Alle Beiträge von sinkothekar

Kultur und »Crossover«

Koloraturen zum Untergang

Auf die Gefahr hin, als Spielverderber zu gelten: Ich kann mich nur halb daran freuen, wenn Opernsänger mit sogenanntem "Crossover" ein Massenpublikum erfreuen. Nicht, weil ich den Künstlern den Jubel nicht gönne oder gar die verdient hohe Gage. Auch nicht, weil ich jemandem, der sonst nie mit Oper in Berührung kommt, die...

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Sena Jurinac

»Dann singen Sie's halt kroatisch!«
Sena Jurinac 85. Der beste aller "Rosenkavaliere" über Karriere 1945 und Oper heute.

Ach, das ist eigentlich von selber gegangen", sagt Sena Jurinac heute, an ihrem 85. Geburtstag, wenn sie auf ihre fulminante Karriere zurückblickt. "Als Kind", sagt sie, "hab' ich ja schon immer am lautesten gebrüllt. In der Klosterschule war ich es, die mit den Nonnen die Messen angefeuert hat." Hinzu kam die Lust am Spiel, gefördert durch die Tanzschule: "Mit der sind wir im Auftrag vom Ministerium nach Rotterdam gefahren, slawische Volkstänze aufzuführen. Schicksalhaft: Auf der Fahrt war der zweite Kapellmeister der Oper von Agram mit. Der hat gesagt: Das Mädel muss singen lernen. Meine Mutter natürlich: Um Gottes willen, das ist doch kein Beruf!"
Und ob es einer war...

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Oper ohne Subvention?

Wie uns Oper teuer werden kann

Weg mit den Subventionen, sagt Sena Jurinac, bewusst provokant im nebenstehenden Interview. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Vertreterin des einstmals bedeutenden Wiener Sängerensembles eine so scheinbar paradoxe Forderung erhebt. Auch Gundula Janowitz meinte - auf die Krise der Oper angesprochen - einmal bündig...

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Klassik und die Jugend

Was heißt hier Musikland?

Das bunte Musikleben hebt wieder an. Doch wird einem manchmal angst und bang, wenn man zu ergründen versucht, was hinter der glänzenden Fassade des Musiklandes vor sich geht. Wie ist es um den Nachwuchs bestellt? Dem, der als Hörer den Musikbetrieb vielleicht davor schützt, zur bloßen Tourismus-Attraktion, also einer im G...

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Thielemanns »Ring«

»Es wird wohltuend unpolitisch!«
Christian Thielemann im Gespräch. Während der Proben zum Bayreuther "Ring".

Ich musste innerhalb einer Woche einmal durch alle vier durch. Hier beginnt man ja gleich mit der Sitzprobe": Nicht ganz ohne leises Stöhnen berichtet Christian Thielemann von den Schlussproben für seinen ersten "Ring des Nibelungen" bei den Bayreuther Festspielen. "Es erfordert", sagt er, "eine ganz andere Art, sich die Kräfte einzuteilen."
Am 26. Juli beginnt mit dem "Rheingold" der Premierenzyklus des neuen "Rings" im Wagner-Festspielhaus. Der Dramatiker Tankred Dorst ("Merlin") führt Regie, und Thielemann dringt als derzeit vielleicht weltweit meist gesuchter Wagner-Dirigent quasi in den Olymp vor. Immerhin: Richard Wagner hat sich das Festspielhaus für die Uraufführung seiner ...

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György Ligeti

Klangbilder, nie zuvor gedacht
György Ligeti. 83-jährig ist der Komponist gestorben, der die Sterilität der Moderne überwunden hat.

Salzburger Festspiele, Wiener Off-Bühne, zuletzt das Grazer Opernhaus: Am »Grand Macabre«, seinem umfangreichsten Musiktheaterwerk, lässt sich die Landnahme des György Ligeti - und damit der musikalischen Avantgarde - idealtypisch veranschaulichen. Ob Riesenbühnen, mit Millionenaufwand bespielt, oder ein Forum junger Künstler mit Minimalbudget: Diesem Komponisten ließ sich seit geraumer Zeit auf allen Ebenen beikommen. Ein paar Jahrzehnte früher wäre das noch ganz undenkbar gewesen.
Ligeti - der Name stand für ä...

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Günter Neuhold

»Nur mit Provokation kommt man nicht weit!«
INTERVIEW. Dirigent Günter Neuhold über die "Zigeunerbaron"-Premiere und die Direktorensuche an der Volksoper.

Eine heikle Premiere in einem der heikelsten Momente der jüngeren Geschichte des Hauses: Die Volksoper präsentiert eine Neuinszenierung der Johann-Strauß-Operette "Der Zigeunerbaron", ein Werk, an dessen Rezeption sich mustergültig ablesen lässt, wie viel Tradition und Selbstverständlichkeit im Umgang mit der Operette uns in den vergangenen Jahren abhanden gekommen ist.
Dem "Zigeunerbaron" galt eine der haarsträubendsten Verunstaltungen eines Klassikers, die in Wien zuletzt zu erleben war. Das war die bisher letzte Premiere dieses Werks 1998 an der Volksoper. Die Neuinszenierung, die am Sonntag aus der Taufe gehoben wird, steht aber nic...

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Johan Botha

»Ich habe ja das C und präsentiere es gern«
Johan Botha. Der Tenorstar im Gespräch über die Frage, warum er sich in Wien demnächst rarer machen wird.

Johan Botha, gefeierter Heldentenor in aller Welt, stammt aus Südafrika, hat aber Wien zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht. Nicht zuletzt deshalb hat er hier an der Volksoper wie an der Staatsoper die Vielfalt seines stimmlichen Könnens seit Jahren konsequent unter Beweis gestellt. Er sang den Rudolf in Puccinis "Boheme" ebenso wie den Walther von Stolzing in Wagners "Meistersingern", den Florestan in Beethovens "Fidelio" wie Verdis Don Carlos. Zuletzt war er in beeindruckender Abfolge Lohengrin und Radames ("Aida"), diese Woche ist er der Titelheld im vorösterlichen "Parsifal".
Solche Botha-Festspiele, vom Publikum jedesmal mit Ovationen be...

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