Erste Fassung 1884–1887
Zweite Fassung 1887–1890
Man muß bekanntlich sehr berühmt sein, um karikiert zu werden. Bruckners Achte hat es geschafft: Eugen Roth goss sie als Sinnbild der großen, „schweren“, vielen unverständlichen Symphonie in Verse:
Und sieh, woran er gar nicht dachte: Man spielt heut Abend Bruckners Achte.
Das Vertrauen in die Sicherheit, die er bei der Arbeit an seiner Siebenten Symphonie gewonnen hatte, wurde allerdings im Fall der folgenden Achten, an der er unmittelbar nach Vollendung der E-Dur-Symphonie zu arbeiten begann, durch den Dirigenten Hermann Levi wieder schwer erschüttert. Siegessicher hatte Bruckner dem Maestro seine neue Partitur übersandt; verzweifelt mußte er zur Kenntnis nehmen, dass Levi die Musik schlicht und einfach nicht verstand.
Die Folge war – das letzte Mal in Bruckners Leben – ein akribischer Umarbeitungsprozess, der immerhin die erfreulichsten Folgen zeitigte.
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