Mutis Raritäten-Programme

Im neuen Podcast über seine erste große Tondichtung aus dem Jahr 1888 führt uns der Komponist selbst durch seine symphonischen Reisebeschreibungen:

Richard Strauss „Aus Italien“

Zwei Konzerte absolviert das Chicago Symphony Orchestra unter Riccardo Muti demnächst im Wiener Musikverein. Die Programme sind ganz anders als von reisenden Virtuosen-Orchestern gewöhnt: Am 23. Jänner gibt man eine Symphonie aus der Feder der farbigen amerikanischen Komponistin Florence Price und die Fünfte Symphonie von Sergej Prokofieff. Am Abend davor erklingt nach Werken von Phil Glass und der Suite aus Igor Strawinskys Ballett „Der Feuervogel“ die Tondichtung „Aus Italien“ von Richard Strauss.

Es gibt also allerhand zu entdecken, auch für geeichte Konzertbesucher.

Zwischen Dvořák und Gershwin

Über Florence Price, die 1953 kaum beachtet starb, lässt sich behaupten, sie erlebe im Zuge der Besinnung auf das Erbe weiblicher Komponisten derzeit eine Renaissance. Yannick Nézet-Séguin, Chefdirigent der New Yorker Met, hat vor zwei Jahren eine Aufnahmen zweier Symphonien von Price bei der Deutschen Grammophon herausgebracht. Und Riccardo Muti hat auf seiner Reise mit Chicago Symphony die Dritte nun im Gepäck, ein Werk, das so etwas wie das Missing Link zwischen den populären Klängen von Antonín Dvořáks Symphonie „Aus der Neuen Welt“ und der Klassik-Jazz-Melange eines George Gershwin darstellt – amerikanische Musik pur, sozusagen.

DIE FLORENCE-PRICE-CD

Tönender Reiseführer von Strauss

Richard Strauss‘ viersätzige tönende Reisebeschreibung von 1888 sieht äußerlich noch aus wie eine viersätzige Symphonie. Tatsächlich hat sich der Komponist mit diesem Frühwerk den Weg zur symphonischen Dichtung gebahnt, zu einer Gattung also, die er wenig später mit Stücken wie „Don Juan“ oder „Also sprach Zarathustra“ einer späten Hochblüte zuführen sollte.

Im aktuellen „Musiksalon“-Podcast gibt es für alle Strauss-Verehrer und Musikfreunde, die es werden wollen, eine tönende Einführung mit wörtlichen Zitaten von Richard Strauss, der zu „Aus Italien“ das erste und einzige Mal in seinem Komponistenleben eine „Einführung“ zu einem seiner Werke geschrieben hat.

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