Der neue Festspiel-Alberich stammt aus Wien
Im Gespräch. Martin Winkler avancierte vom Volksopern-Alberich in der Loriot- Version des ,,Rings" zum echten Bayreuther Bühnenbösewicht. Der österreichische Bassbariton erzählt, wie er vom Knabenchor im vorarlbergischen Lochau in die große, weite Opernwelt – bis nach New York – kam.
Der Bösewicht kommt aus Wien. Oder genau genommen, aus Bregenz. Und noch genauer genommen, ist er so böse nicht. Martin Winkler, Ensemblemitglied der Wiener Volksoper und eben noch in der Loriot-Kurzvariante des ,,Rings des Nibelungen" als Alberich auf der Bühne, wird auch das Nibelungen-Original in der Neuinszenierung zu Richard Wagners 200. Geburtstag bei den Bayreuther Festspielen verkörpern.
Das Wort verkörpern ist mit Bedacht gewählt, denn die Körperlichkeit, da...
Der neue ,,Ring": Castorfs Einjahresfliege?
Bayreuther Geschichte(n). Zum 200. Geburtstag inszeniert das deutsche Theater- Enfant-terrible ab 26. Juli die Nibelungen- Tetralogie und mag nicht von einem ,,Jahrhundert-Ring", sondern eher von einem ,,Jahres-Ring" sprechen.
Daß es nicht ohne Donner grollen abgehen würde, war klar: Frank Castorf ist sei...
Zum fünften Mal bat Michael Schade zu einer ganz speziellen Art von Jugendförderung: Der Gesangswettbewerb Stella Maris fand wieder auf der MS Europa statt.
Künftige Opernstars präsentieren sich bei steifer Brise auf See
Zu den bemerkenswertesten Initiativen zur Förderung junger Künstler gehört der von Michael Schade gegründete Sängerwettbewerb Ste...
So singe, wen die Todesangst plagt
Agnostiker Verdi ließ im »Requiem« die Unterwelt triumphieren, Beethoven füllte seine »Missa solemnis« mit klingenden Fragezeichen – und warum blieb Mozarts ehrgeizigster Mess- Versuch unvollendet? Anläßlich der »Ouverture spirituelle« in Salzburg: über ,,geistliche Musik" und ihre Abgründe.
Seit dem Amtsantritt v...
Nach dem 30. Juni verfällt Wiens Musikleben alljährlich in Ödnis. Das wäre leicht zu ändern – auch mit Geld der Stadt Wien.
Einen Teil des Festwochen-Budgets für den Sommer!
Die Wiener Festwochen wer den sich demnächst neu orientieren. Das ist hoch an der Zeit, denn in den vergangenen Jahren wurde das Festival Schritt für Schritt zu einem Sammelsur...
Der Gottseibeiuns im Paradeisgartel
Über Qualtinger konnte kaum einer schreiben, ohne den Spott des Porträtierten fürchten zu müssen.
Quasi, wie ihn die Freunde nennen durften, war quasi nicht zu fassen. Selbst engste Vertraute waren nie sicher vor seinen Streichen, sogenannten ,,Practical jokes", die nicht selten mephistophelische Züge trugen. Den...
Gedanken über den Musikkrrrritiker-Beruf
Hanslicks Erben haben anderes zu tun als der Allvater aller Rezensenten. Sah er noch in der Beleuchtung des zeitgenössischen Musikschaffens seine Hauptaufgabe, gilt die Betrachtung heutzutage nur noch musealer Reproduktion.
Der Musikkrrrrritiker – die Berufsbezeichnung ist durch Georg Kreisler kabarettistisc...
Live-Stream aus der Staatsoper
Dominique Meyer im Gespräch. Wiens Opernchef freut sich über ein volles Haus - und sorgt dafür, dass luxuriös besetzte Vorstellungen demnächst international via Internet in HD-Qualität abrufbar sind. Eine Pioniertat.
Da ist einmal die Auslastung. Dominique Meyer steht am Ende seiner dritten Spielzeit als Direktor der Wiener Staatsoper vor einem Zahlenmirakel: Sein Haus war in der vergangenen Saison so gut wie vollständig ausgebucht. Die Werte liegen bei sagenhaften 99 Prozent - nur die Opernvorstellungen gerechnet, sogar bei 99,6 Prozent verkaufter Sitzplatzkarten.
Das hebt die Stimmung, versteht sich, und Meyer führt es - neben den künstlerischen Erfolgen - auf das freundliche Betriebsklima zurück, dass Künstler vom Format einer Nina Stemme, eines Piotr Becz...
Ab Herbst: Live-Stream aus der Staatsoper
Dominique Meyer im Gespräch. Wiens Opernchef freut sich über ein volles Haus – und sorgt dafür, daß luxuriös besetzte Vorstellungen demnächst international via Internet in HD-Qualität abrufbar sind. Eine Pioniertat.
Da ist einmal die Auslastung. Dominique Meyer steht am Ende seiner dritten Spielzeit als Direktor der Wiener Staatsoper vor einem Zahlenmirakel: Sein Haus war in der vergangenen Saison so gut wie vollständig ausgebucht. Die Werte liegen bei sagenhaften 99 Prozent – nur die Opernvorstellungen gerechnet, sogar bei 99,6 Prozent verkaufter Sitzplatzkarten.Das hebt die Stimmung, versteht sich, und Meyer führt es – neben den künstlerischen Erfolgen – auf das freundliche Betriebsklima zurück, daß Künstler vom Format einer Nina Stemme, eines P...
„Wagner? Wo ist die Handbremse?"
Im Gespräch. Jochen Schmeckenbecher, der in der morgigen Wiener ,,Tristan"-Premiere den Kurwenal singt, über hochdramatisches Singen und kontrollierte Ekstase.
Eine Wagner-Premiere – für Jochen Schmeckenbecher ist das beinah schon eine Routineangelegenheit. Kräfteraubende Partien wie den Amfortas (im ,,Parsifal") und den Beckmesser (in den ,,Meistersingern") hat er oft gesungen. Den Kurwenal, den er morgen anläßlich der Premiere der Neuinszenierung von ,,Tristan und Isolde" durch David McVickar unter Franz Welser-Möst an der Staatsoper gibt, schon vor zwei Jahren in Lyon. Damals dirigierte Kirill Petrenko und La Fura dels Baus sorgten für die Inszenierung. Das bedeutete viel Probenarbeit. Aber da ist Schmeckenbecher nicht wie mancher Kollege, der das für Z...