzeit, um das Repertoire zu erneuern.
Pläne und erste Erfahrungen im September 1991.
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Wiens Operntraum lebt wieder auf
Kommentar im Gefolge der ersten Wochen der neuen Staatsopern-Ära, die nach dem Wunsch des neuen Direktors Eberhard Waechter mit einer Spielzeit ohne Premieren begann und vor allem der Pflege des Repertoires gewidmet war.
21. September 1991
Die jüngste "Salome"-Aufführung in der Wiener Staatsoper rief mir...
1991: Weltpremiere in Brüssel. Die Aufregung ist groß: John Adams hat nach → »Nixon in China« eine zweite Oper geschrieben. Ein großer Moment für den musikalischen Minimalismus - und eine Enttäuschung für die Kenner.
Es war das Renommier-Projekt des Brüsseler Intendanten Gerard Mortier. Der vieldiskutierte John Adams komponierte, Alice Goodman war - wie schon bei Nixon in China - die Librettistin,...
Hans Werner Henze
W. H. Audens Essay »The enchafèd flood«, das Theater Racines und Corneilles, das post-wagnerische Musikdrama und die Psychoanalyse sind wesentliche Inspirationsquellen für diese im modernen Japan angesiedelte Liebestragödie.
Ein Schiffsoffizier der japanischen Handelsmarine verliebt sich in die 33-jährige, ebenso schöne wie wohlhabende Witwe Fukaso, Geschäftsführerin eines ex...