Bruckners Vierte hinterfragt

Rattle bringt Verborgenes ans Licht

Heute Live via Stream zu erleben: Simon Rattle am Pult des London Symphony Orchestra mit einer Bruckner-Erfahrung, die selbst Kennern aufregende Erkenntnisse verspricht. Die Musikwelt liebt Anton Bruckners Vierte Symphonie, die der Komponist selbst seine »Romantische« genannt hat – doch kennt man lediglich die späte Fassung des Werks von 1881, die Bruckner anläßlich der Uraufführung einen Triumph bescherte. Doch diese Vierte, die sich im Repertoire dann rasch etablieren konnte, war eine andere Symphonie als jene Vierte Symphonie, die Bruckner Mitte der Siebzigerjahre konzipiert hatte.

Das berühmte »Jagdscherzo« war noch gar nicht enthalten. Das Finale klang vollkommen anders als jener dramatische Satz, den wir zu hören gewohnt sind. Simon Rattle dirigiert heute Abend im esten Teil des Konzert die Sätze 3 und 4 der Symphonie in ihrer ursprünglichen Gestalt, nach der Pause dann die Symphonie, wie sie berühmt geworden ist.

Live auf Takt 1 ab 20 Uhr

SINKOTHEK-ARCHIV

Über Bruckners Vierte Symphonie