Die besondere Hommage…

… an Hugo von Hofmannsthal

Eine ganz besondere Melange aus Sprache und Musik haben sich Michael Dangl und das musikalische Duo Maria Fedotova (Flöte) und Natalia Sidorenko (Klavier) als Hommage an den Jahresregenten Hugo von Hofmannsthal einfallen lassen. Am Donnerstag, dem 15. Februar, bitten sie im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins zu einem literarischen Abend nach Noten: Texte des Dichters verschmelzen mit Musik – nicht nur von dessen Opern-Zwilling Richard Strauss…

MUSIKVEREIN 15. Februar

Poesie und ästhetische Analysen

Michael Dangl wird das breite Spektrum an literarischen Gattungen Revue passieren lassen, das Hofmannsthal im Laufe seines Dichterlebens bedient hat. Von den poetisch-lyrischen Versen des jugendlichen Genies, dem das Wien des Fin de Siècle zu Füßen lag bis zu Passagen aus dem Arbeits-Briefwechsel mit dem Komponisten des »Rosenkavaliers« und der »Frau ohne Schatten«.

EIN SCHNITZLER-PROLOG

Eines der frühesten Dokumente des Hofmannsthalschen Ästhetizismus steht am Beginn: Der Prolog zu Arthur Schnitzlers »Anatol«, von dem sogar der stets nüchterne Dramatiker schwärmte. In der Folge wechseln Gedichte und Prosa, theoretische Aufsätze zum Thema Kunst und Leben mit Abschnitten aus den vielen Übersetzungen, die Hofmannsthal von Werken anderer Dichter anfertigte – unter anderem Molières »Bürger als Edelmann«, zu dem wiederum Richard Strauss die Musik lieferte.

STRAUSS UND EINE NOVITÄT

Das gibt eines der Stichworte für die beiden Musikerinnen, die neben Ausschnitten aus dieser Schauspielmusik auch Ausschnitte aus dem »Rosenkavalier« und eine neue »Meditaion upon past« aus der Feder von Eduard Kutrowatz spielen werden.

Eine Meisterflötistin

Foto: Maria Frodl

Für Wiener Musikfreunde bietet der Abend auch Gelegenheit zu einer Wiederbegegnung mit einer der brillantesten Flötistinnen unserer Zeit, deren Gesicht vielen schon von Konzerten des legendären Moskauer Tschaikowsky-Orchesters unter Wladimir Fedossejew vertraut ist: Der Maestro war Fedotovas erster Mentor. Danach wechselte die Künstlerin als Soloflötistin ins St. Petersburger Marinskij-Orchester. Als Partnerin Michael Dangls hat sie viel Zeit in Österreich verbracht und ist längst auch solistisch tätig. Neben ihrere Lehrtätigkeit hat sie auch hörenswerte CDs fernab ausgetretener Repertoire-Pfade aufgenommen. Nicht zuletzt eine bemerkenswerte Folge von Solosuiten für Flöte von Georg Philipp Telemann (auf dem Wiener Label Gramola), das ihre technische und musikalische Meisterschaft sozusagen pur und »ungeschminkt« hören läßt.

In Erinnerung geblieben wird Wiener Musikfreunden auch das Gastspiel Gidon Kremers mit Piazzollas »Maria de Buenos Aires« sein: Da hat Fedotova mitmusiziert. Das Ergebnis ist auf CD dokumentiert.

Mit dem Ensemble Lux hat Maria Fedotova auch neue Werke für Flöte von österreichischen Komponisten eingespielt.