Matthias Goerne und Daniil Trifonov im Wiener Musikverein: Alle Schubert-Liederzyklen
Das ist ein kleines Schubert-Festival, denn die drei großen Liederzyklen des Komponisten an drei Abenden einer Woche im Großen Musikvereinssaal, interpretiert von einem bedeutenden Sänger und einem der berühmtesten jungen Pianisten unserer Zeit – das ist eine Rarität.
Großer Musikvereinssaal. Ein Klavierabend zwischen barocker Tanzmusik, klassischer Sonatenform und romantischem Überschwang als überraschend vielschichtige Demonstration, wie sich auf einem Konzertflügel mit malerischen Mitteln höchst differenziert Musik machen läßt.
18. November 2025
Das war natürlich auch virtuos, versteht sich. Wenn Rudolf Buchb...
Nachruf.Der Wiener Komponist und Kulturmanager, der Klassik-Institutionen prägte, starb 68-jährig. Er galt stets als „unzeitgemäß“ – und war doch alles andere als das.
12. November 2025
Sein Schaffen, so bekannte Thomas Daniel Schlee einmal, sei eine „Suche nach den Spuren von Schönheit und Ausdruckstiefe“. Aus dem Mund eines Komponisten unserer Zeit nahm sich das ungewöhnlich aus. Aber Schlee war, weiß Gott, alles andere als ein typischer Künstler des 21. Jahrhunderts.
Wie den persönlichen Umgang mit seinen Mitmenschen beherrschte er auch sein Handwerk formvollendet, und jegliche Nivellierung kultureller Aspekte des Lebens war ihm ein Gräuel.
Die Festspiele waren immer auch Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen. Aber anders, als es die Ex-Schauspielchefin nun vormacht.
4. November 2025
Kultur, das meint zweierlei. Da ist einmal alles, was mit Literatur, Musik, Malerei, Theater und ähnlichen wunderbaren Hervorbringungen der Menschen zu tun hat. Und andererseits wären da noch Dinge wie der kultivierte Umgang miteinander im täglichen Leben oder die schon vorsorglich so genannte Diskussionskultur. Das nimmt irgendwie ab, hat man das Gefühl. Dass es auch im Umfeld der erstgenannten Kulturerscheinungen so ist, stimmt traurig. Nehmen wir die jüngsten Äußerungen der wegen einer unerlaubten Nebenbeschäftigung gekündigten ehemaligen Schauspielchefin der Salzburger Festspiele als Beispiel. Sie freut sich nicht über ihre Entfernung aus den künstlerischen Entscheidungsgremien im Festspielbezirk, das glaubt man ihr gern. Sie führt allerhand Argumente ins Treffen, die für die Rechtsabteilung vielleicht von Belang sein könnten. Sie beruft sich im übrigen auf die Kultur in Sachen Umgangsformen.
Unter Petr Popelka feierten die Wiener Symphoniker im Musikverein ihren 125. Geburtstag, mit Anna Vinnitskaya und Hanna-Elisabeth Müller
Richard Wagners „Faust“-Ouvertüre, mit der anno 1900 die Geschichte der Wiener Symphoniker im Großen Musikvereinssaal begann, stand am selben Ort akkurat 125 Jahre später – und anmoderiert von Orchester-Intendant Jan Nast und Musikverein-Chef Stephan Pauly – wieder auf dem Programm. Ein Geburtstagsgruß dieses Zuschnitts liegt, man weiß es, dem neuen Chefdirigenten, Petr Popelka, besonders gut: Musik, die von dramatischen, effektvoll anzuheizenden Steigerungen lebt.
Das neue Klassik-Café im Schloß Wartholz in Reichenau an der Rax: Junge Musiker der Orchesterakademie, der Kaderschmiede der Wiener Philharmoniker, spielen Kammermusik und verlebendigen die Einführungen des Musikkritikers vorab mit musikalischen Beispielen. – Beginn mit Beethoven am 13. Dezember (15 Uhr).
Eine faszinierende französische Oper stand heuer im Mittelpunkt des Interesses bei den Münchner Opernfestspielen. Der Mitschnitt der Premiere von Gabriel Faurés »Penélope« ist am Samstag in Ö1 zu hören.
Roberta Alexander war eine der vielseitigsten Sopranistinnen ihrer Generation. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Colin Davis oder Bernard Haitink, war aber auch im Ensemble von Nikolaus Harnoncourt, als der daranging, regelmäßig große Opern- und Oratorienaufnahmen zu machen. Viel Aufhebens von ihrer Kunst und ihrer Persönlichkeit hat diese Künstlerin nie gemacht. Umso erstaunlicher ist die Bilanz ihres Wirkens.
Kristin Okerlund ist tot. Man will es nicht glauben, dass diese wunderbare Musikerin und Freundin aller Sänger so früh ihren Platz am Klavier verlassen mußte. Seit den frühen Neunzigerjahren war die in den USA geborene, nordische Pianistin Korrepetitorin an der Wiener Staatsoper und hat dort zwei Generationen von Ensemblemitgliedern musikalisch auf die Sprünge geholfen.
Lokalaugeschein bei der „Götterdämmerung“ an der Lindenoper: Man schließt besser die Augen, aber was zu hören ist, schlägt alle Rekorde. Der Wagner-Dirigent unserer Tage hat vielleicht sein ideales Orchester gefunden.
Man kann ja die Augen schließen. Die „Ring“-Inszenierung Dimitri Tcherniakovs an der Berliner Staatsoper zwischen Nornen-Kaffeekränzchen im Altersheim und Götterdämmerung mit Stoffpferdchen kann man verweigern und sich ganz dem Klangerlebnis in der akustisch fabelhaften renovierten Lindenoper hingeben. Das hat sich für den Wiener Zaungast gelohnt, der in der jüngsten „Götterdämmerung“ hören wollte, wie sich die Arbeit des neuen Generalmusikdirektors auswirkt. Die Umstände sind in diesem Fall doch ganz besondere.