Alle Beiträge von sinkothekar

René Clemencic, 1993

Es ist alles immer dasselbe"
Drachenkampf heißt Ren'e Clemencics musiktheatralische Komposition, die heute, Donnerstag, in der Wiener Universitätskirche uraufgeführt wird. Eine Paraphrase des Hochzeitsrituals, ein "Psychogramm der heiligen Einheit der Gegensätze".

Gegensätzliches, scheinbar Unzusammenhängendes verbindet die Musik Clemencics seit jeher. Der polyglotte Wiener, ehemals Philosophiestudent der Sorbonne, Leiter eines nach ihm benannten Consorts, wurde als Interpret Alter Musik weltberühmt und hat von seiner Beschäftigung mit alter und ältester Komponiertradition ausgehend seinen eigenen Weg als schöpferischer Künstler gefunden.
Er versteht, erklärt er im Gespräch, Musik als "Hörbarmachen des Weltgesetzes". Die alten Visionen der "Sphärenharmonien" feiern im Komponierstübchen Cl...

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Bayreuther Zukunftsfragen

Kann es mit Wagner noch bergauf gehen?
Nicht erst Patrice Chéreau hat kommen müssen, um den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth zu einem "revolutionären" Ruf zu verhelfen. Wagner-Enkel Wieland hatte das im legendären Nachkriegs-Bayreuth längst besorgt.
Er entrümpelte von 1951 an konsequent die Szene und zeigte Großvater Wagner als höchst moderne...

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Werner Resel

Musikerlob für Ioan Holender
Werner Resel, Vorstand der Wiener Philharmoniker, im "Presse"-Gespräch über die Aktivitäten des Orchesters als Hausorchester der Wiener Staatsoper und im selbstbestimmten Konzertleben.

Staatsopernchef Ioan Holender artikulierte jüngst seine Freude über das gute Verhältnis zwischen Operndirektion und Orchester. Dessen Vorstand, Werner Resel, spielt den Ball zurück: "Ein Opernchef hat es nicht immer leicht mit uns. Unser Vertrag gibt uns Freiheiten bezüglich unserer Tourneen und unserer Konzerte. Da muß ein Direktor manchmal Abstriche in der Planung machen. Es kommt schon vor, daß wir einen guten Spielplanentwurf durcheinander bringen, weil wir zu diesem oder jenem Zeitpunkt auf Reisen sind und eine Anhäufung von groß besetzten Opern nicht möglich ist."
Gerade i...

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Boris Christoff

Die Legende lebt fort
Boris Christoff, der große bulgarische Bassist, starb 74jährig. Das reiche Plattenerbe bewahrt seine Kunst als die eines der bedeutendsten Singschauspieler des Jahrhunderts.

Der Name Schaljapin fiel häufig, wenn von Christoff die Rede war. Tatsächlich schien die Baß-Legende von einer neuen abgelöst zu werden. Das Potential der Stimme des stattlichen Bulgaren mit den markanten Zügen war von der Art, die Hörer im entscheidenden Moment schaudern läßt: Gewaltige Tiefe in jeder Bedeutung des Wortes tönte da; und tönt via Tonträger noch immer.
Unausweichlich ist Christoffs Singen vor allem, wenn es um jenen Komponisten geht, ...

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Mortier gegen Philharmoniker

»Wir sind unser Geld wert«
Die Wiener Philharmoniker kämen Salzburg teuer, meinte Festspielchef Gerard Mortier im Gespräch. Philharmoniker-Vorstand Werner Resel reagiert darauf gelassen: »Sicher sind wir nicht billig, aber wir glauben, wir sind unser Geld wert.«

Erst kürzlich hatte Mortier, so berichtet der philharmonischen Pressesprecher Wolfgang...

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Staatsopern-Bilanz

Macht Wiener Oper Schule?
Ioan Holenders Erzählungen
Im Hinblick auf Besucherzahlen und Einnahmenstatistik segelt die Wiener Staatsoper unwidersprochen auf Erfolgskurs. Die effektive Ensemble- und Repertoirepolitik hat nach Ansicht des Direktors "Vorbildfunktion" und werde international kopiert. Im übrigen avisiert Holender philharmonische und ande...

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Sommer-Mozart

Das Mozartfestival in Schönbrunn
Der Sensationserfolg des Vorjahres, ein sommerliches Freiluftspektakel mit Mozarts "Don Giovanni" im Schloßpark von Schönbrunn, wird heuer wiederholt. Dazu kommt ein vertanztes "Requiem".

Für fünf Jahre im voraus hat sich der Direktor der Wiener Kammeroper, Hans Gabor, mit den Verantwortlichen geeinigt: Der Platz v...

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Wiens »Ring« und Alberichs Fluch

Über die Staatsopern-Neuinszenierung von Wagners Tetralogie 1992/93
Wie war das noch mit dem »Ring«? »Wer ihn besitzt«, flucht Alberich, »den sehre die Sorge und wer ihn nicht hat, den nage der Neid«. Ob uns jemand um Adolf Dresens »Ring«-Inszenierung beneidet, wage ich zwar zu bezweifeln, aber der erste Teil der Prophezeiung hat sich erfüllt.

Anl...

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Was muß ein Dirigent können?

Was kann, was soll, was muß ein Dirigent?
Betrachtungen über Welser-Möst, Frühbeck de Burgos und Michael Halasz
Wir spielen so, wie sie dirigieren« ist eine alte, wirkungsvolle Drohung aller Orchester. Die suggeriert, es gäbe hin und wieder gar keine Wechselwirkung zwischen den Musikern und dem Mann am Pult. Oder eine seltsame, dem Betrachter nicht...

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Festwochen-Politik

ICH BIN DER MEINUNG
Wir haben ja keine Orchester

Wenn die Wiener Philharmoniker auf Auslandstournee gehen und mit allen Lorbeeren des Publikumsjubels und der Musikkritik umkränzt heimkehren, nehmen wir das als Selbstverständlichkeit hin. Wir wissen ja, was wir an ihnen haben. Auch bei den Wiener Symphonikern haben wir begriffen, daß sie auswärts m...

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