Alle Beiträge von sinkothekar

So schlittert Wiens Opernleben in die volle Krise

APERÇU

Wenn es so weitergeht, verlieren wir nicht nur die Kammeroper Eine Petition kämpft um den Erhalt von Wiens kleinstem Opernhaus. Auch die größeren kommen bald in Bedrängnis. Nicht nur wegen des Geldes. Eine Online-Petition kämpft dagegen an, aber es dürfte beschlossen sein: Die Kammeroper schließt in der Saison 2026/27. Daß sie je wieder auf...

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Carl Loewes »Palestrina« erstmals aufgenommen

Man lernt nie aus! Giovanni Pierluigi da Palestrina war der führende Komponist der Renaissance, das hat man früher in der Schule erfahren und die jüngere Generation kennt den Namen, weil auch die Musik dieses Meisters dank der Originalklang-Spurensuche wieder öfter erklingt. Für unsereins war »Palestrina« eine Oper, oder besser: eine »Musikalische Legende« aus der Feder von Hans Pfitzner, Musiktheater für Kenner – zuletzt dank Christian Thielemann wieder im Fokus.

Aber jetzt erschien im CD-Handel und bei Streaming-Diensten eine weitere künstlerische Auseinandersetzung mit dem bedeutenden Komponisten: Carl Loewe, Freunden des Liedgesangs vielleicht wegen seiner Balladen noch namentlich bekannt, hat ein Oratorium über Palestrina geschrieben.

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Eine der schönsten Stimmen unserer Zeit

Was man nicht versäumen sollte!

Aigul Akhmetshina im Wiener Musikverein.

Zu hören auf Ö1 online

Aigul Akhmetshina, spätestens seit ihrem fulminanten Auftritt als Adalgisa an der Seite von Asmik Grigorian unter Wiener Opernfreunden eine lebende Legende, sang im Abonnementkonzert der Tonkünstler im Wiener Musikverein zwei klangmächtige Liederzyklen und verströmte ihre Stimme in betörender Weise. Man lauscht und genießt die pure Schönheit eines satten, in allen Lagen samtweichen und ausdrucksstarken Mezzos – und kann bei dieser Gelegenheit überdies zwei wenig bekannte Werke der musikalischen Spätromantik entdecken: Liederzyklen von Edward Elgar und Ernest Chausson.
Noch steht die Aufzeichnung auf Abruf auf der Ö1-Internetplattform bereit!

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Alban Bergs »Wozzeck« ist 100 Jahre alt

… und bleibt die ideale Einstiegsdroge für die immer noch sogenannte »Neue Musik«.

EIN PODCAST zum Jahrestag der Uraufführung dieser Ikone der Moderne, an dem in Alban Bergs Heimatstadt Wien genau nichts passiert, in Berlin aber Christian Thielemann – erstmals in seiner Karriere! – im Uraufführungshaus, der Deutschen Staatsoper »unter den Linden« eine Neueinstudierung der Inszenierung von Andrea Breth dirigiert. Ein spannendes Dirigenten-Debüt im Gedenken an die von Erich Kleiber gegen heftige Widerstände durchgesetzte Premiere vom 14. Dezember 1925, die Bergs internationalen Ruhm begründete.

MEHR ÜBER DAS SCHLÜSSELWERK DER OPERNGESCHICHTE
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Humperdincks »Mirakel« als CD-Premiere

Die Schauspielmusik zu Max Reinhardts Riesenspektakel von 1911 – erstmals auf CD. Aufarbeitung eines bemerkenswerten Moments der deutschen Theatergeschichte.

Im Zuge einer Berliner Rundfunk-Serie von Aufnahmen von Werken des »Hänsel und Gretel«-Komponisten Engelbert Humperdinck auf dem Label Capriccio erschien als Ersteinspielung die komplette Bühnenmusik zu Max Reinhardts legendärem, für eine Zirkusarena geschaffenem Spektakel »Das Mirakel«. Die Produktion kam 1911 in Berlin heraus und ging dann auf Tournee. Reinhardt bewegte Massen auf der Szene, Karl Vollmöllers Szenarium kam ohne Text aus – die Klänge zu der gigantomanischen Pantomime schuf Engelbert Humperdinck, der seinen an der nachwagnerisch-romantischen Märchenoper geschulten Stil unter Einbindung von religiösen Gesängen und Kinderliedern der bunten Theaterästhetik Reinhardts kongenial anpaßte. Die Zeitgenossen waren fasziniert, die Rezensenten amüsiert. Es fehlte nicht an zynischen Kommentaren. Die Wiener »Bombe« ätzte nach der Erstaufführung in der Rotunde auf dem Gelände des Wiener Praters:

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Podcast: Matthias Goerne über Schubert

Matthias Goerne und Daniil Trifonov im Wiener Musikverein: Alle Schubert-Liederzyklen

Das ist ein kleines Schubert-Festival, denn die drei großen Liederzyklen des Komponisten an drei Abenden einer Woche im Großen Musikvereinssaal, interpretiert von einem bedeutenden Sänger und einem der berühmtesten jungen Pianisten unserer Zeit – das ist eine Rarität.

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Eine Führung durch Rudolf Buchbinders weite Steinway-Welt

Großer Musikvereinssaal. Ein Klavierabend zwischen barocker Tanzmusik, klassischer Sonatenform und romantischem Überschwang als überraschend vielschichtige Demonstration, wie sich auf einem Konzertflügel mit malerischen Mitteln höchst differenziert Musik machen läßt. 18. November 2025 Das war natürlich auch virtuos, versteht sich. Wenn Rudolf Buchb...

 

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Abschied von Thomas Daniel Schlee: Er suchte nach Schönheit und Tiefgang

Nachruf. Der Wiener Komponist und Kulturmanager, der Klassik-Institutionen prägte, starb 68-jährig. Er galt stets als „unzeitgemäß“ – und war doch alles andere als das.

12. November 2025

Sein Schaffen, so bekannte Thomas Daniel Schlee einmal, sei eine „Suche nach den Spuren von Schönheit und Ausdruckstiefe“. Aus dem Mund eines Komponisten unserer Zeit nahm sich das ungewöhnlich aus. Aber Schlee war, weiß Gott, alles andere als ein typischer Künstler des 21. Jahrhunderts.

Wie den persönlichen Umgang mit seinen Mitmenschen beherrschte er auch sein Handwerk formvollendet, und jegliche Nivellierung kultureller Aspekte des Lebens war ihm ein Gräuel.

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Zur Hochkultur in Salzburg paßt keine Unkultur im Umgang

APERÇU

Die Festspiele waren immer auch Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen. Aber anders, als es die Ex-Schauspielchefin nun vormacht.

4. November 2025

Kultur, das meint zweierlei. Da ist einmal alles, was mit Literatur, Musik, Malerei, Theater und ähnlichen wunderbaren Hervorbringungen der Menschen zu tun hat. Und andererseits wären da noch Dinge wie der kultivierte Umgang miteinander im täglichen Leben oder die schon vorsorglich so genannte Diskussionskultur.Das nimmt irgendwie ab, hat man das Gefühl. Dass es auch im Umfeld der erstgenannten Kulturerscheinungen so ist, stimmt traurig. Nehmen wir die jüngsten Äußerungen der wegen einer unerlaubten Nebenbeschäftigung gekündigten ehemaligen Schauspielchefin der Salzburger Festspiele als Beispiel. Sie freut sich nicht über ihre Entfernung aus den künstlerischen Entscheidungsgremien im Festspielbezirk, das glaubt man ihr gern. Sie führt allerhand Argumente ins Treffen, die für die Rechtsabteilung vielleicht von Belang sein könnten. Sie beruft sich im übrigen auf die Kultur in Sachen Umgangsformen.

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