Archiv der Kategorie: SinkoCHARTS

Massenets »Werther«

Auch und gerade bei diesem Werk Jules Massenets haben sich die Opernfreunde daran gewöhnt, daß die Musik mit dem dicken Pinselstrich eines Puccini gemalt wird. Tatsächlich entstammt sie einer anderen Epoche und war über die Jahrzehnte hin bei den Kräften der Pariser Opéra Comique stilistisch am besten aufgehoben. Noch im Bewußtsein der großen Spieltradition ging man 1952 ins Plattenstudio, um den »Werther« im Geiste des Hauses aufzunehmen. Die Namen der Interpreten kennt man kaum noch; doch ihre schlanke Stimmführung, getragen von der Poesie eines transparenten, nur in den entscheidenden Momenten kraftvoll geballten Orchesterklangs unter Georges Sebastian verrät noch viel vom Stilgefühl der Belle Époque.

 

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Tschaikowsky Symphonien auf CD

Die Symphonien

Von Tschaikowskys Symphonien haben nur die letzten drei Aufnahme in den Repertoirekanon gefunden. Von den Symphonien Nr. 1-3 gibt es denn auch weitaus weniger Aufnahmen, dafür aber einige höchst bemerkenswerte.

Die Erste, »Winterträume«, hat der führende Dirigent der Stalin-Ära in der Sowjetunion, Nikolai Golowanow, mit dem sowjetischen Allunions-Orchester aufgenommen – ein Musterbeispiel für den (schwer)gewichtigen aber in der Tempodramaturgie ungemein flexiblen Orchesterstil jener Epoche, ein Dokument auch für die Moskauer Spieltradition der russischen Musik, Mitte des XX. Jahrhunderts, deren Subjektivismus im Westen vielleicht nur mit den Interpretationen eines Willem Mengelberg vergleichbar war (der seinerseits wiederum direkt von Gustav Mahler beeinflusst war).

  1. Allegro tranquillo Nikolai Golowanow dirigiert Tschaikowskys 1. Symphoni (»Winterträume«)
  2. Adagio cantabile Nikolai Golowanow dirigiert Tschaikowskys 1. Symphoni (»Winterträume«)
  3. Allegro scherzando giocoso Nikolai Golowanow dirigiert Tschaikowskys 1. Symphoni (»Winterträume«)
  4. Andante lugubre - Allegro maestoso Nikolai Golowanow dirigiert Tschaikowskys 1. Symphoni (»Winterträume«)

 

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Dvoraks »Armida«

Antonín Dvořáks letzte Oper, 1903 uraufgeführt, blieb trotz herrlicher Musik ein Sorgenkind. Die dem »Rasenden Roland« entnommene Vorlage hat seit dem Barock immer wieder auf die Opernbühne gefunden, aber ein herzerwärmendes Sujet war die Geschichte von der Zauberin Armida nie.

Opernfreunde und Plattensammler wissen immerhin, daß Montserat Caballé einst ihr Debüt in dieser Partie in Bremen gefeiert hat. Davon existiert ein technisch mangelhafter Livemitschnitt, der die Runde gemacht hat. Für eine ernsthafte Beschäftigung taugt am besten die 1956 entstandene Gesamtaufnahme aus Prag mit Milada Šubrtová und Ivo Žídek in den Hauptpartien.

 

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