Anton Bruckner Symphonie Nr. 9

Die vollendeten Sätze I-III:1887–1894
Unvollendetes Finale: 1895/1896

    Die bei aller zeitlichen Ausdehnung respektgebietende formale Dichte der Achten scheint für Bruckner dann zum Maßstab geworden zu sein. Die folgende Neunte, die er nicht vollenden konnte, ist ähnlich angelegt und ähnlich groß dimensioniert. Sie sollte, wie schon erwähnt, „dem lieben Gott“ gewidmet werden und wiederum – unter Anwendung von Beethovens „Durch Nacht zum Licht“-Prinzip – mit einem strahlenden Dur-Hymnus schließen. Dem wäre anders als in der Achten singulärer Status zugekommen, denn der Kopfsatz und das Adagio der Neunten streben Höhepunkten zu, die nicht erreicht werden: In beiden Fällen bricht die Entwicklung ab, beziehungsweise sie stürzt – im ersten Satz – haltlos in sich zusammen.

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