Im Lärm des Tagesgeschäfts und des glamourösen Starkults drohen solche Nachrichten gern vergessen zu werden. Und doch: Wie wären videotaugliche Konzert- und Theater-Ereignisse möglich ohne die liebevolle und kundige Aufbauarbeit von Meistern vom Schlage eines Kurt Rapf, der wenige Wochen nach seinem 85. Geburtstag in Wien gestorben ist?
Er war ein Vollblutmusikant, dessen stets von Humor getragene, verbindliche Lebensart Generationen von Kollegen zu einem produktiven Miteinander animieren konnte. Erneuerungsgeist war seiner energiegeladenen, doch niemals überbordenden Wesensart offenbar angeboren. Oder zugewachsen in den wirren Zeiten, in den...
Dual heißt das Zauberwort. Eine "duale Lösung" schwebt der neuen Kulturministerin Claudia Schmied für die Direktion der Wiener Staatsoper vor, so bekannte sie in einem Interview vergangenes Wochenende.
Deutet man die Aussage richtig, dann heißt das nichts anderes als, dass alles stimmt, was hinter vorgehaltener Hand in SPÖ-Kreis...
Ensemble, ein Zauberwort. In Wien zumal, vor allem in Verbindung mit dem Namen Mozart. Für die meisten Opernfreunde sind die Erzählungen vom idealen Mozart-Ensemble der Nachkriegszeit nur noch Legende. Manch einer kann sich aber noch erinnern, wie das war, wenn der große Paul Schöffler einmal nicht den Grafen Almaviva, ...
Intendanten haben's schwer. Das leidige Problem, welchen Regisseur man für eine Neuinszenierung verpflichten soll, ist ja wirklich kaum zu lösen. Liefert einer einmal eine brauchbare Produktion, die dem Stück gerecht wird und doch in einem Ambiente spielt, das durchaus als zeitgemäß bezeichnet werden kann - also dem Mod...
Operndirektoren und Konzertveranstalter müssen heute andere Positionen beziehen als ihre Vorgänger vor dreißig, vierzig Jahren: Das Publikum, damals noch (für beide Vertragspartner bequem) als Abonnenten über die Jahre treu die Konzerte und Opernabende ihres jeweiligen Zyklus absitzend, ist mobil geworden. Mehr u...
»So tollkühn bin ich nicht!«
Quo vadis Volksoper? Das designierte Direktoren-Team von Wiens "anderem" Repertoire-Opernhaus, Robert Meyer und Rainer Schubert, im Gespräch über die Zukunft von Operette und Oper in der Landessprache.
Im Herbst übergibt Volksopern-Direktor Rudolf Berger - ein Jahr früher als geplant - die Agenden an seine Nachfolger. Zwei Herren aus dem Burgtheater übersiedeln ins Haus am Gürtel: Publikumsliebling Robert Meyer, der als Singschauspieler schon des öfteren in der Volksoper gastiert hat, und Rainer Schubert, der mit Klaus Bachler vor einigen Jahren aus der Volksoper an die Burg übersiedelt ist und nun in "sein" Haus zurück wechselt.
Im Gespräch über die Zukunft des zweiten Wiener Opernhauses gaben die beiden Herren anlässlich der letzten Veranstaltung i...
Die Grammys sind vergeben. Unsere Philharmoniker, zweimal nominiert, sind leer ausgegangen. Die Salzburger "Traviata" mit Anna Netrebko wurde von der Konkurrenz ebenso ausgestochen wie die von Pierre Boulez dirigierte Zweite Mahler, die wegen der technischen Aufbereitung nominiert war. Gewonnen hat eine andere Mahler...
Soll ein Operndirektor als Pferdekutscher auf dem Opernball auftreten? Ja, er soll. Auch wenn es ihm angesichts von Anna Netrebko die Sprache verschlug, hat Ioan Holender Millionen Fernsehzuschauer, von denen er mit Recht vermutet, dass sie - außer bei dieser Gelegenheit - niemals ein Opernhaus von innen sehen...
In Salzburg freuen sich die Veranstalter der Mozartwoche, dass man trotz verstärkter Einbindung zeitgenössischer Musik in den Spielplan eine Auslastung von 90 Prozent erzielen konnte. Gleichzeitig gibt es in der Stadt einen kleinen Zwist rund um die Avantgarde. Hans Landesmann, ehemals Gestalter des Konzertlebens der So...
Ein wenig Aufregung ist zuletzt darüber entstanden, dass die Aufführungsserie von Mozarts "Idomeneo" im Theater an der Wien nicht besonders gut verkauft ist. Die Rückschlüsse, die von manchen Kommentatoren daraus gezogen werden, sind freilich abstrus: Gegen die Rückwidmung des traditionsreichen Hauses an der Wien als...