Aber die Musik!
Theater an der Wien. Neuversuch mit Richard Strauss' gern vernachlässigtem "Intermezzo".
Pauline Strauss war eine der prägnantesten Künstlerehefrauen der Geschichte. Schon Hofmannsthal kam auf den Gedanken, sie für eine Bühnenfigur Modell stehen zu lassen: "Eine bizarre Frau mit einer sehr guten Seele im Grund, unbegreiflich, launisch, herrisch und dabei doch sympathisch", so formulierte es der Dichter. Richard Strauss ließ der Gedanke nicht mehr los. Nur notdürftig getarnt, wurde ein Ehekrach im Hause Strauss zum Opernsujet. Aus Richard wurde der Kapellmeister Robert Storch, aus Pauline dessen Frau Christine - und diese wiederum zu einer der umfangreichsten Sopranrollen der Operngeschichte. Hofmannsthal und Hermann Bahr winkten ab: Dieses Sujet, dessen Intrige auf einer allzu harmlosen Verwechslung basiert, schien den Poeten zu hausbacken. Strauss dichtete selbst.