Alle Beiträge von sinkothekar
Gert Voss
Voss liest Voss, der über Voss geschrieben hat
Im Gespräch. Gert Voss hat seine Autobiografie "Ich bin kein Papagei" in ein Hörbuch verwandelt. Aus diesem Anlass philosophiert er über Sprache und die Musikalität, die auch das Sprechtheater braucht.
Gert Voss hat seine Memoiren geschrieben und vor Jahresfrist als Buch veröffentlicht. Nun hat er sie auch gelesen - auf CD erschien soeben die Hörbuchvariante von "Ich bin kein Papagei". Womit sich der Schauspieler auf eine neue Ebene begeben hat: Voss liest Voss, der über Voss geschrieben hat.
Beides, das Schreiben wie das Lesen des Geschriebenen, war keine leichte Übung. Die Biografie entstand im Gespräch zwischen dem Schauspieler und seiner Frau, der Dramaturgin Ursula Voss - und zwar in zwei Anläufen.
Zunächst wurden die Dialoge aufgenomme...
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Stephen Gould
Stephen Gould: Der Wagner-Held im Gewand des Griechengottes Bacchus
Im Gespräch. Endlich wieder Richard Strauss: Der amerikanische Tenor erzählt über seine heimlichsten Wünsche an die Opernintendanten, über Vorurteile und das Durchhaltevermögen.
Ein bisschen nervös bin ich schon", sagt er, "weil ich ja als Strauss-Tenor zurückkomme": Stephen Gould, umjubelter Wagner-Held vergangener Spielzeiten, nicht nur, aber auch an der Wiener Staatsoper, singt am Mittwochabend den Bacchus in der Premiere von "Ariadne auf Naxos" im Haus am Ring. Franz Welser-Möst dirigiert. Sven-Eric Bechtolf hat seine Salzburger Festspielinszenierung, die einem Arrangement der Urfassung des Werks von 1912 galt, auf die gewohnte Version von 1916 umgepolt. In dieser Gestalt - versehen mit einem die Verknotungen der Komö...
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Marco Arturo Marelli
Den ,Figaro' machen zu dürfen ist eine Gnade"
Interview. Marco-Arturo Marelli, der der Volksoper seit fast 40 Jahren treu ist und dort vor 23 Jahren erstmals Regie geführt hat, präsentiert eine rundum erneuerte Inszenierung der Mozart-Oper. Im Gespräch erläutert er seine Sichtweise.
Es sollte eine Wiederaufnahme werden. Wir wollten die Dekorationen neu aufbauen, aber es hat sich bald herausgestellt, dass man nicht einfach anknüpfen kann, wo man vor einem knappen Vierteljahrhundert aufgehört hat. So habe ich ein ganz neues Bühnenbild entworfen, habe alle Erfahrungen einfließen lassen, die ich in den vergangenen 23 Jahren mit dem Stück gewonnen habe."
Marco-Arturo Marelli, seit seiner ersten Volksopernregiearbeit ("Cosi fan tutte") einer der meistbeschäftigten und beliebtesten Regisseure i...
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Laura Aikin als Lulu
Sopranistin Laura Aikin kehrt zurück - natürlich fürs Erste als Lulu!
Im Gespräch. Zunächst gibt es ein Wiederhören im Konzerthaus. Über mögliche Staatsopern-Gastspiele wird immerhin gesprochen.
Ich war schon versucht zu sagen: ,Nicht schon wieder Lulu, ich kann auch noch etwas anderes.' Aber natürlich singe ich das gern und werde es auch gern wieder auf der Bühne machen", sagt Laura Aikin, so etwas wie die Titelrollen-Interpretin vom Dienst in den Aufführungen von Alban Bergs unvollendet hinterlassener zweiter Oper. Im Konzerthaus gibt es morgen, Donnerstag, ein Wiederhören mit Aikins "Lulu", wenn auch nur mit einem kurzen Fragment, dem "Lied der Lulu", das im Zentrum der symphonischen Suite steht, die der Komponist 1934 für Erich Kleiber arrangiert hat.
Die amerikanische Sopranistin wi...
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Wotan und Brünnhilde
Elisabeth Sobotka, Holenders Ziehtochter
Die Opernmanagerin. Die Lehrzeit bei Wiens legendärem Opernchef Ioan Holender war "nicht lustig", prägte aber eine exzellente Kulturmanagerin.
Derzeit Graz, demnächst Bregenz - das sind die Koordinaten von Elisabeth Sobotka, der geborenen Wienerin (Jahrgang 1965). Die Direktorin des steirischen Opernhauses wurde kürzlich zur Managerin der Bregenzer Festspiele designiert. Womit sie 2015 eine der heikelsten Aufgaben übernimmt, die Österreich einer Kulturmanagerin bieten kann. Da geht es um die Begeisterung von Hunderttausenden. Eine falsche Entscheidung hinsichtlich der Bespielung der Seebühne kann fatale Folgen haben - nicht zuletzt im Hinblick auf die eminente pädagogische Bedeutung des "Spiels auf dem See".
In Bregenz kommen zahllose Menschen das ...
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Glucks »Telemaco«
Als Ritter Gluck nicht fertig wurde
Theater an der Wien. "Telemaco", drei Jahre nach dem "Orfeo" für Wien komponiert und nicht ganz fertiggestellt, entpuppt sich als Rückfall in veraltete Barock-Formen.
Rezension der Premiere vom Februar 2012
Natürlich, Christoph Willibald Gluck war ein wichtiger Mann. Was er mit seinem "Orpheus" angebahnt hat, das war nichts weniger als die gründliche Erneuerung der Gattung Oper. "Orpheus" gehört in Wahrheit seit seiner Uraufführung 1762 zu jenen Stücken im musealen Opernbestand, die immer wieder zu Sonderausstellungen aus den Archiven geholt werden. Noch ein paar Werke aus dem überreichen Katalog des Vielschreibers Gluck wären zu nennen, die jederzeit Gegenstand neuerlicher, eingehender Beschäftigung werden sollen, die beiden »Iphigenien« zum Beispiel, die »Alceste« oder auch »Armida«.
»Telemaco« gehört definitiv nicht dazu.
Ricarda Merbeth
Ricarda Merbeths erste Leonore
Im Gespräch. 1999 hat die deutsche Sopranistin als Marzelline in Otto Schenks "Fidelio"-Inszenierung debütiert. Nun kehrt sie in der Titelpartie zurück.
Ricarda Merbeth singt die Leonore. Das liest sich hierzulande wie eine Selbstverständlichkeit. Doch sind die Zeiten, in denen die deutsche Sopranistin Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper war, längst vorbei. Ab 1999 war sie für sechs Spielzeiten fix am Haus, hat von der Priesterin in Verdis "Aida" bis zur Eva in Wagners "Meistersingern" eine immense Repertoirebreite ausgeschritten. Doch war Kennern, also auch dem damaligen Direktor des Hauses, rasch der eminente Rang dieser Künstlerin bewusst. Ioan Holender machte Merbeth, die in der "Zauberflöte" eben noch die Erste Dame gesungen hatte, schon 2001 zur Pam...
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Caroline Melzer
Robert Meyers jugendliche Operettendiva
Im Gespräch. Caroline Melzer, Sopran aus dem Taunus und Mitglied des Volksoper-Ensembles vor ihrer ersten Premiere, Oscar Straus' "Ein Walzertraum", über die Freuden und Leidenschaften des Musiktheaters.
Eine Premiere, gleich zu Saisonbeginn? Die Volksoper lenkt die Aufmerksamkeit dieserart gern auf sich. Intendant Robert Meyer wählte für den Auftakt der neuen Spielzeit Oscar Straus' "Walzertraum". Am Samstag ist Premiere, und natürlich "steht" die Produktion seit vergangenem Juni. Die ersten Septembertage dienen nur noch zum Auffrischen. "Das hat den Vorteil, dass man anders in die Ferien geht", sagt Meyers "Prinzessin Helene", Caroline Melzer.
Die junge deutsche Sopranistin ist seit dem Vorjahr fix im Haus engagiert und hat schon aufhorchen lasse...
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Leo Hussain
Wer kennt den wahren Rossini?
Im Gespräch. Leo Hussain, der junge Generalmusikdirektor Salzburgs, debütiert im Theater an der Wien mit einem selten gespielten Meisterwerk: "La donna del lago".
Morgen, Freitag, hat im Theater an der Wien mit "La donna del lago" ein großes "Melodramma" von Gioacchino Rossini Premiere, Christof Loy inszeniert. Am Dirigentenpult steht mit Leo Hussain einer der Geheimtipps der jungen Musikerszene. Das Stichdatum fiel ins Jahr 2009. Damals dirigierte der gerade 31-jährige Brite Ligetis "Grand Macabre" in Brüssel. Die Reaktionen waren enthusiastisch.
Leo Hussain nutzte seine Chance. Aber auf andere Weise, als die Kommentatoren prophezeit hatten. Er nahm die vielen Angebote großer Häuser, die der Brüsseler Erfolg nach sich zog, nicht an, sondern akzeptierte den ...
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