Wiener Staatsoper: Premiere am 7. Dezember 2023Claus Guth – Marco Armiliato; Asmik Grigorian, Jonas Kaufmann
Asmik Grigorian könnte die Turandot unserer Tage sein. An der Seite des recht blässlichen Jonas Kaufmann durfte sie freilich nur in einem Zweipersonenstück zu Puccinis Musik agieren. Die Oper bleibt unsichtbar.
Am Tag des Hl. Ambrosius eröffnet seit Menschengedenken die Mailänder Scala ihre Saison. Erstmals durchbrach die Staatsoper das ungeschriebene Gesetz und setzte am selben Abend eine Premiere an. Notizen zu einem „Opernduell“, das keines war.
Eine Premiere in der Wiener Staatsoper am 7. Dezember? Gewiß: Asmik Grigorian als Turandot, das ...
1946-2023
Franz Bartolomey, der langjährige Solo-Cellist der Wiener Philharmoniker, ist am 1. Dezember völlig überraschend gestorben. »Sein musikalisches Wirken im Orchester wie auch in der Kammermusik hat das Kulturleben Wiens maßgeblich bereichert«, meinte Orchestervorstand Daniel Froschauer.
So kannten ihn die Musikfreunde in aller Welt: Gut gelaunt und für musikalische Abenteuer immer zu haben. Franz Bartolomey bei seinem alpinen Konzert im Jahr 2021.
»Geborener« Philharmoniker
Bartolomey war sozusagen geborener Philharmoniker. Sein Großvater František stammte aus Prag und war noch vom Komponisten-Direktor Gustav Mahler als Klarinet...
Elsa van den Heever und Tanja A. Baumgartner in der ersten Szene (Pöhn)
Der Dirigent kehrte anläßlich der Wiederaufnahme von Strauss’ „Frau ohne Schatten“ umjubelt in die Staatsoper zurück – und wurde im Beisein dreier Direktoren Ehrenmitglied des Hauses.
Das kommt nicht alle Tage vor: der Staatsoperndirekto...
Die Wiener Staatsoper bietet heuer einen Richard-Strauss-Zyklus – und hat ihn mit einer der heikelsten Herausforderungen gestartet: »Daphne«.
Auch wenn das Werk einige der schönsten Passagen aus dem Spätwerk dieses Komponisten enthält, gehört es nicht zu seinen viel gespielt...
Anna Netrebko bewahrt ihre Ruhe im Sturm
Staatsoper. Am Abend vor der Premiere einer aufwendigen Erstaufführung streamte das Haus am Ring auch noch Puccinis "Tosca" - mit der Diva als Diva.
Die Netrebko als Tosca - das war im Vorjahr, als es noch eine regelrechte Eröffnung der Saison in Mailand gab, ein international viel beachtetes Rollendebüt am ...
"In Wien liebt man vor allem große Stimmen"
Dominique Meyer hat zehn Jahre lang die Wiener Staatsoper geleitet. Im "Presse"-Gespräch erinnert er sich an große und dramatische Momente mit Beczaa, Netrebko und Keenlyside - und erklärt, wie er "sein" Ensemble geführt hat.
Die Presse: Wenn Ihre Direktionszeit Revue passieren lassen, erinnern Sie sich an einen besonderen Glücksmoment?
Dominique Meyer: Was mir sofort einfällt, ist zum Beispiel der Applaus nach der Premiere von Berlioz' "Trojanern". Das war nicht selbstverständlich - und ein Moment, in dem ich meine Leidenschaft für ein Stück mit dem Publikum teilen konnte. Beglückend war auch der Beifallssturm, der nach der Premiere von Janaceks "schlauem Füchslein" über Otto Schenk hereinbrach, der nach Jahren zurückkehrte.
Und im Repertoire?
Was dürfen wir von der Staatsoper in Zukunft erwarten?
Zwischentöne
Wie meinte schon Johann Nestroy: "Überhaupt hat der Fortschritt das an sich, dass er meistens größer ausschaut als er tatsächlich ist."
Was ich von den Plänen des künftigen Staatsoperndirektors halte, fragen unsere Leser per E-Mail. Die Kommentare, die im Gefolge der Spielplanpräse...
Turandot mit Mut zur Leichtigkeit
Staatsoper. Elena Pankratova und Roberto Alagna geraten in Puccinis letzter Oper kräftig aneinander, um im Verein mit Golda Schultz auch sanftere Töne anzuschlagen.
29. Februar 2020
Puccinis "Turandot" zählt im italienischen Repertoire zur gefährdeten Spezies. Die dramatische Anlage des Mittelakts mit seiner Rätsel...
Blühende Klänge in dahinwelkender Regie-Zivilisation
"Rusalka" in Traumbesetzung mit Piotr Beczala an der Staatsoper.
1. Februar 2020
Das sind Aufführungen, bei denen früher einmal Stehplatzbesucher keine Reprise versäumt hätten: Dvoraks "Rusalka" in Traumbesetzung, unter der Leitung eines jungen tschechischen Dirigenten, der sich aufs Idiom verste...