Salzburg reüssiert mit der Avantgarde

Beat Furrers »Begehren« stieß bei den Festspielen auf begeisterte Resonanz. Musiktheater avancierter Art, die mit den altgewohnten Formen, wie sie in den Opernhäusern gepflegt werden, nichts mehr zu tun hat.

Roman Haubentstock-Ramati, der Lehrer Beat Furrers, hat mit seiner Kafka-Oper »Amerika« den ehrgeizigsten Versuch vorgelegt, die Techniken der musikalischen Avantgarde der Sechzigerjahre für ein Bühnenspektakel zu nutzen. Das stieß bei der Uraufführung Mitte der Sechzigerjahre in Berlin auf heftige Ablehnung – Versuche mit diesem Schlüsselwerk der Nachkriegs-Moderne waren spärlich; und erst 2024 gelang der Zürcher Oper eine maßstäbliche Umsetzung der einst noch teilweise utopisch anmutenenden Wünsche Haubenstocks.

Avantgarde in Zeiten der »Postmoderne«

Beat Furrer versucht als treuer Schüler die Ideen seines Lehrmeisters weiterzuentwickeln. Mit »Begehren« stieß er damit in noch weitaus abstraktere Regionen vor. Der Mythos von »Orpheus und Eurydike« kann durch die Klang- und Geräuschfolie seiner Musik nur noch erahnt werden. Anläßlich der Grazer Uraufführung (2001) machte das nur bedingt Eindruck – bei den Salzburger Festspielen 2024 gelang Furrer allerdings eine allseits bestaunte und bejubelte Wiedergabe seines Weks.

WALTER WEIDRINGER IN DER »PRESSE«

AUFZEICHNUNG IN Ö1

Der ORF hat mitgeschnitten. Der Sendung in Ö1 folgen einige Tage, in denen Interessenten die Aufzeichnung online nachhören können.

ZUR SENDUNG

Mehr über Furrer in der SINKOTHEK