ZWISCHENTÖNE
»Der Fall Harnoncourt« und die Wurzeln
Nikolaus Harnoncourt ist eine Ausnahmeerscheinung. Das wissen wir schon lang, aber wie außergewöhnlich dieser Musiker ist, zeigt sich jedesmal, wenn anderswo versucht wird, einen Spezialisten für originale Aufführungspraxis vor ein klassisches – oder besser gesagt wohl: romantisches – großes Sy...
ZWISCHENTÖNE
Wenn das Orchester gerade nicht da ist
Die Wiener Philharmoniker sind unterwegs. In New York präsentieren sie unter Daniel Barenboims Leitung neben Beethovens „Pastorale” unter anderem die beiden wichtigsten Orchesterwerke von Arnold Schönberg. Der Zufall will es, daß das Amerika-Gastspiel heuer fast auf den Tag genau auf den ...
ZWISCHENTÖNE
Es ist richtig, wenn Strauß Geld macht
Denaturiert nennen manche das traditionelle Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Symphonische Darbietung wienerischer Tanzmusik ist freilich, historisch betrachtet, alles andere als Verfremdung. Strauß Vater freute sich bereits, wenn sein Publikum einer Novität gern stehend aufmerks...
Wehren gegen Damoklesschwert
Zukunft des RSO. Der ORF-Betriebsrat kämpft gegen die Ausgliederung des Radiosymphonieorchesters. Chefdirigent Bertrand de Billy hielt eine Brandrede im Musikverein.
Gemeinschafts-Text mit Patricia Käfer
Über dem Radiosymphonieorchester Wien (RSO) schwebt das Damoklesschwert. Chefdirigent Bertrand de Billy verlas am Mit...
Die Leiden eines Milchknaben
Darf ich mich kurz als Milchmädchen betätigen? Als Milchknabe, wenn Sie so wollen? Rechnen konnte ich nie wirklich gut. Aber wenn ich die Ergebnisse der jüngsten Analysen des Instituts für Höhere Studien durchlese und die Zahlen, die dort genannt werden, vergleiche, dann komme ich zu dem Schluß, dass die Wiener...
"Eugen Onegin", verzwergt
Staatsoper. Tschaikowskys "lyrische Szenen", von einem fantasielosen Regieteam zur Petitesse reduziert, blieben unter Seiji Ozawas Leitung auch musikalisch unterbelichtet.
Von allen bejammernswerten Verzwergungen, die bedeutende Werke von sogenannten Regisseuren in jüngster Zeit hinnehmen mussten, ist jene von Tschaikowsky...
Zwischentöne
Warum ich oft aus dem Theater flüchte
Zu den schönsten Dingen im Kulturgeschäft gehört es, in den Archiven zu stöbern und historische Aufnahmen anzuhören. Oder, die DVD macht's möglich, anzuschauen. Zu den schönsten, aber auch gefährlichsten Dingen, denn Livemitschnitte ermöglichen es uns, Erinnerungen aufzufrischen oder sogar Vergleic...
Was waren das für Zeiten, als erstklassige Leute dasaßen und über Kultur diskutierten!", kommt Operndirektor Ioan Holender ins Schwärmen. "Das war natürlich nur möglich, weil es Gerd Bacher und Ernst Wolfram Marboe gab", assistiert Karl Löbl - er schrieb das nach meiner jüngsten Erwähnung seiner Taten zur E...
München spielt wieder den "Palestrina" von Hans Pfitzner. Intendant Klaus Bachler demonstriert damit zum Einstand Bezug zur großen Geschichte seines Hauses, wo man seit der Uraufführung von 1917 dieses Künstlerdrama in Ehren hielt. "Palestrina" ist schwer aufzuführen, weil der Mittelakt ein Defilee ...
Extreme mögen wir nicht. Am Theater jedenfalls scheint das die Maxime zu sein. Zwar kann die Darstellungsform - auf den Sprechbühnen vor allem - gar nicht grausig genug sein. Aber das Darzustellende, das, um das es eigentlich gehen sollte, möge schön das Gleichgewicht halten zwischen allzu tiefgründig-p...