Alle Beiträge von sinkothekar
Friedrich Gulda
Vollkommenheit und Verweigerung
Friedrich Gulda ist tot. Meisterpianist, Enfant terrible, begnadeter Mozart- und Beethovenspieler, wienerisches Original und Feind jeglichen musikalischen Establishments. Er verstarb Donnerstag in seiner Wohnung am Attersee.
Wer die Nachricht vom Tode Friedrich Guldas vernimmt, ist bestürzt und denkt an - Beethoven, Mozart, Schubert. Genauer: an unvergleichliche Erlebnisse, die Gulda mit der Musik dieser Meister bescheren konnte. Wenn er wollte.
Man weiß, daß der Pianist immer seltener, zuletzt so gut wie gar nicht mehr gewollt hat. Friedrich Gulda war ein Verzweifelter. Das sprach auch aus einem erschütter...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
DEBATTE UMS REGIETHEATER
APERÇU
Wiener Staatsoper
Einen heftigen Schlagabtausch gab es zum Jahreswechsel 1999/2000 im Gefolge der Premiere von Richard Strauss' »Frau ohne Schatten« zwischen dem Direktor der Wiener Staatsoper, Ioan Holender, und »Presse«-Kritiker Wilhelm Sinkovicz. Der Dialog löste auch eine Flut von Leserbriefen aus. Auszug aus dem Protokoll einer Debatt...
zum Weiterlesen, bitte anmelden
Harnoncourt ist 70
Der Pfadfinder Gottes im Musik-Universum
Versuch über einen der erstaunlichsten Musiker unserer Zeit.
Er macht es einem nicht leicht. Mühelos kann man ein glühender Harnoncourt-Anhänger sein. Ebenso mühelos kann man seine Kunst ablehnen. Nur eines kann man sicher nicht: den Aktivitäten dieses Künstlers emotionslos gegenüberstehen. Wie das so ist b...
Roland Geyer
»Direktor Holender soll mir nichts vorrechnen!«
Roland Geyer, Musikintendant, im "Presse"-Gespräch über die Bespielung des Theaters an der Wien - und andere aktuelle Fragen.
Nach vieldiskutierten Anfängen konnte heuer erstmals Wiens Sommerfestival "Klangbogen" unter Führung Roland Geyers einen international beachteten Akzent setzen: Die Aufführung von Spohrs "Faust" geriet zum unumstrittenen Erfolg.
Wie beim erfolgreichen Wiener "Osterklang" hofft Geyer nun auch im Sommer auf dem richtigen Kurs zu segeln: "Wir haben", erzählt er, "mit Bertrand de Billy einen hervorragenden Dirigenten, der in den kommenden Jahren konsequent im Theater an der Wien arbeiten wird. Außerdem können wir 2000 mit der Tango-Oper ,Maria de Buenos Aires', die Gidon Kremer betreuen wird, verstärkt ein junges Publikum...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Regina Schörg
Die neue Diva aus Wien
Regina Schörg, spätestens seit ihrem Auftritt im sommerlichen Wiener "Faust" allen Opernfreunden ein Begriff, absolviert mit "Die Jüdin" ihre erste Staatsopernpremiere. Die junge Wienerin im Gespräch über ihren Karrierestart.
In der Produktion von Louis Spohrs Faust, die im Sommer im Theater an der Wien zu erleben war, galt Regina Schörg als die eigentliche Sensation: Eine schöne Sopranstimme, perfekte Koloraturen, intensive darstellerische Gestaltung - da waren sich alle einig, daß in Wien offenbar eine neue Diva heranwächst. Aufmerksamen Musikfreunden war die junge Künstlerin schon in der Volksoper, etwa als "Lustige Witwe", aufgefallen. Im Gespräch gibt sich Regina Schörg ganz ungezwungen und verschmitzt. Vor allem dann, wenn sie erzählt, wie sie zum Singen gekom...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Konzerthaus-Krise
Aufregung im Wiener Konzerthaus: »Von Konkurs ist keine Rede«
»Die Renovierung wird teurer als budgetiert. Von Konkurs ist aber keine Rede«, sagt Konzerthaus-Generalsekretär Lieben-Seutter im Gespräch.
Das Konzerthaus wird generalsaniert. Seit den Sommermonaten arbeiten die Bautrupps fieberhaft an der Revitalisierung des Großen Saales. Die jüngsten Meldungen über den angeblich drohenden Konkurs kommentiert Christoph Lieben-Seutter im Gespräch: »Das Konzerthaus ist weder von Konkurs noch von Kommerzprogrammen bedroht. Wir haben lediglich ein Problem mit der Generalsanierung des Hauses. Wenn dieses aufwendige Projekt im September 2000 abgeschlossen sein wird, werden die budgetierten Kosten voraussichtlich um 20 Prozent überschritten werden.« Das sei zwar unerfreulich, aber bei einer derart k...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Ohnesorg
Ein Favorit für die Mortier-Nachfolge in Salzburg ist keiner mehr
Franz X. Ohnesorg war einer der wichtigsten Kandidaten der sogenannten Findungskommission für die Mortier-Nachfolge bei den Salzburger Festspielen. Im "Presse"-Gespräch winkt der Manager ab.
Vor wenigen Wochen erst hat Franz Xaver Ohnesorg sein neues Amt angetreten. Von Judith Arron hat der ehemalige Leiter der Kölner Philharmonie das Amt des künstlerischen Direktors der New Yorker Carnegie Hall übernommen. Wenn es nach den Vorstellungen einiger österreichischer Kulturpolitiker gegangen wäre, dann hätte Ohnesorg jedoch in Kürze mit den Vorbereitungen für sein mögliches nächstes Amt beginnen müssen: Auch in den Medien war Ohnesorgs Name immer wieder Seite an Seite mit dem des Zürcher Operndirektors Alexander Pereira genannt ...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Lorin Maazel
»Ich habe den Hochmut derer satt, die uns sagen, was gute Kultur ist«
Lorin Maazel im Gespräch über die Unmöglichkeit, heute Chef zu sein, über die Zukunft der Oper und der Salzburger Festspiele, über die Kunst-Mafia und das allseits um sich greifende Mittelmaß.
Lorin Maazel führt die Wiener Philharmoniker in den kommenden Wochen auf eine USA- und Südamerika-Tournee. Im "Presse"-Gespräch philosophierte er über die Umstände, unter denen Künstler heutzutage ihren Beruf ausüben müssen. Daß er seine Position als Chefdirigent beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks nicht über das Jahr 2003 verlängern und überhaupt kein vergleichbares Engagement mehr annehmen will, kann er begründen: "Ich war fast vierzig Jahre lang irgendwo Chefdirigent. Im Moment könnte ich guten Gewissens gar keine...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Alexander Pereira
»Ich habe kein Patentrezept, aber wir müssen eines finden«
Alexander Pereira, Zürcher Opernchef, ist massiv im Gespräch für die Mortier-Nachfolge in Salzburg. Im Gespräch erzählte er von seinen künstlerischen Überzeugungen - und entwarf Thesen zum Fortbestand der Musikkultur.
Alexander Pereira, in den achtziger Jahren Chef des Wiener Konzerthauses, danach Leiter des Zürcher Opernhauses, ist im Gespräch als möglicher Kandidat für die Führung der Salzburger Festspiele. Im Gespräch äußert er sich zu grundlegenden Fragen des heutigen Kulturbetriebs.
Nach Zürich geschielt
Zur Oper kam Pereira als Liebhaber: "Die Liebe zur Oper manifestierte sich schon in meinem Gesangsstudium. Daher mußte eine latente Hoffnung in mir sein, einmal Operndirektor zu werden. Nach sieben Jahren als Chef des Konzert...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN